V wie Vendetta wurde 2005 veröffentlicht und basiert auf dem gleichnamigen Graphic Novel von Alan Moore und David Lloyd, das erstmals 1982 veröffentlicht wurde. Alan Moore, einer der bekanntesten Comic-Autoren, ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber Autoritarismus und seine komplexen, vielschichtigen Geschichten. Das Graphic Novel wurde ursprünglich in der britischen Zeitschrift Warrior veröffentlicht und später in Buchform veröffentlicht.

Der Film wurde von den Wachowski-Geschwistern (Lana und Lilly Wachowski), den Schöpfern von Matrix, produziert und inszeniert. Die Wachowskis waren bekannt für ihre innovativen visuellen Effekte und tiefgründigen Themen, was sich auch in V wie Vendetta widerspiegelt. Die Regie übernahm James McTeigue, der zuvor vor allem als Assistent der Wachowskis gearbeitet hatte.

Die Produktion des Films war mit einigen Herausforderungen verbunden. Aufgrund der politischen und gesellschaftlichen Themen wurde der Film in Großbritannien gedreht, um die Atmosphäre authentisch einzufangen. Es gab Diskussionen über die Anpassung des Original-Storys, um sie für ein breiteres Publikum zugänglicher zu machen, was zu einigen Änderungen im Vergleich zum Graphic Novel führte.

Der Film entstand in einer Zeit, in der globale Überwachung, Datenschutz und autoritäre Tendenzen in verschiedenen Ländern zunehmend in den Fokus rückten. Die frühen 2000er Jahre waren geprägt von Debatten um Überwachung durch Regierungen (z.B. nach den Enthüllungen von Edward Snowden im Jahr 2013, die aber nach dem Film kamen), sowie von politischen Spannungen und Sicherheitsgesetzen. V wie Vendetta spiegelt diese Ängste wider und stellt die Frage nach der Balance zwischen Sicherheit und Freiheit. 

Der Film wurde zu einem Kultklassiker im Genre der dystopischen Filme und inspirierte zahlreiche Diskussionen über Freiheit, Widerstand und die Rolle des Staates. Besonders die ikonische Maske von V, die Guy Fawkes-Maske, wurde zu einem Symbol für Protestbewegungen weltweit, insbesondere im Zusammenhang mit Online-Aktivismus und Demonstrationen.Die Guy Fawkes-Maske, die im Film getragen wird, basiert auf der historischen Figur Guy Fawkes, der im 17. Jahrhundert an einem gescheiterten Anschlag gegen die englische Regierung beteiligt war. Im Kontext des Films und der modernen Protestbewegungen wurde die Maske zu einem Symbol für Widerstand gegen Unterdrückung und staatliche Kontrolle.

Überblick und Handlung:

V wie Vendetta ist ein dystopischer Thriller aus dem Jahr 2005, basierend auf dem gleichnamigen Graphic Novel von Alan Moore und David Lloyd. Der Film spielt in einem zukünftigen, totalitären Großbritannien, das von einem autoritären Regime kontrolliert wird. Die Geschichte folgt einer mysteriösen Figur namens V, der gegen die Unterdrückung kämpft, und einer jungen Frau namens Evey Hammond, die sich ihm anschließt.

Charakteranalyse:

• V – Der maskierte Revolutionär:nnV ist die mysteriöse Hauptfigur des Films. Er trägt eine Guy Fawkes-Maske und ist ein charismatischer, intelligenter und entschlossener Kämpfer gegen das totalitäre Regime. Seine Vergangenheit ist von Trauma geprägt, was ihn dazu motiviert, das System zu stürzen. V ist ein Meister der Kampftechniken, ein genialer Stratege und ein Symbol für Widerstand. Seine Handlungen sind oft von einer tiefen philosophischen Überzeugung geprägt, dass Freiheit erkämpft werden muss, auch wenn das bedeutet, Gewalt anzuwenden. Seine Persönlichkeit ist komplex: Er ist sowohl rücksichtslos als auch tiefgründig, und seine Reden sind voller Symbolik und Inspiration.
  

• Evey Hammond – Die junge Frau:nnEvey ist eine junge Frau, die im Verlauf des Films eine bedeutende Entwicklung durchmacht. Anfangs ist sie unsicher, ängstlich und lebt in einer Welt voller Kontrolle und Angst. Durch ihre Begegnung mit V beginnt sie, ihre eigene Stärke zu entdecken und sich gegen das Regime aufzulehnen. Evey wird zu einem Symbol für das Erwachen des Bewusstseins und die Kraft des Individuums. Ihre Beziehung zu V ist komplex: Er wird für sie zu einer Art Mentor, und ihre persönliche Reise ist eng mit den politischen Ereignissen verbunden. Evey ist mutig, entschlossen und wächst im Laufe des Films zu einer aktiven Widerstandskämpferin heran.
  

• Der Minister Adam Sutler - Der Minister ist eine Figur, die das totalitäre Regime repräsentiert. Er ist ein manipulativer, kalter und machtbesessener Anführer, der die Kontrolle über das Land ausübt. Seine Entscheidungen und sein Verhalten spiegeln die Unterdrückung und den Machtmissbrauch wider, gegen die V kämpft. Seine Figur steht für die korrupte und unmenschliche Seite des Systems.nn

• Der Detective – Derek Almond ist ein Polizist, der im Laufe des Films eine wichtige Rolle spielt. Er ist zunächst ein Vertreter des Systems, entwickelt aber im Verlauf eine kritische Haltung gegenüber der Regierung. Seine Figur zeigt die Komplexität der Menschen in einer solchen Gesellschaft – nicht alle sind von Anfang an böse oder korrumpiert, sondern können sich im Laufe der Geschichte verändern.

Stil und visuelle Gestaltung:
Der Stil des Films ist geprägt von einer düsteren, dystopischen Ästhetik, die die bedrückende Atmosphäre einer totalitären Gesellschaft unterstreicht. Die Farbpalette ist überwiegend in dunklen Tönen gehalten – Schwarz, Grau, Braun und gedeckte Rottöne – was die Stimmung von Unterdrückung, Angst und Verzweiflung verstärkt. Die Verwendung von Schatten und Kontrasten trägt dazu bei, eine bedrohliche und zugleich geheimnisvolle Stimmung zu erzeugen.

Der Einsatz von Licht und Schatten ist sehr bewusst gestaltet: Szenen sind oft in dunklen Tönen gehalten, mit gezielten Lichtakzenten, die bestimmte Figuren oder Symbole hervorheben. Besonders die ikonische Guy Fawkes-Maske wird durch gezielte Beleuchtung betont, was ihre Symbolkraft verstärkt.

Visuelle Effekte und Design:
Der Film nutzt eine Mischung aus praktischen Effekten, CGI und stilisierten Kameraaufnahmen, um die dystopische Welt lebendig werden zu lassen. Die Szenen sind oft dynamisch und künstlerisch gestaltet, mit schnellen Schnitten bei Actionsequenzen und ruhigen, nachdenklichen Einstellungen bei philosophischen Monologen.

Das Design der Stadt London ist futuristisch, aber gleichzeitig heruntergekommen, was die Verfall und den Kontrollverlust widerspiegelt. Überall sind Überwachungskameras, Plakate und Propaganda sichtbar, die das Überwachungsregime symbolisieren.

Atmosphäre:
Die Atmosphäre ist durchgehend angespannt, bedrohlich und manchmal fast surreal. Die Musik trägt maßgeblich dazu bei: Ein dunkler, oft elektronischer Soundtrack mit dramatischen, manchmal fast opernhaften Passagen verstärkt die emotionale Wirkung. Die Musik ist oft minimalistisch, um die Spannung zu steigern, und wird bei Schlüsselszenen eingesetzt, um die Dramatik zu unterstreichen.

Die Stimmung ist geprägt von einem Gefühl der Überwachung, Kontrolle und Rebellion. Szenen in den Gängen der Regierung, bei den Massendemonstrationen oder im Versteck von V sind oft in engen, dunklen Räumen gefilmt, was die Enge und die Unterdrückung betont. Im Kontrast dazu stehen Szenen der Freiheit und des Widerstands, die oft in offenen, helleren Settings gezeigt werden, um Hoffnung und Mut zu symbolisieren.

Symbolik und ikonische Bilder:
Der Film nutzt starke Symbole, wie die Guy Fawkes-Maske, die in der Atmosphäre immer wieder auftaucht und eine rebellische, anarchistische Stimmung vermittelt. Auch die Verwendung von Feuer, Explosionen und dramatischen Kamerafahrten verstärkt die emotionale Wirkung und den Eindruck eines Kampfes gegen das System.