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Monroe

Kritik von Monroe

Filmkritik zu The Children (2008):

Tom Shanklands The Children aus dem Jahr 2008 reiht sich in eine Tradition von Horrorfilmen ein, die den Schrecken dort ansiedeln, wo er am verstörendsten wirkt: in der vermeintlichen Unschuld der Kindheit. Unweigerlich erinnert der Film an Narciso Ibáñez Serradors Klassiker Ein Kind zu töten?, der bereits in den 1970er-Jahren mit der Tabubruch-Thematik schockierte, dass Kinder zu tödlichen Bedrohungen werden können. Diese Anklänge machen The Children nicht nur interessant, sondern geben ihm auch eine filmhistorische Tiefe, die ihn über den Durchschnitt des Genres hinaushebt.

Die Handlung konzentriert sich auf eine Familienzusammenkunft in einer abgelegenen Umgebung, bei der sich eine unheimliche Krankheit unter den Kindern auszubreiten beginnt. Zwar streut der Film Andeutungen, woher dieses rätselhafte Leiden stammen könnte, doch eine eindeutige Erklärung bleibt aus. Genau dieses Schweigen erzeugt eine dichte Atmosphäre des Unbehagens: Das Grauen lässt sich nicht rational fassen, es bleibt mysteriös und daher umso unheimlicher.

Eine besondere Stärke des Films liegt in seiner visuellen Gestaltung. Anstatt den Schrecken im Dunkeln anzusiedeln, setzt Shankland auf Helligkeit. Große Teile der Handlung spielen am Tag, bei kaltem Winterlicht, das die Idylle von schneebedeckten Gärten und familiärem Zusammensein fast paradiesisch erscheinen lässt. Gerade dieser Kontrast zwischen heller Umgebung und tödlicher Bedrohung entfaltet eine enorme Sogwirkung: Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich nicht in der gewohnten Sicherheit der Dunkelheit orientieren, sondern müssen das Unheil in einer Umgebung erleben, die eigentlich Geborgenheit verspricht.

In seiner Essenz ist The Children purer Schrecken – ein kompromissloser Horrorfilm, der die Angst vor dem Kontrollverlust und vor der Entfremdung innerhalb der eigenen Familie gnadenlos ausspielt. Mit seiner Mischung aus psychologischer Beklemmung, atmosphärischer Intensität und der Tabubruch-Thematik liefert Shankland einen ebenso verstörenden wie gelungenen Beitrag zum modernen Horrorkino.


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