Der Schauplatz – eine Psychiatrie mit fahlen, fast sterilen Räumen – ist eine der größten Stärken des Films. Die blassen Wände, die kalte Beleuchtung und die nüchterne Architektur wirken gleichzeitig trist und beklemmend. Gerade weil es so wenig Farbe, Wärme oder „Verstecke“ gibt, fühlt man sich als Zuschauer unwohl. Die Kälte dieser Umgebung schlägt direkt auf die Stimmung durch und erzeugt ein unbehagliches, klaustrophobisches Setting, das perfekt zu Chuckys Terror passt.
Ein cleverer Kniff des Drehbuchs ist, dass Chucky nicht mehr nur eine Puppe ist, sondern sich auf mehrere Körper verteilt. Das hat zwei Effekte: Verwirrung & Paranoia: Figuren (und Zuschauer) wissen nie, ob gerade der eine Chucky zerstört wurde oder ob noch ein weiterer irgendwo lauert. Steigerung der Bedrohung: Ein einzelner Killer ist schon gefährlich, aber mehrere Versionen derselben sadistischen Puppe machen das Szenario fast hoffnungslos. Diese Idee sorgt für einen frischen Reiz in einer Reihe, die sonst Gefahr laufen könnte, sich zu wiederholen.
Das Motiv, dass den Patienten nicht geglaubt wird, fügt eine zusätzliche Ebene von Horror hinzu. Schon traditionell werden Stimmen von psychisch Kranken in Horrorfilmen übergangen, aber hier wird das gezielt ausgespielt: Die Opfer sehen, was passiert – doch niemand nimmt ihre Warnungen ernst. Psychospielchen: Chucky nutzt genau dieses Misstrauen und kann dadurch noch grausamer agieren. Hilflosigkeit: Als Zuschauer ist man gefangen zwischen Mitleid und Frust – das verstärkt die Spannung. Der Film schreckt nicht davor zurück, klare Gewaltspitzen zu setzen. Blut, Splatter und kreative Tötungen sind auf einem hohen Niveau, technisch sauber umgesetzt und oft sehr einfallsreich. Die Effekte sind modern, aber wirken nicht übertrieben künstlich, was sie umso wirkungsvoller macht. Top-Niveau für Genre-Fans: Die Brutalität ist nicht inflationär, sondern gut verteilt, sodass die Schocks sitzen.
Psychospielchen: Durch Chuckys Präsenz in mehreren Puppen versciebt sich das Spiel von einem „Jäger-Beute“-Szenario hin zu einem Paranoia-Horror, bei dem keiner mehr weiß, wem oder was er trauen kann. „Cult“ als Titel: Dieser passt erstaunlich gut – nicht nur wegen Chuckys Gefolgschaft im wörtlichen Sinn, sondern auch wegen der sektenartigen Hingabe, die um ihn herum entsteht. Es geht weniger um einen einzelnen Killer, sondern um eine „Idee“, eine Art bösen Glauben, der sich vervielfältigt.
Cult of Chucky ist ein überraschend atmosphärischer Eintrag in die langlebige Reihe. Die kalte, fahle Psychiatrie-Location sorgt für ein bedrückendes, stimmiges Grundgefühl, das durch die Mehrfach-Existenz von Chucky noch intensiver wird. Das Ergebnis ist ein Film, der auf Paranoia, psychologische Spielchen und brutale Effekte setzt – und darin überzeugt.
Für Fans des Franchises ist es einer der interessantesten Teile, weil er einerseits den klassischen Splatter-Humor bietet, andererseits aber durch Setting und Ideen eine neue, fast experimentelle Ebene einführt.
Fazit:
Ein atmosphärisch dichter, härterer Chucky-Film, der seine Reihe mit frischen Ideen (Mehrfach-Chucky, Cult-Motiv) sinnvoll erweitert. Die Mischung aus Paranoia, Härtegrad und Psychospielchen macht Cult of Chucky zu einem der gelungensten modernen Sequels auch wenn der 7 teil der Reihe inhaltlich unrund ist wenn man genau hinsieht.