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MightyG

Kritik von MightyG

Gesehen: Oktober, 2016

Ich weiß nicht ob ich jemals so enttäuscht den Kinosaal verlassen habe wie gestern. Das Original gehört für mich zu den besten und wirkungsvollsten Horrorfilmen aller Zeiten, dazu hat Adam Wingard als Regisseur definitiv etwas auf dem Kasten. Ich erwartete keine neue Genre-Revolution, aber zumindest einen durchweg guten Horrorhappen.

Leider ist Blair Witch davon meilenweit entfernt. Die Mutter aller Found-Footage-Filme glänzte mit einer ungeheuren Gruselstimmung, die mit minimalen Mitteln Angst erzeugte. Es spielte sich fast alles im Kopf des Zuschauers ab. Das Ende hätte sein können, dass zwei besoffene Studenten aus den Büschen hüpfen und sich köstlich amüsieren, weil sie das Filmteam durchgehend verarscht haben. Nur einen Hauch davon hätte ich auch in der Quasi-Fortsetzung erwartet. Aber nein, dieselben ausgelutschten Jumpscares wie in jedem anderen scheiß Film des Genres. Da eine Fratze, hier ein plötzliches "Ins-Bild-Springen", immer begleitet von einer Verdopplung der Lautstärke. Die übliche Fußverletzung eines Protagonisten wird garniert mit übernatürlichen Phänomenen, wie man sie schon x-fach gesehen hat. Wie wird mit der überlegenen Technik (Drohne, ...) des neuen Jahrtausends umgegangen? Funktioniert halt nicht mehr. Weil: Wegen Hexe. Fauler und uninspirierter geht's nicht.

Dazu kommt die schwache Story. Dass sich der Bruder von Heather aufmacht um sie zu suchen, ok. Aber hätten sich da nicht ein paar schöne Verbindungen stricken können? Stattdessen werden am Lagerfeuer neue Gruselanekdoten der Blair Witch zum besten gegeben. Originelle Ideen? Auch hier Fehlanzeige. Hinzu kommen trottelige, austauschbare Charaktere, die einem völlig wurscht sind. Komplett egal, wer wie abkratzt. Am Ende kommt dann etwas Schwung in den Film, aber auch das hat man doch alles schon so oder so ähnlich gesehen.

Objektiv gesehen mag Blair Witch ein solider Genre-Vertreter sein, für mich ist es einfach nur ein weiteres Ärgernis. Kaum ein Film bringt neue Ideen rein, alles wird bis zum Erbrechen ausgelutscht. Wäre irgendwo noch eine scheiß Puppe rumgelegen, hätte man den Film auch "Annabelle 2" nennen können - eh der gleiche Mumpitz. Blair Witch hat es nicht einmal im Ansatz geschafft, den Geist des Originals einzufangen, stattdessen wurde ein neues hässliches Balg aus den endlosen Weiten des Horroreinheitsbreis gezogen. Und das ist bei diesen Voraussetzungen einfach nur enttäuschend!

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