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Kuehne

Kritik von Kuehne

Fortsetzungen sind immer so eine Sache… Oftmals versuchen die Filmemacher mit der Fortsetzung direkt an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen und kopieren mehr, als dass sie innovative neue Ideen einfließen zu lassen. Nur selten unterscheiden sich Fortsetzungen gänzlich vom Vorgänger. Dies liegt an der Angst der Filmemacher, keinen Erfolg mehr zu erzielen. Doch es gibt auch positive Beispiele wo es wunderbar geklappt hat. Bekanntestes ist hier wohl „Alien“. Wo Teil eins noch ganz klar auf Grusel und Suspense setzt, ähnelt Teil zwei eher einem Action- oder Kriegsfilm. Weiteres Beispiel ist die „Tanz der Teufel Reihe“. Teil eins war noch ein harter Horrorstreifen, welcher heutzutage noch immer auf dem Index steht. Teil zwei lässt dagegen schon einige humoristischen Einflüsse erkennen und mit Teil drei hat Sam Raimi eine reine Komödie erschaffen, wo die Horrorelemente nur noch Mittel zum Zweck sind. Ein weiterer Vertreter ist auch „Riddick - Chroniken eines Kriegers“. Als direkte Fortsetzung zu „Pitch Black - Planet der Finsternis“ unterscheidet sich dieser so stark vom Vorgänger, dass einzig und alleine die Figur des Riddick selbst das Bindeglied zwischen diesen Filmen ist. Wo Teil eins noch ein Sci-Fi – Horrorfilm war, geht Teil zwei in den Bereich Action. Und zwar so stark, dass gar keine Horrorelemente mehr eingesetzt werden. Wenn man es so will, haben „Pitch Black“ und Riddick - Chroniken eines Kriegers“ gar nichts mehr gemeinsam. Bei „Alien“ hat es gut funktioniert, bei „Tanz der Teufel“ streiten sich die Fans bis heute über die Notwendigkeit der Genreentwicklung, doch wie sieht es bei „Riddick“ aus? Handelt es sich um eine gelungene Fortsetzung oder hätte man die Thematik vom Vorgänger beibehalten sollen? Hier erfahrt ihr es. Für "Riddick - Chroniken eines Kriegers" bekam David Twohy ein weitaus höheres Budget und suchte sich daher auch andere erfolgreiche Vorbilder. So erinnert der Film an "Star Wars" und "Dune". Der Zuschauer wird mit gewaltigen Bildern von Raumschiff-Armadas und riesigen Städten auf fremden Planeten überflutet, so dass es kaum möglich ist, beim ersten Anschauen allen Details zu folgen. Die barocken Kostüme der Necromonger würden auch gut zu Frank Herberts Wüstenplaneten passen und sind mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Für die kriegerische Sekte - "Star Trek"-Fans werden sich an die Borg erinnert fühlen - sind sie jedoch passend. Die Geschichte von Riddick führt uns auf 3 unterschiedliche Planeten und es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Völkergruppen. Doch hat sich da Twohy zu viel vorgenommen? Die Antwort lautet Ja. Es ist positiv zu vermerken, dass Twohy versucht, das Universum von Riddick auszubauen, doch er setzt nur Akzente. Bei dieser Vielzahl von Orten, Städten, Planeten, Kreaturen und Völkern kann er in einer Laufzeit von knapp 2 Stunden so gut wie gar nichts umfassend beleuchten und der Zuschauer wird mit einem Haufen offenen Fragen zurück gelassen, welche während der gesamten Laufzeit nicht beantwortet werden. Einen kleinen Trost gibt hier noch der Directors Cut, welcher wenigstens versucht, die Hintergründe von Riddick zu beleuchten, doch dies reicht einfach nicht aus. Aus der Geschichte von „Riddick - Chroniken eines Kriegers“ hätte man getrost zwei oder drei Filme drehen können. Hier wirkt alles mit so einer Wucht auf den Zuschauer ein, dass er der Geschichte kaum folgen kann, den Beweggründen der einzelnen Personen noch weniger. Generell gehen hier die Stärken und Schwächen Hand in Hand über. Ist man noch begeistert von den Spezial-Effekten auf Helios Prime, ist man enttäuscht über diverse Effekte auf Crematoria (z.B. die Wachhunde). Die Actionszenen sind oftmals sehr vernünftig animiert und choreographiert, werden aber doch manchmal durch hektische Schnitte wieder zerstört. Das nächste große Problem sind die Logiklöcher des Filmes. Normalerweise kann der Fan über gewisse Denkfehler hinweg sehen kann, doch bei „Riddick - Chroniken eines Kriegers“ sind diese fast schon lächerlich. Nicht nur, dass der Zuschauer mit den Löchern in der Geschichte klar kommen muss, sondern ihm werden unmögliche Dinge dargeboten, welche die Filmemacher nicht ernst gemeint haben können. Ganz besonders wird dies auf Crematoria klar. So reicht es den Filmemachern nicht aus, dass die Protagonisten vor dem Sonnenaufgang weg laufen… es wird dem Zuschauer vorgegaukelt, dass auf einem Planeten, welcher täglich Feuerstürmen ausgesetzt ist, eine atembare Atmosphäre herrscht. Ein Planet, wo es keine Pflanzen geben kann und die komplette Fläche einer Vulkanlandschaft ähnelt. Doch damit nicht genug. Nach diesen Feuerstürmen scheint sich die Umwelt so abzukühlen, dass man getrost im Schatten laufen kann und sich gegebenenfalls etwas mit Wasser besprenkeln muss um zu überleben. Die Frage nach dem Bau des unterirdischen Gefängnisses möchte man sich gar nicht erst stellen. Nichtsdestotrotz machen die Actionszenen Spaß. Und in Sachen Action passiert hier viel. Sowohl größere Schlachtszenen werden eingebaut, aber auch die guten alten Faustkämpfe kommen nicht zu kurz. Des Weiteren darf Riddick sich noch mit fremden Kreaturen herumschlagen und eigentlich steht er von Beginn des Filmes an unter Dauerbeschuss. Daher wird dem Zuschauer einiges geboten, was über einige negativen Aspekte hinweg tröstet. Vin Diesel spielt seine Paraderolle Riddick mit solch einer Coolness, dass dem Fan das Herz höher schlägt. Passend dazu die tief dröhnende Stimme (welche im Übrigen in der deutschen Synchronfassung fast genauso gut ist wie im Original), welche die coolen Sprüche weiter abrundet. Obwohl es diese Sprüche am laufenden Band zu hören gibt, wirken diese nie fehl am Platze oder albern. Sie fügen sich gut in das Gesehene ein und verleihen den meisten Situationen ein kleines Augenzwinkern. Diese lockern den ernsten Ton des Filmes ein wenig auf. Die Schauspieler sind alle vollkommen akzeptabel. Generell bietet die Rolle des Riddick eigentlich wenig Facetten außer der Coolness. Von daher ist Vin Diesel perfekt für diese. Überraschende Sympathieträgerin des Filmes ist Alexa Davalos als Kyra wobei Sie eine tragische Figur in dieser Sci-Fi-Mär verkörpert. Schon in „Pitch Black“ (damals noch Jack) versuchte Sie nichts anderes als Riddick nachzueifern. Nun, in "Riddick - Chroniken eines Kriegers“ erfährt der Zuschauer was aus ihr geworden ist, und dies ist nicht erstrebenswert. Zwar hätte man auch hier gerne gewusst, was zwischen dem Vorfall auf dem Planeten der Finsternis und dem plötzlichem Zusammentreffen der beiden, passiert ist, doch dieses Geheimnis hat keine negativen Auswirkungen auf den Film. Mit Judi Dench und Colm Feore folgten noch zwei routinierte Schauspieler in die Riege. Diese spielen Ihre Rollen überzeugend. Auch hier fehlt das Hintergrundwissen um die Beweggründe der Charaktere nachvollziehen zu können, dennoch kauft man beiden Ihre Rollen ab. Karl Urban spielt seine Figur etwas hölzern und wenig überzeugend, dies kann aber am Drehbuch oder an dem Charakter Vaako liegen, welcher von den Necromonger bekehrt worden ist. Urban kann man dafür nicht die Schuld geben. Fazit: "Riddick - Chroniken eines Kriegers" bewegt sich als Science Fiction Film auf einem sehr mittelmäßigen Niveau - gute und schlechte Seiten halten sich die Waage. Zudem hat man nie das Gefühl, vor Spannung in den Kinosessel gepresst zu werden und sich zu fragen: "Wow! Was war das denn? Und was passiert jetzt?" Stattdessen plätschert der Film mit seinen durchaus ansehnlichen Bildern bis zum Ende dahin. Langeweile kommt trotzdem nicht auf, nette Popcorn-Unterhaltung halt. Die einen werden es mögen, andere werden den Film gnadenlos auseinander nehmen. Es bleibt abzuwarten, ob einige der Fragen, die am Ende des Filmes offen bleiben, vielleicht in Teil 3 beantwortet werden. Dies würde den Film abrunden.

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