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DingDong

Kritik von DingDong

Gesehen: Oktober, 2021

"Jemand ist in deinem Haus" spielt in einer Kleinstadt irgendwo in Nebraska und beginnt damit, dass ein jugendlicher Footballspieler in seinem Elternhaus umgebracht wird. Dieser hatte ein "Geheimnis", welches zeitgleich in Form eines Videos an zahlreiche Handys geschickt wird. Die Highschool und auch die Clique um Makani rätselt wer ein Motiv für die Tat hatte. Als es zu einem weiteren blutigen Mord kommt und dabei erneut ein dunkles Geheimnis der Person offen gelegt wird, ergibt sich ein Muster. Wer eine Leiche im Keller hat, droht selbst zu einer zu werden. Dies gilt auch für Makani, die vor ihrer Vergangenheit aus Hawai geflüchtet ist. Doch wer könnte für die blutigen Taten verantwortlich sein und was ist sein Antrieb?

Bei dem aus dem Jahr 2021 stammenden "Jemand ist in deinem Haus" bekommt man den geradezu altbewährten Mix aus Highschool, einer Clique Teenies und Serienkiller geboten, dessen gemeinhin berühtester Vertreter wohl Wes Cravens Film Scream sein dürfte, welcher bis dato drei Sequels und eine Serie nach sich zog. "Jemand ist in deinem Haus" basiert dabei lose auf dem gleichnamigen Buch von Autorin Stephanie Perkins und wurde von Regisseur Patrick Brice (u.a. Creep / Creep 2) nach einem Drehbuch von Henry Gayden (u.a. Shazam!) verfilmt. Der Cast besteht unter anderem aus Syndey Park (u.a. Walking Dead, Instand Mom), welche die Hauptrolle verkörpert und Théodore Pellerin (u.a. Genesis, Never rarely sometimes always), Asjha Cooper (u.a. All Amercian, Everybody wants some!!) und Dale Whibley (u.a. October Faction, Make it pop).

Auf den ersten Blick scheint sich die Handlung auf eine Gruppe von Freunden zu konzentrieren, zu denen auch die Hauptfigur Makani gehört. Die Clique zeichnet sich, ganz politisch korrekt, durch ein hohes Maß an (aufgesetzt wirkender) Diversität aus. Reicher weisser Junge, der seinen Vater nicht mag und nicht reich sein will. Hawaiianerin, welche vor nicht allzu langer Zeit erst zugezogen ist. Eine transgender-Person, zumindest ist nicht eindeutig klar, wie sie sich selbst definiert. Eine Afroamerikanerin. Ein weiterer weisser Junge und alle haben nichts gegen einen geteilten Joint einzuwenden. Zeitweise gesellt sich dann noch ein homosexueller Footballspieler zu ihnen. Tatsächlich stellt man allerdings zügig fest, dass hauptsächlich auf Makani, welche wiederholt kurze, ein düsteres Geheimnis andeutende, Flashbacks erlebt sowie den gemiedenen Ollie, welcher eine anfänglich noch unklare Verbindung zu ihr hat, genauer eingegangen wird.
Alle anderen Figuren erhalten kaum bis gar kein Profil und es wird maximal mit ein paar Worten angerissen, was sie so umtreibt. Allgemein bleiben viele der vorgestellten Figuren blass und wirken dadurch im Nachhinein regelrecht überflüssig. Auch die Dialoge bzw. was einige Figuren verbal so von sich geben, ist teilweise erschreckend flach. So zum Beispiel bei der von der Vorsitzenden der Schülervertretung gehaltenen Trauerede, in welcher u.a. zu einem "konfessionsunabhängigen" Gebet aufgerufen wird. Diese Szene ist unverständlicherweise komplett überzogen und will tonal, genauso wie die Footballhymne zu Ehren des ersten Toten, nicht so recht zum sonst recht ernsten Ton des Films passen.

Die Suche nach dem messerschwingenden Killer, welcher die Gesichter seiner angehenden Opfer als Maske trägt, nimmt keinen sonderlich großen Stellenwert ein. Die Freunde spekulierten zwar wer ein Motiv für die Tat(en) hat aber mehr kommt dabei nicht heraus. Die ach so plakativ-tolerante Gruppe, natürlich mit Ausnahme von Makani gibt sich lieber damit zufrieden jemanden, ohne jegliche Beweise, aufgrund dessen Vergangenheit zu diskriminieren und vorzuverurteilen. Recherche und Aufklärungsarbeit seitens der Clique um dadurch die Identität der für die Morde verantwortlichen Person aufzudecken, spielen hier keine nennenswerte Rolle.
Die Kills sind nicht gerade kreativ geraten und so bekommt man es bei den Tötungen, welche gerne etwas zahlreicher hätten ausfallen dürfen, mit Schnitt- sowie Stichverletzungen wie etwa Kehlenschnitt, Messer durch den Mund, Durchtrennung der Achillessehnen etc. zu tun. Die Morde sind blutig, aber wenn Netflix die Freigabe ab 18 wählt, ist man mittlerweile eigentlich weitaus Brachialeres gewohnt, weswegen die Freigabe doch etwas verwundert.

Seine stärksten Momente hat der Film wenn Personen zuhause einschlafen, nach dem Aufwachen verstgestellt wird, dass Dinge verstellt wurden und ihnen klar wird, dass jemand im Haus war oder womöglich immernoch ist. Ebenfalls schön unheimlich eingefangen wurde es, wenn Makanis Großmutter, welche Schlafwandlerin ist, durch das Haus geistert. Auch die Idee das die mordende Person die jeweiligen Opfer mit Masken ihrer eigenen Gesichter aufsucht und sie sich so quasi selbst gegenüberstehen, ist interessant gedacht. Gleiches gilt für die Idee mit der Party, bei der man sich gegenseitig seine Geheimnisse erzählt um so einer potenziellen Tötung zu entgehen. Leider bleibt dabei das Potential für Emotionalität, folgenschwere Offenbarungen und den Ausbau einzelner Figuren weitestgehend ungenutzt.

Liest man sich die Zusammenfassung von Stephanie Perkins Buch durch, auf welchem die gleichnamige Filmadaption basiert, so stellt man schnell fest, dass es inhaltlich sehr viele Abweichungen zu verzeichnen gibt und auch die Motivation der mordenden Person eine gänzlich andere ist. Die Motivation der mordenden Person ist zwar bereits im Buch recht platt, wird aber vom Film dahingehend nochmals unterboten. Dafür darf man sich anhören, wie schwer es doch war die Masken herzustellen und bekommt natürlich auch das wenig überzeugende Motiv präsentiert. Es wäre durchaus interessant zu erfahren, was die Beweggründe dafür waren, beim Drehbuch derart stark von der Vorlage abzuweichen.
Wenn dann schließlich der Abspann einsetzt, kommt man nicht umhin sich selbst die Frage zu stellen warum der Filmtitel denn nun eigentlich "Jemand ist in deinem Haus" bzw. " There's someone inside your house" lautet. Wäre der Film deutlicher in Richtung Home-Invasion gegangen, was ja bei dem Titel eigentlich suggiert wird, oder wären sämtliche Morde in den jeweiligen Elternhäusern begangen worden, so wäre dies selbsterklärend gewesen. So bleibt es vermutlich ein Geheimnis. Aber man nahm es bei dem Film mit der Logik stellenweise ja sowieso nicht ganz so genau.

Fazit: "Jemand ist in deinem Haus" ist ein relativ schwacher Beitrag zum Slasher bzw. Horrorgenre. Der Film macht wenig aus den vorhandenen sowie eigentlich nicht uninteressanten Charakteren und nutzt das Element der Offenbarung von Geheimnissen weit weniger effizient, als man dies bei einer ebensolchen Prämisse meinen würde. Es wäre Platz für einstigen Verrat, Intrigen oder ähnliches stattdessen gesteht man lieber in wenn man verknallt ist. Teenager dürften vermutlich dennoch ihren Spaß haben. Bei Erwachsenen bin ich mir da nicht ganz so sicher. Von mir gibt es 4.5 Punkte. Da ofdb jedoch nur ganze Noten akzeptiert, runde ich auf 4 Punkte ab.


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