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DingDong

Kritik von DingDong

Gesehen: September, 2021

Das hochmoderne Unterseeboot Sirene 1 ist aus unbekannten Gründen in einem Unterwassergraben verschwunden und der Kontakt zur Besatzung ist abgerissen. Aus diesem Grund bemannt man das Uboot Sirene 2 mit einem Rettungsteam der Nato und dem einstigen Entwickler der beiden Uboote, welcher das Projekt aufgrund von Differenzen einst verließ, und lässt es in See stechen. Als die man sich dem Zielgebiet nähert, trifft die Crew auf einen riesigen Algenwald, den es in der Form eigentlich nicht geben dürfte und erreicht, nicht frei von folgenschweren Vorfällen, schließlich eine Unterwasserhöhle. Was die Mannschaft dort allerdings vorfindet und mit welchen Kreaturen sie sich konfrontiert sieht, hätte sich keiner von ihnen träumen lassen. Selbst im Inneren der Sirene 2 ist man nicht mehr sicher. Es beginnt ein Kampf ums nackte Überleben...

Regisseur Juan Piquer Simon , der zwei Jahre zuvor den Tierhorrorfilm "Slugs" drehte, erschuf mit "Sirene 1" einen Film in der Tradition von Werken wie "Deep Star Six", "Leviathan" und "The Abyss". Wobei man von "in der Tradition" eigentlich kaum sprechen kann, da die drei genannten Filme allesamt aus dem Jahr 1989 stammen und somit gerade einmal ein Jahr vor dem 1990 erschienen "Sirene 1" veröffentlicht wurden. Alle der genannten Filme, spielen in den Tiefen des Ozeans, wobei die jeweiligen Besatzungen erkennen müssen, dass sie dort unten nicht so alleine sind , wie man es vermuten würde. Zuletzt schlug der 2020 erschienene "Unterwater" in eine ähnliche Kerbe. Wobei "Sirene 1", insbesondere was das Budget angeht, "Deep Star Six" und "Leviathan" am ähnlichsten ist. Was einen als Zuschauer/in erwartet ist ein ca. 1,3 Millionen Dollar teurer Creature-Feature-Horror mit überraschend vielen bekannten Gesichtern. Mit von der Partie sind unter anderem R. Lee Ermey (u.a. Full Metal Jacket), Ray Wise (u.a. Twin Peaks), Jack Scalia (u.a. Dallas) und Deborah Adair (u.a. Zeit der Sehnsucht).

Optisch sieht man "Sirene 1" das geringe Budget an vielen Stellen an. Die Unterwasseraufnahmen des Uboots wurden mithilfe eines Miniaturmodells realisiert, welches klar als solches zu identifizieren ist und gerade im ersten Drittel wiederholt zum Einsatz kommt. Entsprechend unglaubwürdig und wenig überzeugend wirken selbige Aufnahmen dann auch und das Manövrieren durch enge Schluchten gestaltet sich weit weniger dramatisch, als vermutlich beabsichtigt. Sofern man sich allerdings bewusst ist, mit was für einer Art Film man es zu tun hat, kann man darüber durchaus hinweg sehen. Zumal das Tempo des gerade einmal 79 Minuten langen "Sirene 1", dessen Originaltitel "The Rift" lautet,  angenehm hoch ist und die Inneneinrichtung des Unterseeboots durchaus ordentlich in Szene gesetzt ist. Die Besatzung der Sirene 2 hat , nach einigen internen Reibereien und Konflikten, das angesteuerte Zielgebiet bereits nach ca. 20 Minuten erreicht. Dort findet die Besatzung einen Algenwald mit riesigen, dicken Algen vor. Wobei selbige wenig organisch anmuten, sondern eher nach Plastik bzw. Polyester aussehen. Auch die Art und Weise wie hier Proben genommen werden wirkt, nennen wir es einfach mal, charmant. So sitzt ein Besatzungsmitlied wie ein Angler am nach unten hin geöffneten Tauchausgang, schaut sich die Wasseroberfläche an und hat ein Seil vor sich. Am Ende des Seils, welches ein Taucher mit sich auf Tauchgang nahm, befindet sich ein Netz, in welches die genommenen Proben gelegt werden. Ist das Netz voll, so zieht es der "Angler", wie beim Eisfischen, einfach so durch das Loch des Tauchausgangs ins Innere des Boots.

Bei Sirene 1 wird man sich nicht vor Spannung die Fingernägel abnagen, allerdings läuft man auch nicht Gefahr ins Reich der Träume zu entschwinden. Denn durch die kurze Laufzeit passiert eigentlich immer etwas und Handlungsarmut kann man Simons Werk nun wirklich nicht vorwerfen. Gleiches gilt für Ideenarmut beim Creature-Design. Denn hier hat man sich durchaus Mühe gegeben. Hat die Crew nämlich erst einmal eine Unterwasserhöhle betreten und festen Boden unter den Füßen, begegnen ihnen rasch mehrere Arten von Kreaturen mit unterschiedlichen Größen bzw. Formen. Die Kreaturen sind dabei meist nur teilweise oder aber in ihrer Gänze nur sehr kurz zu sehen. Dafür resultieren die Zusammentreffen von Mensch und Kreatur(en) in einigen blutigen Szenen und in von Kugeln zerberstenden Leibern der Kreaturen. Dies sieht zwar durchaus trashig aus, macht aber dennoch Spaß.  

Fazit: "Sirene 1" ist ein kostengünstig produzierter Tiefseehorrorfilm, dem man das geringe Budget ansieht. Aufgrund seiner Kurzweiligkeit fällt "Sirene 1" für mich allerdings unterhaltsamer aus, als die inhaltlich nicht unähnlichen Filme "Deep Star Six" und "Leviathan",  auch wenn "Sirene 1" diesen, was die Ausstattung angeht, nicht ganz das Wasser reichen kann. Die vielen, wenn oftmals auch nur kurzen Szenen, in denen hier Kreaturen und Mutationen gezeigt werden, wissen jedenfalls positiv zu überraschen. Wer auf Tiefseehorror steht und auch an niedrig budgetierten Werken seine Freude oder gar einen Faible für selbige hat, wird wohl an "Sirene 1" nicht vorbei kommen. Dies liegt allerdings weniger an der Qualität des Films, als vielmehr daran, dass es kaum Alternativen innerhalb dieses Subgenres gibt. Wer allerdings eher zeitgemäße Effekte bevorzugt, sollte vielleicht lieber zu William Eubanks "Underwater" greifen.

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