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DingDong

Kritik von DingDong

Gesehen: Oktober, 2021

Der Wissenschaftler Jack Griffin hat ein Unsichtbarkeitssserum erfunden und im Selbstversuch getestet. Der Test verlief erfolgreich und er wurde gänzlich unsichtbar. Allerdings weiß er nicht, wie er die Wirkung wieder aufheben soll. Ohne seiner Verlobten Flora oder sonst wen zu informieren, zieht er heimlich von dannen und steigt in einem Landgasthaus ab um dort ungestört an einem Gegenmittel zu forschen. Um zumindest ansatzweise normal zu wirken, hat er sein Gesicht mit Bandagen umwickelt und versteckt seinen restlichen Körper unter gewöhnlicher Kleidung. Was er allerdings nicht weiß, eine Zutat seines Wunderserumseine Zutat seines Unsichtbarkeitsserums hat eine gefährliche Nebenwirkung, die nur wenigen Menschen bekannt ist. Sie löst Wahnsinn aus, was seine Mitmenschen schon bald zu spüren bekommen...mit fatalen Konsequenzen.

Herbert George Wells, welcher als Pinonier der Science Fictions Literatur gilt, und bereits in den 1890ern Werke wie die viel zitierten und selbstredend mehrfach verfilmten  "The Time Machine", "Die Insel des Dr. Moreau", "War of the Worlds" verfasste, lieferte mit seinem Roman "The Invisible Man" die Vorlage für den gleichnamigen Film der Universal Studios. H. G. Wells' Geschichte um den unsichtbaren Mann zog bis dato mehrere Neuinterpretationen nach sich, zuletzt in Form von Leigh Whannells' auf den gleichen Arbeitstitel lautende Neuinterpreation aus dem Jahr 2020. Und auch Paul Verhoevens "Hollow Man" dürfte unverkennbar von der Geschichte inspiriert worden sein. Auch die hier besprochene Verfilmung aus dem Jahr 1933 hatte immensen Einfluss und zog gleich mehrere Fortsetzungen nach sich.

"The invisible Man" oder auch "Der Unsichtbare, so der deutsche Filmtitel, gehört  zum Kanon der sogenannten "Universal Monsters" und befindet sich somit in der Gesellschaft von bekannten Kreaturen bzw. Werken wie Dracula, Frankenstein, Die Mumie, Das Phantom der Oper, Der Wolfman, Creature fom the Black Lagoon etc. Verfilmt wurde die Geschichte von Regisseur James Whale welcher zwei Jahre zuvor für die Universal Studios den bereits erwähnten (Kult)Film Frankenstein gedreht hatte. In der titelgebenden Hauptrolle ist Claude Rains zu sehen bzw. in allererster Linie zu hören, welcher zuvor Theaterschauspieler war und aufgrund seiner markanten Stimme ausgewählt wurden. Die Rolle sollte den erst das zweite mal vor der Kamera stehenden Rains trotz, wenn man so will, geringer Screentime, bekannt machen. Ob es sich bei "The invisible Man" eher um Sci-Fi oder doch vielmehr um einen Film des  Horrorgenres handelt, darüber kann man sich streiten. Unbestreitbar ist jedoch seine handwerkliche Qualität.

Der Aufbau des Films ist hervorragend und wirft das Publikum regelrecht mitten ins Geschehen. Kein langwieriger Aufbau bei dem die Hauptfigur erst einmal unsichtbar werden muss, stattdessen wird der Protagonist bereits als unter Unsichtbarkeit leidende und Bandagen um den Kopf tragende Person eingeführt. Im Verlauf des Films erfährt das Publikum dann durch Dialoge wie es dazu kam. Die Geschehnisse gehen flott von statten und tonal wechseln sich dramatische, gruselige und sogar komödiantische Szenen miteinander ab. So treibt unser "Unsichtbarer", neben der verzweifelten Suche nach einem Gegenmittel, hier und da auch Schabernack und ergötzt sich daran anderen einen "Streich" zu spielen, nur um im nächsten Moment Späße unverhofft in tödlichen Ernst umschlagen zu lassen und kaltblütig zu morden. Dies wirkt, im Hinblick auf den krassen Stimmungswechsel, umso eindringlicher. Die Gemütslage des unsichtbaren Jack Griffin ist in höchstem Maße wechselhaft und schlägt von einem Moment auf den nächsten von liebevoll, zu wutentbrannt bis hin zu größenwahnsinnig um. Dies und seine Zerrissenheit zwischen Frustration, Wahn und Zuneigung für Flora sind trotz ausbleibender Mimik hervorragend anhand der großartigen Stimme von Claude Rains auszumachen.

Die Spezialeffekte, welche aus heutiger Sicht bei vielen älteren Werken charmant aber nicht mehr überzeugend wirken, sind bei "The invisible Man" als in höchstem Maße gelungen bezeichnen und wirken gerade vor dem Hintergrund des Entstehungsjahres geradezu beeindruckend. Seinerzeit müssen die Effekte regelrecht atemberaubend gewirkt haben. So zum Beispiel wenn Jack die Bandagen, welche er um seinen Kopf trägt, löst und nach und nach der nicht sichtbare Kopf "präsentiert" wird.

Fazit: "The invisible Man" beeindruckt mit hervorragender Tricktechnik und einer spannenden, wie auch kurzweiligen Geschichte und so vergehen die 70 Minuten Laufzeit wie im Flug. Selbst jenen, denen "alte" Filme eigentlich nicht so liegen, sei eine Sichtung an's Herz gelegt. Es ist kaum zu glauben, dass dieser Film mittlerweile fast 90!!! Jahre alt ist.  Besonders dann nicht, wenn man einmal darüber nachdenkt, wie oft man in zahlreichen brandaktuellen Produktionen von schlechtem CGI oder schwachem sowie langatmigem Storytelling negativ überrascht wurde.  "The invisible Man" ist ein Meisterwerk, dessen Hauptfigur im Angesicht von ikonischen Figuren wie Frankenstein und Dracula zu Unrecht gerne mal vergessen wird.

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