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DVDMAX

Kritik von DVDMAX

Gesehen: Juli, 2016

Dass Sidney Lumet ein Genie sein muss, war mir bereits nach „Die zwölf Geschworenen“ völlig klar.

12 Personen.
Ein Raum.
Sidney Lumet.

Mehr aber auch nicht weniger war damals notwendig, um meine Sicht auf das Medium Film nochmals gründlich zu überdenken.
Mit „Die zwölf Geschworenen“ gelangt Lumet somit ein auf allen Ebenen herausragendes Spielfilmdebüt – ja vielleicht sogar das Beste der ganzen Filmgeschichte.
Und nun sitze ich schon wieder hier und staune nicht schlecht, denn mit „Network“ trifft er bei mir erneut genau ins Schwarze.
Wir leben in einer Welt, die von Geld regiert wird. Die Menschen dahinter sind nur die Fassade, denn was zählt ist einzig und allein der Profit, der mit ihnen gemacht werden kann.
Wer du bist und woher du kommst – das spielt keine Rolle, solange du eben genug Geld einbringst.
Dieses Szenario war damals aktuell und ist es heute nicht minder.

Sidney Lumet entwirft in „Network“ eine zynische Satire, die unverfroren und offen mit eben genau diesem Thema umgeht.
Der Nachrichtensprecher Howard Beale steht im Fokus - alle Augen und Ohren sind auf ihn gerichtet.
In einer Zeit, wo es nur auf Quoten ankommt, muss er sich diesem radikalen System beugen – scheinbar. Keine Quoten, keinen Job. So einfach ist das. Auch er scheint folglich abtreten zu müssen.
Doch dann, als er einem Wutausbruch vor laufender Kamera erliegt, wittert der Konzern wieder das große Geld.
Im Zuge des medialen Quotenkampfs bekommt Howard Beale schließlich eine eigene Fernsehshow und wird somit zum Spielball. Der Anfang vom Ende.
Damit jedoch nicht genug. Wir bekommen darüber hinaus tiefe Einblicke hinter die Fassade dieses Geschäfts, in den Ablauf dieses abscheulichen Mechanismus, welcher geprägt ist von inhumanen Zuständen.
Quoten, Quoten und nochmals Quoten.
Alles läuft kalkuliert ab, es scheint kein Platz für zwischenmenschliche Beziehungen zu geben. Einzig und allein die Liebe zum Geschäft ist vorherrschend.

Sidney Lumet hält dem ganzen Publikum damit aber wohl selbst den Spiegel vor, denn auch wir blicken, Tag für Tag, in genau einen solchen Fernseher und lassen uns von eben selbigen Shows berieseln, die wir in „Network“ selbst so verteufeln und hassen gelernt haben - Satire hat selten so überzeugt.

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