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DVDMAX

Kritik von DVDMAX

Gesehen: Juni, 2016

Dem genialen Tier in Menschengestalt wird ein junges Lamm zur seelischen Schlachtbank geführt, leichte Beute für das manipulative Monster, das hinter Plexiglas nur auf seine Chance lauert, endlich wieder in den Genuss von frischer Leber mit Faberbohnen und einem ausgezeichneten Glas Chianti zu kommen. Was dann passiert, wird nur in wenigen Momenten erfasst, wird die Handlung der Fortsetzung "Hannibal" maßgeblich prägen und ist tatsächlich interessanter, als die eigentliche Killerjagd. Zwischen dem eloquenten Gentleman mit dezent soziopathischen Zügen und der verbissenen Ermittlerin entsteht eine Beziehung, die von einer Seite rein zweckdienlich ist, von der anderen Seite zur Obsession wird.

Jetzt kommen die Darsteller ins Spiel, ohne die "Das Schweigen der Lämmer" wohl nie so weit gekommen wäre: Jodie Foster und dem wohl kleinsten (bezogen auf die eigentliche Screentime) Hauptdarsteller aller Zeiten, Anthony Hopkins. Idealbesetzungen in allen Belangen. Foster verkörpert ihre Figur mit der harten Schale und dem verletzten Kern bis in jede Nuance perfekt. Und was Hopkins da veranstaltet, ist im wahrsten Sinne des Wortes unheimlich. Sein stechender, gieriger Blick geht von der ersten Sekunde an unter die Haut und direkt in die Seele. Er verschmilzt mit der Rolle. Jeder würde ihm sofort abnehmen, dass er seine Gedanken lesen kann, sich von seinen Ängsten ernährt und sie gnadenlos durch den Fleischwolf dreht. Einfach, weil er es kann und daran Spaß hat. Selten wurde so ein bedrohliches Ungeheuer mit so einer Perfektion verkörpert. Das ist gerade das Kunststück von Hopkins: Obwohl er nur wenige Szenen hat, ist er dauerpräsent und niemand würde im ersten Moment realisieren, wie klein seine Rolle (rein physisch) doch eigentlich ist. Wie ein böser Geist ist er allgegenwärtig und in den Momenten so wichtig und eindringlich, dass die Realität kurz Pause hat. Genau dann ist die Inszenierung von Demme auch perfekt, ohne auf große Spielerein zurückzugreifen (was er einfach auch nicht muss). Er überlässt Foster und Hopkins die Bühne, nur darum bemüht, Gestiken und Mimiken gezielt einzufangen und das Wortduell für sich sprechen zu lassen. Immer wieder beeindruckend.

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