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Baltarsah

Kritik von Baltarsah

Gesehen: Januar, 2016

Diese Kritik enthält Spoiler.

Star Wars Episode 8 

The Last Jedi


Nach der 2015 erschienenen Star Wars Fortsetzung “The Force Awakens“ wurde der bis dahin noch recht unbekannte Regisseur Rian Johnson beauftragt, die Geschichte rund um den Krieg der Sterne für Disney fortzusetzen. 

Johnson standen für den Film 200 Millionen Dollar Budget zur Verfügung, für den er neben der Regie auch das Drehbuch beisteuerte.


In “The Last Jedi“ heisst es an einer Stelle: „Confronting fear is the destiny of a Jedi.“ 

Leicht abgewandelt könnte man auch sagen: Confronting fans is the destiny of a Director, denn Star Wars Fans haben den Ruf leidenschaftlich bis obsessiv zu sein, und die Erwartungen an einen neuen Star Wars Film sind zurecht unfassbar hoch. So verwundert es nicht dass The Last Jedi stark polarisiert. 


Abrahms hatte 2015 mit The Force Awakens einen soliden Grundstein für neue Star Wars Filme gelegt, doch empfanden viele seinen Film als mutlosen Aufguss des originalen Star Wars - Eine neue Hoffnung aus dem Jahr 1977. 


The Last Jedi knüpft unmittelbar an den Cliffhanger aus The Force Awakens an. Es ist also der erste Teil der Reihe, der die Geschichte seines Vorgängers ohne Zeitsprung nahtlos weiter erzählt. 


Die junge machtbegabte Rey befindet sich auf dem Planeten Ahch-To, um den legendären Jedi-Meister Luke Skywalker für den Kampf zu gewinnen, während die dezimierte Flotte des Widerstands vor der übermächtigen ersten Ordnung durch die Galaxis flieht. 


Mit einer der ersten Szenen wird klar, dass der Film eine gewagte Richtung einschlägt, als Luke sein Lichtschwert lapidar über die Schulter wirft und somit sein selbstgewähltes Exil dem Kampf vorzieht. 

Fans waren und sind erzürnt über den Handlungsstrang rund um Luke, viele sind der Meinung, sein Verhalten in The Last Jedi entspreche nicht seinem Charakter. 

Doch denkt man genauer drüber nach, macht er durchaus Sinn. 

Luke hat oft versucht gutes zu tun und ist gescheitert, hat die Dinge teils schlimmer gemacht und war verantwortlich für den Verlust von Leben. Er baute eine Jedi-Akademie auf, er konfrontierte Kylo mit der dunklen Seite die er in ihm spürte, doch seine Handlungen brachten immer mehr Leid und Zerstörung mit sich. Im Laufe des Films erkennt Luke, dass er sich von der Macht abkapseln muss und bringt so sein größtes Opfer, um die die er liebt zu beschützen, in dem er sich ins Exil und die Einsamkeit zurückzieht. 


Der Film spricht verschiedene große Themen an, ein wichtiges bezieht sich nicht nur auf die fiktive Handlung des Films, sondern auch auf das Star Wars Franchise im allgemeinen: „Let the past die, kill it if you must.“ Ein Thema, welches Johnson konsequent umsetzt, in dem er einen Film liefert, der mit vielen aufgebauten Erwartungen bricht. 

Wenn der in den Köpfen der Fans zum neuen Hauptantagonisten angewachsene Snoke in der Mitte des Films durch ein Laserschwert zerteilt wird, ist dies ein Schritt, der vielen Fans vor den Kopf gestoßen hat. Doch gibt Johnson interessanten und originellen Charakteren wie Kylo Ren (großartig verkörpert von Adam Driver) Raum zur Entfaltung und entzieht der Geschichte die Vorhersehbarkeit.

Dass das Potential dieser Handlung durch JJ.Abrahms in der direkten Fortsetzung nicht aufgegriffen wird, ist bedauerlich und zeigt, dass es wohl leider keinen konsequenten, die neue Trilogie umfassenden Gesamtplan gab.


Star Wars The Last Jedi bietet aber nicht nur eine interessante Geschichte. Es ist auch audiovisuell ein wunderschöner Film geworden. Kameramann Steve Yedlin fängt den Sternenkrieg in fantastischen Bildern mit tollem Look ein, das Sounddesign ist Star Wars typisch gelungen, und John Williams steuert auf gewohnt hohem Niveau zum mittlerweile achten Mal die für Star Wars unabdingbare Filmmusik bei. 


Mit seinen 152 Minuten ist Episode 8 die längste Episode. Dadurch fühlt sich der Film nicht immer so knackig an wie seine Vorgänger. Nicht ganz unschuldig daran ist der Abstecher auf dem Kasino-Planeten Canto Bight, der dem Film unnötigerweise etwas Ballast anhaftet. 


Für spannende Hintergründe sei dem interessierten noch die Dokumentation “The Director and The Last Jedi“ empfohlen, welche als Extra bei in der Heimkino-Auswertung des Films enthalten ist.


Ich persönlich musste mich mit diesem Film erstmal “warm laufen“. Die 90 minütige Rückfahrt aus dem Kino (ja, soweit war die nächste Vorstellung, da ich den Film unbedingt im O-Ton sehen wollte, entfernt) habe ich genutzt um den Film lautstark zu zerreissen. Zu fixiert war ich auf potentielle Logiklücken und unerfüllte Erwartungen. Doch ich bin froh, dass ich ihm im Heimkino noch eine (bzw. mehrere) Chancen gegeben habe. Denn neben einiger Schwächen ist Star Wars Episode 8 für mich ein mutiger Film, gespickt mit vielen der besten Star Wars Momente der gesamten Saga.

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