Bildnachweis: © Marvel Worldwide Inc. | Miles Morales trat 2011 nach Peter Parkers Tod in dessen Fußstapfen als Spiderman

Geleakte Sony E-Mail: Spider-Man muss weiß, männlich und heterosexuell sein

von Sören Jonsson

Im letzten halben Jahr hat man viele Gerüchte gehört über den Weg, den das filmische Spider-Man Franchise filmisch nehmen wird: Ob man die Amazing Spider-Man Trilogie mit Andrew Garfield vervollständigt und mit einem Sinister Six Film verbindet, ob man das Ganze mit den X-Men verbindet oder ob man sich all der Comic-Fans erbarmt, die schon lange der Meinung sind, Spidey müsse zu den Avengers stoßen, auch wenn die Filmrechte bekanntlich bei Sony und nicht den Marvel Studios liegen...

Der neueste Stand der Dinge ist bisher jedoch ein weiteres Reboot (das dritte seit 2003), angesetzt für das Jahr 2017. So ein Reboot muss man natürlich mit irgendeiner Form von neuem Inhalt anfüllen. Wer will sich wirklich schon wieder stundenlang ansehen, wie ein junger und erfolgloser Peter Parker von einer Spinne gebissen wird, seinen Onkel verliert, seine Heldenidentität aufbaut, einen Job beim Daily Bugle bekommt und dann im Finale wahrscheinlich den Green Goblin bekämpft? In diesem Zuge kündigte Sony zunächst an, offen für Casting-Möglichkeiten zu sein und auch einen gemischtrassigen Spider-Man in Betracht zu ziehen. Marvel-Leser sahen darin augenblicklich eine Anspielung aufMiles Morales, der in einer seit 2011 laufenden Storyline Peter Parkers Rolle als Spider-Man übernimmt. Diese soll zwar mit dem derzeitigen Summer-Event "Secret Wars" enden, jedoch soll Morales-Spidey in den Kanon nach dem Reboot mit übernommen werden, da sowohl der Charakter wie auch seine Handlungsstränge von Fans und Kritikern recht wohlwollend aufgenommen wurden.

In einer nun durch Wiki-Leaks veröffentlichten Mail (einer von ca. 278.000) stellt sich dieser Pfad jedoch als unmöglich heraus. Laut vertraglicher Vereinbarung unterliegen sowohl Peter Parker als auch Spider-Man strengen vertraglichen Auflagen bezüglich ihrer Darstellung. So dürfen diese unter anderem weder rauchen, sich betrinken, fluchen, exzessiv Gewalt anwenden, Gebrauch von Drogen machen oder diese verkaufen. Des Weitern wird auch festgelegt, dass es sich um einen "kaukasischen heterosexuellen jungen Mann" handeln muss, was der Möglichkeit eines Morales-Spidey, der mexikanisch-afrikanischer Abstammung ist, einen Riegel vorschiebt.


Was haltet ihr von der Idee, einen Spider-Man zu sehen, der nicht Peter Parker ist? Interessante Möglichkeit oder unnötige Vermurksung eines Klassikers? Ist es absolut legitim oder einfach nur unnötig Charaktere so zu verändern? Was haltet ihr generell von der Diskussion um Charaktere bei deren vor allem deren Ethnie und / oder sexuelle Orientierung so stark im Vordergrund stehen?

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