Bildnachweis: © LEONINE | Szene aus "Eden"

Ron Howards "Eden" mit Sydney Sweeney und Daniel Brühl startete endlich in den US-Kinos – und legte krasse Bruchlandung hin

von Sebastian Groß

Ron Howard gehörte einst zu den angesehensten Regisseuren Hollywoods. Mit Erfolgen wie Apollo 13A Beautiful Mind oder The Da Vinci Code - Sakrileg prägte er über Jahre das Mainstreamkino. Doch in den vergangenen Jahren konnte er kaum noch an frühere Glanzzeiten anknüpfen. Selbst Solo: A Star Wars Story blieb hinter den hohen finanziellen Erwartungen zurück – wobei die problematische Entstehungsgeschichte dieses Projekts bereits im Vorfeld für Schwierigkeiten sorgte.

Nun setzt sich diese Serie fort: Mit Eden wagte sich Howard an eine düstere historische Geschichte, die hierzulande bereits im Kino zu sehen war – ohne große Aufmerksamkeit bei den Kinogängern zu erzeugen. Tatsächlich hatte der Film schon vor fast einem Jahr beim Festival in Toronto seine Weltpremiere gefeiert. Branchenbeobachter hielten es lange für wahrscheinlich, dass Streamingriesen wie Netflix oder Prime Video den Titel ins Programm aufnehmen würden. Doch dazu kam es nicht.

Am vergangenen Wochenende erfolgte nun endlich der US-Start. Mit lediglich rund einer Million Dollar Einspiel ist das Ergebnis ernüchternd - wahrscheinlich der schlechteste Kinostart in der Karriere des Regisseurs. Für einen Film, der nicht nur von einem Regie-Veteranen wie Howard stammt, sondern auch über ein hochkarätiges Ensemble verfügt, ist dieses Resultat besonders bitter. Gründe dafür sehen Experten in einem nahezu unsichtbaren Marketing, einem Online-Leak vor zwei Monaten sowie dem insgesamt geringen Publikumsinteresse an solch düsteren Stoffen.

Eden erzählt die wahre Geschichte einer Gruppe europäischer Auswanderer, die nach dem Ersten Weltkrieg auf den Galápagos-Inseln eine ideale Gemeinschaft errichten wollen. Doch die Vision von Freiheit und Gleichheit kippt rasch in Rivalität, Neid und Gewalt. Trotz der prominenten Besetzung – unter anderem mit  und Felix Kammerer – fielen viele Rezensionen zurückhaltend aus.  Es gab aber auch genügend Lob für Eden. Wir von Moviebreak vergaben zum Beispiel 7,5 von 10 Punkten. Hier unser Fazit:

"[...] Ron Howard inszeniert mit augenzwinkernder Boshaftigkeit, wie die Flucht vor der Gesellschaft genau jene Triebe entfesselt, denen sie zu entkommen sucht. Campig, bitterböse, auf reizvolle Weise plakativ sowie hervorragend gespielt und äußerst unterhaltsam."

Leider reiht sich Eden nun erneut in die immer länger werdende Liste von Howard-Filmen ein, die – ob im Kino oder exklusiv bei Streamingdiensten – weitgehend unbeachtet bleiben. Zuletzt machte der Regisseur Schlagzeilen, als er auf Hillbilly-Elegie zurückblickte, das Biopic über den späteren US-Senator und heutigen Vizepräsidenten J.D. Vance, das exklusiv 2020 bei Netflix veröffentlicht wurde. Howards heutige Einschätzung zu Vance lautet (via SZ):

„Menschen verändern sich, und ich glaube, das ist hier der Fall.“

Hierzulande könnt ihr Eden bereits auf DVD, Blu-ray sowie als VoD erwerben oder ausleihen.

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