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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

1879 steht die Provinz Natal in Südafrika unter britischer Herrschaft. Dem König des benachbarten Zulu-Reichs stellen die lokalen britischen Befehlshaber ein unannehmbares Ultimatum: Er soll sein Heer entwaffnen und sein Reich auflösen. Dieser Aufforderung kann er nicht nachkommen, weshalb die Briten ohne Genehmigung der Londoner Regierung in das Zulu-Land einmarschieren – wie von Anfang an geplant…

Kritik

Zulu Dawn – Die letzte Offensive beschreibt den Beginn des Krieges zwischen dem damals noch souveränen Zulu-Volk und den britischen Kolonialisten in Südafrika zwischen Januar und August 1879. Unter dem Vorwand, angeblich bevorstehenden Angriffen der benachbarten Zulu vorzubeugen, bereiteten die ortsansässigen, britischen Machthaber eine von der Krone nicht legitimierte Invasion vor. Bewusst wurde ein Konflikt provoziert und absurde, unrealistische Forderungen gestellt, nur um einen Einmarsch und eine Eroberung des Gebiets auf eigene Faust zu rechtfertigen. Die Furcht vorm schwarzen, wilden Mann wurde geschürt und scheinheilig benutzt, letztlich ging es nur um einen Ausbau des eigenen Hoheitsgebiets. Kolonialisierung as usual zu dieser Zeit, ein vermeidliches Kinderspiel. Überheblich und siegessicher fällt ein auf das Folgende völlig unvorbereitete Heer in das nun feindliche Gebiet ein – und erlebt eine bis heute einzigartige, historische Niederlage. Die Schlacht bei Isandhlwana wurde ein regelrechtes Massaker und ein Etappensieg, wie ihm noch keiner primitiven Armee gegen ein modernes Militär jemals gelungen war.

Starbesetzt, detailfreudig und mit hohem Aufwand umgesetzt schlagen Drehbuchautor Cy Endfield (schrieb und inszenierte auch den „Vorgänger“ Zulu – Die Schlacht von Rorkes Drift aus dem Jahr 1964) und Regisseur Douglas Hickox (Theater des Grauens) bei ihrem Kriegsfilm und Abenteuerepos durchaus kritische Töne gegenüber der britischen Politik, dem Weltbild und der selbsgefälligen Eigenwahrnehmung dieser Tage an. Eine selbsternannte Herrenrasse, deren Machthunger, Eroberungs-und Abenteuerlust ins Menschenverachtende umgeschlagen hat. Den Blick für die Realität aus ihrem Elfenbeinturm langsam endgültig aus den Augen verloren, was diesmal zu ihrem Verhängnis werden soll. Historisch und thematisch sehr interessant werden die zahlreichen, inhaltlichen Möglichkeiten jedoch bei weitem nicht ausgereizt. Dramaturgisch bleibt Zulu Dawn – Die letzte Offensive ziemlich oberflächlich, orientiert sich am chronologisch korrekten Ablauf der Vorkommnisse und erlaubt sich kaum echten Tiefgang. Das trifft insbesondere auch auf die Figuren zu, die allesamt eindimensional, undifferenziert und stereotypisch abgehandelt werden. Selbst große Darsteller wie Peter O’Toole (Lawrence von Arabien) als arroganter Befehlshaber und Burt Lancaster (Der Zug) als sein Gegenstück eines Afrika-erfahrenen Schlachtfeld-Veteran können daran nicht viel ändern, lediglich mit ihrer Klasse und Präsenz wenigstens positiv auffallen.

So gestaltet sich der durchgehend akribisch ausgestattete Film trotz schöner Impressionen lange Zeit etwas zu zäh und narrativ bieder, enttäuscht aufgrund des Potentials sogar eindeutig. Kreiert dafür in der letzten halben Stunde ein absolut beeindruckendes Schlachtengemälde, das neben den spektakulären Schauwerten die Ausweglosigkeit, Überforderung und Desillusionierung dieser Situation wirklich intensiv und einnehmend darzustellen vermag. Da braucht sich Zulu Dawn – Die letzte Offensive hinter niemandem zu verstecken und präsentiert sich als wuchtiger, impulsiver Kraftakt voller starker Massenszenen und ungeschönter Grausamkeit. Verzichtet auf lähmenden Patriotismus und zeigt sehr wohl auf, wie selbstverschuldet und verdient die eigenen Vorfahren an ihrer Ignoranz scheiterten. Etwas, was man aus vielen US-Kriegsfilmen so nüchtern und realistisch kaum kennt. Britisch, sachlich, ehrlich.

Fazit

Die inhaltlichen Defizite lassen sich kaum leugnen, dafür ist „Zulu Dawn – Die letzte Offensive“ zu konservativ vorgetragen und nicht darum bemüht seine Figuren in echte, greifbare Charaktere zu verwandeln, die mehr als nur ihren Zweck erfüllen. Optisch schon von Beginn an auffällig, aufwändig produziert, voller guter Ansätze (auch was die eigene, historische Rolle in diesem Konflikt angeht) und das großartige Finale entschädigt tatsächlich für so manche Kritikpunkte. Nicht vollends, dennoch ein wenigstens interessanter Film, der mit einem besseren Script womöglich zum Highlight hätte werden können.

Kritik: Jacko Kunze

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