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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Etwas geht vor in Londons Unterwelt: Die hohen Tiere des Drogengeschäfts werden nach und nach brutal exekutiert, die Polizei tappt im Dunkeln. Der erfahrene DEA-Cop John Harris wird aus Los Angeles als Berater hinzugezogen. Als zwei seiner Kollegen dann vor seinen Augen umgebracht werden, übernimmt er die Führung der Ermittlung. Denn der Drahtzieher scheint ein alter Bekannter von ihm zu sein…

Kritik

„Wenn sie nicht die Opfer gewesen wären, wären sie für uns die Hauptverdächtigen.“

Eigentlich könnte sich die Polizei von London entspannt zurücklehnen. Die wichtigsten Drogendealer und Unterweltbosse sind zum Abschuss freigegeben, ihre Leichen stapeln sich in den entlegenen Gassen und Hinterhöfen der Metropole. Mord bleibt dennoch Mord und dahinter scheint kein Akt der reinigenden Selbstjustiz zu stehen, sondern die Machtübernahme eines neuen, besonders rücksichtslosen Platzhirschs. Die 100-köpfige Sonderkommission steckt in einer Sackgasse, woraufhin ein raubeiniger Fachmann aus den Staaten eingeflogen wird. John Harris (Harvey Keitel, From Dusk Till Dawn) verfügt über reichlich Erfahrung im Kampf gegen Drogenbarone und Schmuggler, wird allerdings von seinen britischen Kollegen nicht unbedingt mit offenen Armen endfangen. Der jüngere, dafür größere Bruder soll ihnen zeigen wie sie ihre eigene Scheiße wegzuräumen haben, das sieht niemand gerne.

Der seit der Jahrtausendwende ausschließlich im TV-Bereich tätige Regisseur Danny Cannon (zuvor im Kino vertreten z.B. mit Judge Dredd) erweist sich mit seinem zweiten Spielfilm bereits als souveräner Handwerker. Er zeichnet ein düsteres Bild der weniger schönen Seiten von London; den Sozialvierteln und ihrem perspektivlosen Einwohner, die sich nur mit krummen Geschäften über Wasser halten können oder dieses wenigstens stillschweigend hinnehmen, wobei das Geld immer nur in andere Taschen fließt. Sie - und in diesem Fall insbesondere bisher unbescholtene Teenager – werden von einem skrupellosen Rattenfänger mit falscher Anerkennung, einem Taschengeld und ausschließlich dem Geruch von großen Kuchen geködert, um die Drecksarbeit zu erledigen. Wenn sie das Projekt ob gewollt oder nicht bedrohen, landen sie genauso schnell im Leichenschauhaus wie ihre Opfer. Mit seiner etwas glatten, dafür schnörkellosen und immer finsteren, direkten Inszenierung kann Young Americans – Todesspiele fraglos punkten, ist ein gehobener Vertreter des B-Movie-Thriller-Genres.

Der während der 80er in ein deutliches Karriereloch geplumpste, dafür mit Beginn der 90er wieder viel beschäftigte Haudegen Harvey Keitel kommt in dem Film mit nur wenigen Gesichtsausdrücken der Sorte Sieben-Tage-Regenwetter aus, mehr braucht er genau genommen für seine Rolle des verbissenen Spürhundes auch nicht. Als Leading-Man versteht er den Film abgeklärt zu tragen, wenn natürlich unter seinen darstellerischen Facetten. Damit wäre das große Problem des Gesamtkonstrukts schon definiert: Alles ist solide, aber niemals wirklich mehr. Stilistisch vernünftig vorgetragen, ohne besonderes Eigenstellungsmerkmal. Ein handelsüblicher Plot, der grundsätzlich nichts falsch macht und gleichwohl nur bekannte Muster ohne individuellen Nuancen abspult. Wer Filme dieser Gattung kennt, wird kaum über eine nicht schon gesehene oder zumindest interessant variierte Idee stolpern. Mit einer durchwegs guten Besetzung (u.a. Viggo Mortensen, A History of Violence, und die noch sehr junge, süße Thandie Newton, L.A. Crash), die keine Glanzpunkte setzen darf. 104 Minuten, die keine Zeitverschwendung darstellen, insgesamt relativ gefallen und doch nichts besitzen, über das man im Nachhinein groß sprechen müsste.

Fazit

In dieser Grauzone zwischen „an sich recht gut“ und „eigentlich muss das niemand zwingend sehen“ nistet sich Young Americans – Todesspiele unvorteilhaft ein. Der Soundtrack (u.a. von der wunderbaren „Heulsuse“ Björk) ist klasse, das Drumherum vorzeigbar, der Inhalt brauchbar, das Gesamte somit nett. Was sichtbar fehlt ist dieser spezielle Kick raus aus dem vernünftigen Mittelmaß, der sich immer wieder ankündigt und dann doch nicht erfolgt. Das Script bewegt sich einfach nicht aus dem vorsichtigen Durchschnittsbereich hinaus, was bei der gebotenen Kompetenz an anderer Stelle eine verpasste Chance ist.

Kritik: Jacko Kunze

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