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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

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Während der Silvesterparty einer Gruppe von Freunden bringt eine Reihe verrückter Ereignisse Geheimnisse ans Licht, bricht Herzen und führt zu einem schockierenden Ende.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Zeiten, in den ausschließlich US-Produktionen bei Netflix für Aufsehen sorgen, sind schon lange vorbei. Neben nordamerikanischen Produktionen gelingt es immer öfters auch asiatischen sowie europäischen Filmen für Gesprächsstoff zu sorgen. Man denke nur an den spanischen Der Schacht. Die Komödie Meine Freunde sind alle tot des polnischen Regisseurs und Drehbuchautors Jan Belcl ist gerade dabei beim Streamingdienst durchzustarten. Kein Wunder, denn der Film pfeift auf Etikette sowie guten Geschmack und bietet seinem Publikum eine wilde Silvesterfeier, an deren Ende die Gäste nicht einem Neujahrstag mit Kopfschmerzen entgegensehen. Stattdessen enden sie im Leichenschauhaus. Wie es dazu kommen konnte? Diese Frage stellen sich zu Beginn zwei Polizisten. Im Gegensatz zu diesen werden wir Zuschauer aber Zeuge dieser blutigen Masseneskalation.

Um es kurz zu machen: Alles beginnt mit einem Quickie, an dessen Ende nicht nur der Mann seine Ladung verschießt, sondern sich auch ein Schuss aus einer Pistole löst, die das Liebesspiel etwas reizvoller gestalten sollte. Was folgt ist eine Kettenreaktion, an deren Ende ein waschechtes Massaker steht. Dass es dazu kommen konnte, liegt neben dem großzügig ausgeschenkten Alkohol auch an den Figuren, die sich bei der Party tummeln. Allesamt überzeichnete Charaktere, von der promiskuitiven MILF bis hin zum vom Leben niedergemachten Pizzaboten. Keine*r davon ist Regisseur Jan Belcl wirklich etwas wert. Ziel ist es, dass bei der chaotisch-wilden Klimax das Publikum jubelt, wenn Brustimplantate platzen und sogar Jesus in Erscheinung tritt.

Bis es allerdings soweit ist, müssen die einzelnen Figuren erst einmal in Stellung gebracht werden. Bereits hier frönt Meine Freunde sind alle tot seiner Arschloch-Mentalität in vollen Zügen, reizt diese aber auch schon zu sehr aus. Die ersten 60 Minuten der Komödie sind überfrachtet von permanenten Szenenwechseln, pseudo-coolen Dialogen und dem Drang fast jedem anwesenden Partygast die Persona eines unsympathischen Vollidioten zu geben. Garniert wird das Ganze dann noch mit viel Sex, pubertärem Klamauk und artifizieller Räudigkeit. Nein, die erste Stunde von Meine Freunde sind alle tot  macht nur bedingt Spaß.

Wurde dann aber endlich alle Dominosteine gesetzt, macht es Regisseur Jan Belcl spürbar Freude mit einem Fingerschnippen die Welle der Vernichtung losrollen zu lassen. Die letzten 20 Minuten gehören wohl zu dem humoristisch bösesten, was Netflix seit langem auf seine Abonnenten losgelassen hat. Es scheint keine moralischen Grenzen mehr zu geben, alles eskaliert in einer Ansammlung aus Gewalt. Diese erinnert dabei an klassische Cartoons wie Tom & Jerry, mit dem Unterschied, dass bei Meine Freunde sind alle tot am Ende die Protagonisten nicht wieder aufstehen. Im Grunde ist der Film tonal durchaus vergleichbar mit der Actionsause Shoot 'em Up oder dem russischen Schlachtfest Why Don't You Just Die!. Genau wie diese wird auch hier gerne von anderen Werken das genommen, was gefällt. Sei es die Typo von Pulp Fiction oder die Axt-trifft-Tür-Szene von Shining.

Fazit

Regisseur Jan Belcl hat mit "Meine Freunde sind alle tot" wahrlich einen bösen Film abgeliefert, jedoch so gewollt maßlos und uneitel, dass es schwer wird, dem gezeigten Wahnsinn wirklich eine Tendenz hin zur Verrohung vorzuwerfen. Klar, es wird einige geben, die das gezeigte Treiben als abstoßend, infantil und billig werten werden und genau das war wahrscheinlich auch das Ziel. Fans vom bösen Humor, der voll auf Exzess statt auf Geist setzt, bekommen also einiges geboten. Alle anderen verpassen nichts.

Kritik: Sebastian Groß

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