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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Anne Frank erschafft 1942 in ihrem Tagebuch die imaginäre Freundin Kitty und schreibt ihr über zwei Jahre lang. Im Film erwacht Kitty in Amsterdam zum Leben und macht sich auf die Suche nach Anne und der Familie Frank. Dabei folgt sie Annes Spuren, vom Hinterhaus bis zu ihrem tragischen Tod im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Unterstützt wird sie auf ihrer Reise von ihrem Freund Peter, der eine geheime Unterkunft für Geflüchtete ohne gültige Aufenthaltspapiere betreibt. Verwirrt von Europas zerrütteter Welt und den Ungerechtigkeiten, denen Flüchtlingskinder ausgesetzt sind, möchte Kitty Annes Ziel verwirklichen. Durch ihren Wagemut vermittelt sie künftigen Generationen Hoffnung und Toleranz.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es hätte kein Jahr der Kunstanschläge elitärer Selbstdarsteller gebraucht und auch nicht die Verwüstung der Kulturgüter in Brasiliens Präsidentenpalast durch rechtsradikale Bolsonaristas, um zu wissen, dass die Zerstörung von Kunstschätzen kein akzeptables politisches Druckmittel ist, sondern eine gefährliche Mischung und aus antiintelektueller Ignoranz und Arroganz. Es genügt die rudimentärste Geschichtskenntnis, um zu wissen, dass Bücherverbrennungen niemals heldenhaft sind - am wenigstens in einer Holocaust-Geschichte wie Ari Folmans (The Congress) animierter Adaption seiner mit David Polonsky verfassten Graphic Novel. 

Letzte beschränkt sich auf die Illustration des weltbekannten Tagebuchs, das Anne im Amsterdamer Versteck in Form von Briefen an ihre imaginäre Freundin Kitty (Stimme: Ruby Stokes, Lockwood & Co.). Sie und nicht ihre reale Erfinderin steht im Mittelpunkt der unebenen Mischung aus Action, Amateurkrimi und Allegorie, deren hoch erhobener moralischer Zeigefinger in Kontrast zum Mangel an historischem Bewusstsein und Sensibilität steht. Annes Verfolgung und Ermordung geraten zum pädagogischen Prestigeelement eines generischen Großstadtabenteuers inklusive Autoverfolgungsjagd, Polizeiflucht und heteronormativer Romanze.

Dass die in Annes Tagebuch ausgedrückte Sehnsucht nach einer romantischen Freundin durch Kittys Liebelei mit einem Ersatz-Peter (Ralph Prosser) überschrieben wird, enthüllt jene Doppelmoral, die der Regisseur und Drehbuchautor dem Publikum gegenüber Geflüchteten vorwirft. In gleicher Manier kritisiert Folman die Benennung von Institutionen und Orten nach Anne Frank als Vereinnahmung innerhalb eines Prestige-Projekts, dessen Bezüge zu Anne Frank über holprige Dramaturgie, blasse Figuren und gekünstelte Dialoge hinwegtäuschen soll während das Interesse an Flüchtlingsschicksalen Behauptung bleibt.

Fazit

Um die Titelfrage zu beantworten: hier nicht. Ari Folmans dritter Kinospielfilm reduziert Anne Frank - Mittelpunkt seiner wesentlich gelungeneren Comic-Vorlage - zur blassen Randfigur der adrett, aber wenig originellen Animationen. Ihr Tagebuch und Schicksal geraten zum reinen McGuffin. Dessen Entwendung initiiert einen in der Gegenwart angelegten Fantasy-Abenteuers, dessen moralische Maßstäbe widersprüchlich bis zweifelhaft erscheinen und Sensibilität für den historischen Kontext vermissen lassen. Die ethische Dissonanz spiegeln auf dramaturgischer Ebene mangelhafte Charakterisierung, narrative Lücken und eine unebene Atmosphäre.

Kritik: Lida Bach

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