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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Es ist eine Karriere gegen alle Wahrscheinlichkeit. Werner Herzogs Filme genießen zwar in Fachkreisen hohes Ansehen, sind jedoch keine Kassenerfolge. Während er in seiner Wahlheimat USA zum Star aufgestiegen ist, gilt er in Deutschland weiterhin als Geheimtipp. Viele seiner Filme schafften es nie ins Kino. Wie kommt es zu diesem erstaunlichen Werdegang und zu diesen Widersprüchen? Was macht Herzogs Filme so außergewöhnlich, dass sie auch nach Jahrzehnten weltweit einer neuen Generation von Regisseuren als wegweisend gilt? Und nicht zuletzt: Wer ist dieser Mann, bei dem bis heute Legende und Wahrheit verschwimmen? 

Kritik

Geträumt habe er nie, erzählt Werner Herzog (The Mandalorian) zu Beginn Thomas von Steinaeckers kontemplativer Hommage. Jedenfalls nicht beim Schlafen, wie es die meisten Menschen tun. Die Träume des ikonischen Kino-Auteurs, dessen Faszinationskraft vor und hinter der Kamera der Regisseur nachspürt, sind für von Steinaecker seine Filme. Deren visionäre Aura beschwören zu einem Bilderbogen epischer Szenenausschnitte aus Herzogs Oeuvre eine Reihe renommierter Kino-Künstler*innen unterschiedlicher künstlerischer Ausrichtung wie Robert Pattinson (Tenet), Chloé Zhao (Eternals) oder Nicole Kidman (Roar). 

Ihre Anekdoten sind einer der unterhaltsamsten Aspekte der zwischen Werkbetrachtung und Künstlerporträt mäandernden Doku, die sich bisweilen in allzu viel Ehrfurcht verliert. Der Blickwinkel scheint eindeutig ein persönlicher für von Steinaecker, der sich dennoch bemüht zu zeigen, dass Herzog zwar rein äußerlich zur Riege der alten weißen Männer gehört, aber anders als Godard (Bildbuch) oder Leone (Charles Bronson: Hollywoods härtester Kerl) weiterhin für ein diverses junges Publikum relevant ist. Inwieweit und warum dies zutrifft, hätte eine weit spannendere Kernfrage abgeben können.

Mehrfach streift die der chronologischen Konvention folgende Inszenierung interessante Hypothesen - etwa, dass Herzog in Deutschland fast nur für die Kinski-Klassiker bekannt wäre - ohne darauf einzugehen. Ein Besuch am Set von Auch Zwerge haben mal klein angefangen verrät nichts über die Hintergründe seines wohl verstörendsten Werks. Das auch darin präsente Motiv des Abgründigen ist die markanteste Leerstelle der gefälligen Skizze, die dank Herzogs einnehmender Persönlichkeit unterhält, aber reichlich Stoff für die nächste Herzog-Doku lässt.

Fazit

Verständlicherweise überfordert damit, Werkschau und Charakterstudie in einer Doku zu vereinen, ist Thomas von Steinaeckers Beitrag zum Fundus filmischer Auseinandersetzungen mit Werner Herzog und seinem Schaffen in erster Linie eine mit punktuellen Rückblicken gespickte Huldigung. Statt die populären Anekdoten um die abenteuerlichen Drehs mit Kinski neu aufzubereiten, betrachtet die dokumentarische Begegnung Herzog als Faszinosum, das es zu entschlüsseln gilt. Das gelingt zwar nicht, liefert aber aufschlussreich und amüsante Gesprächsmomente mit Herzog und prominenten Wegbegleiter*innen.

Kritik: Lida Bach

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