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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In einer nahen Zukunft: Frank raubt gemeinsam mit seiner Geliebten Noelle und seinem besten Freund Sam Diamanten im Wert von 25 Millionen Dollar. Er wird betrogen, Noelle und Sam schießen ihn nieder, die Steine hat er jedoch vorher schon in Sicherheit gebracht. Frank kommt in das neuartige Gefängnis „Camp Holliday“, mit einem revolutionären Konzept: Keine Mauern, keine Zäune. Eine Flucht scheint trotzdem ausgeschlossen, denn der sadistische Erfinder Holliday hat natürlich doch Sicherheitsmaßnahmen: Alle Insassen bekommen ein Halsband, das mit dem eines anderen Gefangenen gekoppelt ist. Entfernen sie sich außerhalb des Geländes mehr als 100 Meter voneinander, explodieren sie. Der Clou: Keiner weiß, wer sein „Vermählter“ ist. Die taffe Tracy findet heraus, dass Frank ihr Partner ist und gemeinsam gelingt ihnen die Flucht. Doch Holliday ist das sogar sehr recht: Er ist scharf auf die versteckten Diamanten und hetzt Franks ehemalige Partner auf die Spur des Duos, das zusehen muss, sich nicht zu weit voneinander zu entfernen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

-„Sie hätten in einem altmodischen Gefängnis landen können, wo sie von baumlangen Negern durchgevögelt werden!“

-„Ich schätze, die Neger liegen mir mehr.“

Mehr von solchen markigen Sprüchen und generell eine bessere Ausnutzung des Konzepts, dieser B-Reißer von Regisseur Lewis Teague („Cujo“) hätte locker eine kleine, harte Gaudi werden können. Sometime in the Future, mit dieser präzisen Angabe beginnt der Streifen, in dem der eigentlich ganz nette Ganove Frank (der niederländische Charisma-Hüne Rutger Hauer, „Blade Runner“) nach einem erfolgreichen Diamantenraub von seinen Partner, seiner Geliebten (Joan Chen, „Zwischen Himmel und Hölle“) und seinem besten Kumpel (James Remar, „Cotton Club“), in bester „Point Blank“-Manier übel abserviert und von Kugeln durchsiebt wird. Der Schlaufuchs hat vorher natürlich die Steinchen versteckt und nun gucken die Verräter erstmal in die Röhre. Frank überlebt nicht nur, er darf zur Belohnung ins „Camp Holliday“. Klingt super, oder? Ist es aber nicht, hinter dem entspannten Namen verbirgt sich ein Hochsicherheitsknast, der kaum Beton und Stacheldraht braucht, hier werden die Gefangenen mit Hightech an der Flucht gehindert. Jeder bekommt ein schmuckes Halsband (darunter natürlich auch Danny Trejo, „Machete“, der damals in jedem Knastfilm als Komparse seine matkante Visage kurz in die Kamera halten durfte), das mit dem eines Leidensgenossen kompatibel ist. Entfernen sich die „Vermählten“ – wie es so blumig genannt wird – außerhalb des geduldeten Bereichs mehr als hundert Meter voneinander, werden ihre Köpfe zu Pampe verarbeitet.

Klingt auch super, oder? Ähm, naja, für die Dramaturgie des Films schon, Sinn macht das aber eher weniger. Klar, eigentlich wissen die Knackis nicht, wer ihr Partner wider Willen ist, aber wenn es mal einer rausfindet (was natürlich passiert), ist eine Flucht relativ einfach. Wenn schon diese Halsbänder, warum explodieren die nicht einfach so, sobald jemand das Gelände verlässt? Wäre doch wesentlich effektiver und sogar technisch noch einfacher umzusetzen. Egal, so hat man eine Art Mischung aus „Flucht in Ketten“ und „Fortress – Die Festung“ und DAS klingt doch jetzt wirklich super, oder? Ja, eigentlich schon, nur leider vermag der Film seine Möglichkeiten nur sehr dürftig auszuschöpfen. Hier vermisst man  eindeutig  Action, Härte (auch wenn ein paar Szenen scheinbar reichen, um ihn auf die FSK:18-Liste zu setzen, für die Art Story noch deutlich zu wenig) und Boshaftigkeit. Der Knastalltag ist noch halbwegs stimmig gehalten, wenn sich Hauer und seine Partnerin (ätzend: Mimi Rogers, „24 Stunden in seiner Gewalt“) auf die Flucht begeben, fehlt es eindeutig an den nötigen Ingredienzien. Mit der schwierigen Situation, sich zwingend immer im richtigen Abstand zueinander zu befinden, wird natürlich diverse Male gespielt, das ist meistens auch ganz nett, aber der große Thrill entsteht dadurch nicht, das hätte man deutlich besser ausreizen müssen. 

Sonst läuft Rutger Hauer den halben Film in potthässlichen Klamotten und mit seiner furchtbar frisierten wie stark nervenden Gesellin durch eine kaum futuristische Welt – die immer so aussieht, wie 1991 halt aussieht -, sie lernen sich kennen und lieben (was ruckartiger gar nicht passieren könnte: Erst pisst man sich durchgehend an, dann verfällt man der Magie einer romantischen Reise auf einer LKW-Ladefläche, wer würde da nicht schwach werden) und müssen sich natürlich noch mit der garstigen Gefängnisdirektor (Stephen Tobolowsky, „Und täglich grüßt das Murmeltier“) sowie den gierigen Ex-Kollegen herumschlagen. Das wird standardgemäß runtergespult, hat hier und da einen kurzen Moment, lässt dafür die entscheidenden Argumente für eine Empfehlung klar vermissen. Dabei bietet das Szenario genügend Raum für einen enorm kurzweiligen Klopper mit explodierenden Köpfen, hektischen Überlebenskämpfen und flotten, gerne auch mit einer Prise Zynismus gewürzten Sprüchen, das gibt es alles nur in einer sehr sparsamen Auflage. Auch Rutger Hauer enttäuscht, was durchaus an seiner Rolle liegt, die viel zu sanft geschrieben ist. Er soll gar nicht der harte Hund sein, kommt dabei jedoch oft rüber wie ein Waschlappen, da doch lieber die coole Sau. Am Ende steht zwar ein noch ein kurzweiliges und gut verdauliches B-Movie, das allerdings keine sonderlichen Qualitäten aufweist und prima auch ignoriert oder vergessen werden kann. Bedauerlich, da wäre richtig was möglich gewesen.

Fazit

Unerschütterlichen Fans von Rutger Hauer und frühen 90er, späten 80er Sci-Fi-B-Movies kann und muss man „Wedlock“ wohl kaum ausreden, die sollten aber besser nichts erwarten. Klingt auf dem Papier deutlich besser, als das, was angeboten wird. Hier wird einiges verschenkt, ohne dass der Film jetzt zwingend niedergemacht werden müsste. Geht rein, geht raus, hinterlässt keinerlei Spuren, verschenktes Potenzial ohne Ende, aber gerade so okay.

Kritik: Jacko Kunze

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