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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Polizei-Veteran Seo nimmt es mit den Vorschriften nicht so genau, gegenüber Verbrechern ist er hart und gnadenlos. Während der Untersuchung an einem hochbrisanten Fall findet er heraus, dass der junge und millionenschwere Erbe des mächtigen Sunjin-Konzerns die Fäden hinter den Kulissen zieht. Der erfahrene Detective beginnt auf eigene Faust, gegen den unantastbaren Unternehmer zu ermitteln. Dieser hat allerdings einige schmutzige Tricks auf Lager und macht dem Ermittler dank seiner Beziehungen das Leben zur Hölle. Als sich der korrupte Millionär an Seos Freunden und Familie vergreift, kennt der Polizist kein Halten mehr …

Kritik

Das koreanische Kino ist in den letzten Jahren recht ambivalent geworden: Wo teils hervorragende Genre-Werke selbst ihre Kollegen aus Hollywood in den Schatten stellen, gesellen sich auch mehr und mehr gut aussehende Flops hinzu, die ebenso austauschbar wie schnell vergessen sind. Im Falle von „Veteran - Above the Law“, der aktuell auf dem Fantasy Filmfest Nights zu sehen ist, zeichnet sich ein durchaus anderes Bild: Denn der Film von Regisseur und Autor Seung-wan Ryoo (der bereits mit „The Berlin File“ sowie „City of Violence“ ansprechende, rasante und spannende Kost ablieferte) ist in vielerlei Hinsicht ein Kleinod. Sei dies in Bezug auf seinen einmaligen und unverwechselbaren Humor, seiner Kritik an der koreanischen Gesellschaft (und dem Kapitalismus) oder seiner intensiven Darstellung von Bösewicht von Jo Tae-oh (Ah In Yoo), der ohne viele Mühen eine Leistung abliefert, die sich mehr als einmal regelrecht in den Zuschauer einbrennt – oder prügelt. So entpuppt sich die kurzweilige wie sehr überdrehte Action-Komödie als klares Highlight. Kein Wunder, dass „Veteran“ bei den Asia Film Awards für das Beste Drehbuch, die Beste Regie und als Bester Film nominiert wurde. Hier wird auf jeden Fall glorreich geprügelt, Klassenkampf betrieben und mit Seo Do-cheol (Jeong-min Hwang) ein Cop offenbart, der gnadenlos für Gerechtigkeit steht – wenn auch mit einem offensichtlichen Augenzwinkern.

Vielleicht ist aber auch gerade diese flapsige Herangehensweise anfangs ein Problem für Genre-Neulinge: Zuschauer die actionreiche Crime-Kost erwarten, werden erst nach und nach in eben solche hineingezogen. So steht anfangs klar ein andere Fokus im Mittelpunkt: Seo Do-cheol. Als Polizist und Detektiv mit ungewöhnlichen Methoden, wird da gerne mal das Böse auch ausgetrickst und in die Schranken verwiesen (natürlich mit Tritten und Faustschlägen). Dies wird hierbei so überdreht dargestellt, dass kurzzeitig „Veteran“ an sein aktuelles amerikanisches Pendant „Brooklyn Nine-Nine“ mit Haupdarsteller Andy Samberg erinnert. Hier bleibt eben nichts verschont. Doch Regisseur Seung-wan Ryoo begeht keinesfalls den Fehler, seiner Figur keine Tiefe zu verleihen. Oder vielmehr dem Film: Denn wo die Gerechtigkeit klar im Vordergrund steht, bedarf es eben einer ebenso starken Gegenseite, sodass ein Film funktioniert. Zwischendurch sehen wir einen Joker als Figur (in einem Kino) im Hintergrund und auch ein Batmobile findet seinen Weg in den Film. Nicht ohne Grund: Denn wo Seo Do-cheol ganz klar zum Superhelden wird, entpuppt sich Jo Tae-oh als psychopathischer Wahnsinniger, der sich vollends den Regeln der oberen 0,1 Prozent unterwirft und damit über dem Gesetz steht. Da bestraft der Vater beispielsweise keineswegs seinen Sohn, sondern klar seinen Untergebenen für die Fehler vom eigen Fleisch und Blut. Überhaupt lässt sich „Veteran“ an vielen Stellen als gekonnte Kritik verstehen, welche das koreanische System ins Auge fasst und kein gutes Wort übrig lässt.

Action-Fans kommen indes ebenso auf ihre Kosten wie Freunde von humoristischen Einlagen. Was bleibt ist also eine spaßige wie kurzweilige Crime-Komödie, die viel Kritik offenbart und mit hervorragenden Darstellern untermalt wird. Fans von solchem Kino sollten sich dieses Fest also unbedingt nicht entgehen lassen.

Fazit

„Veteran - Above the Law“ entpuppt sich als gelungene Martial-Arts-Komödie mit Crime-Einlagen, die fast an einen Superhelden-Kampf erinnert. Kritik am gesellschaftlichen Systems Koreas (oder allgemein am kapitalistischen System) findet ebenso seinen Weg in den Film wie ein hervorragender Bösewicht (Ah In Yoo), der einen nicht so schnell loslässt. Jede Menge Action und eine gute Geschichte runden trotz eines oftmals sehr abgedrehten Settings das Gesamtpaket gelungen ab. Für Fans ein absoluter Muss.

Kritik: Thomas Repenning

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