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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Bob Marley ist noch immer ein Gigant der Popkultur. Seine Songs ”No Woman, No Cry“, ”Is This Love“ und viele weitere gehören auch über 40 Jahre nach seinem Tod zu den meistgespielten Liedern der Welt. Doch Bob Marley ist viel mehr als ein Reggae-Musiker. Zum ersten Mal erzählt ein Kinospielfilm nun seine Geschichte. BOB MARLEY: ONE LOVE feiert das Leben und die revolutionäre Musik Marleys. Er begeisterte damit die ganze Welt – und bezahlte dafür einen hohen Preis.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist allgemein bekannt, dass Bob Marley nicht nur für Reggae und Jamaica steht, sondern auch für seinen politischen Aktivismus, und vielleicht ist dem ein oder anderen auch der Begriff Rastafari geläufig. Doch es wäre naiv anzunehmen, dass dies alles ist, wofür diese Ikone der Musik steht. Das Biopic Bob Marley: One Love möchte nun denjenigen, die bisher unwissend waren, verdeutlichen, welche immensen Auswirkungen Robert Nesta Marley nicht nur als Musiker, sondern auch als Friedensaktivist hatte. Gerade in den letzten Jahren seines viel zu kurzen Lebens war Gewalt in Jamaica allgegenwärtig. Doch warum? Diese Frage bleibt unbeantwortet. Zwar werden kurze Fernsehausschnitte gezeigt und die verschiedenen rivalisierenden Gruppierungen werden hier und da erwähnt, doch das eigentliche Warum bleibt im Dunkeln. Diese Leerstelle könnte man durchaus als subtile Kommentierung der Beliebigkeit und des unlogischen Irrsinns, der aus Gewalt resultiert, interpretieren. Doch dafür hätte die Umgebung dafür besser ausgearbeitet werden müssen.

Das Leben von Marley wird in weniger als zwei Stunden komprimiert. In kurzen Sequenzen erfahren wir etwas über seine Kindheit und werden gelegentlich mit symbolträchtigen Rückblenden konfrontiert, die jedoch trotz ihrer kunstvollen Inszenierung mehr beiläufig als wirklich essentiell wirken. Der Fokus liegt eindeutig auf seinem Schaffen in den späten 1970er Jahren, insbesondere auf seiner Arbeit am legendären Album "Exodus". Wie so oft in Biopics wird auch hier ein gewisser Teil der Energie darauf verwendet, den künstlerischen Prozess und die Entstehung von Kunst darzustellen (außer man heißt Bradley Cooper, sorry Maestro). Doch dies reicht nur für eine einzige wirklich einprägsame Szene, die jedoch Marleys musikalisches Genie nur grob und vereinfacht einfängt. Was ihn musikalisch so einzigartig und bedeutend machte, ist eine Frage, der sich Bob Marley: One Love viel zu selten stellt.

Es gelingt dem Regisseur (King Richard) und seinen Drehbuchautoren (darunter The Wolf of Wall Street-Schreiber Terence Winter) nie ganz, eine vollständig wirkende Erzählung zu liefern. Am Ende wird uns jedoch bewusst, wie entscheidend Marleys Engagement für den Frieden in Jamaica war. Doch auch dies wird hauptsächlich nur angedeutet oder oberflächlich behandelt. Erst die Texttafeln und Archivaufnahmen vor dem Abspann verdeutlichen uns seinen tatsächlichen Stellenwert. Natürlich werden Kenner der Marley-Persönlichkeit hier und da Anspielungen und Begriffe erkennen, aber mehr auch nicht. Bob Marley: One Love erweist sich insgesamt als Werk der Behauptungen. Vieles wird behauptet, weil es einfacher ist, als sich Dinge entwickeln zu lassen. Zugegeben, der Film hat in der ersten Hälfte ein hohes Tempo (zumindest für ein Biopic), was jedoch die Informationsaufnahme nicht gerade erleichtert. Dies führt gelegentlich dazu, dass einige Motivationen von Marley ein wenig zufällig erscheinen, wie zum Beispiel sein  grundlos wirkender Ehestreit mit seiner Frau Rita.

Rita Marley kann als die gute Seele des Werks betrachteten werden, was auch an ihrer Darstellerin (The Woman King) liegt.  Hauptdarsteller beweist indes mit seiner Leistung, dass man ihn trotz seiner einschläfernden Performance in Secret Invasion nicht abschreiben sollte, auch wenn er hier nicht an sein Spiel aus One Night in Miami heranreicht. Die Besetzung und ihre Imitation der Vorbilder gelingt recht gut, jedoch fehlt sowohl ihr das bedingungslos Mitreißende. Ein Urteil, das sich auf den gesamten Titel anwenden lässt. Ein Werk, das versucht, uns nicht nur einen Künstler, sondern auch seine Umwelt und ein politisches sowie gesellschaftliches Klima zu zeigen, aber letztendlich nicht genug liefert, um das Gefühl zu vermitteln, man würde mehr wissen als zuvor, bis auf die groben Details.

Fazit

Die Größe und Vielschichtigkeit von Bob Marleys Persönlichkeit, Aktivismus und seiner Kunst mögen zu groß für einen Kinofilm sein. Trotz guten Willens fehlt dem Biopic ein klarer Fokus. Am Ende sind es mal wieder die Archivaufnahmen und Texttafeln, die ein umfassendes Verständnis vermitteln, nicht jedoch der Film selbst.

Kritik: Sebastian Groß

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