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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein Autobahn Diner in Nevada: Ein unrasierter, missmutiger Mann sitzt am Tresen und blickt in seinen Kaffeebecher. Al Roberts, so sein Name, hatte sich die Reise in den Westen anders vorgestellt. Einst war er ein zweitklassiger Jazzpianist in New York, dessen Freundin nach Kalifornien zog um Karriere zu machen. Völlig abgebrannt, folgte Roberts ihr als Anhalter und geriet so an den Handlungsreisenden Charles Haskell Jr. Als Roberts entdeckt, dass sein Begleiter tot ist, beginnt sein Weg in die Verdammnis.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Das Schicksal oder irgendeine mysteriöse Gewalt kann ohne jeden Grund mit dem Finger auf dich oder mich zeigen.“ Und wenn das geschieht, sind du oder ich am Ende der Straße angekommen. Von dort gibt es keinen Weg zurück und keinen Weg raus, weil die Reise vorbei ist. An diesem Punkt steht Al Roberts (Tom Neal) zu Beginn von Edgar G. Ulmers fatalistischem Meisterwerk. Es ist der schwärzeste Film der Schwarzen Serie, die Quintessenz eines zynischen Fatalismus, wie er nur zu diesem spezifischen Zeitpunkt unter den auf wundersame Weise hervorragenden Bedingungen das Licht der Leinwand erblicken konnte. Verglichen mit den Klassikern von Fritz Lang oder Robert Siodmak sieht der nur knapp über eine Stunde lange Streifen billig aus. Der Grund ist simpel: Der Dreh war so kostengünstig, wie es nur geht. PRC, kurz für Producers Releasing Corporation, lag am Ende der sogenannten Poverty Row der auf Low-Budget-Produktionen spezialisierten Hollywood-Studios. Im selben Jahr, als PRC How Doooo You Do!!! und Secrets of a Sorority Girl raushaute, erschien Detour. Ein Eckstein des Underground-Kinos war gesetzt. 

Laut Produktionsnotizen entstand er in ein paar Wochen, doch in einem Interview kurz vor seinem Tod berichtete der Regisseur, dass es nur einen Bruchteil dieser Zeit dauerte. Die Kamera muss heiß gelaufen sein, denn die nächsten Monate verbrachte Ulmer mit dem Schnitt. Der Lohn für den Dreh mit einem Mikrobudget war, dass Ulmer relativ freie Hand hatte, während er bei Universal nach seinem Überraschungshit The Black Cat wegen künstlerischer Differenzen rausflog. Der Horrorklassiker, der die frischgebackenen Stars Boris Karloff und Bela Lugosi auf der Leinwand zusammenbrachte, setzte sich mit dem modernistischen Schauplatz, perversen Plot und sadistischer Gewalt von zeitgenössischen Werken ab. Eine ähnliche Divergenz zeigt Detour, der die Abweichung im Namen trägt. Die Figuren scheitern, in ironischer Doppelbödigkeit sogar an den Anforderungen der Prototypen der Genres Crime/ Melodrama. 

Barpianist Al ist ein ewig jammernder Loser. Verständlich, dass die ambitionierte Sängerin Sue (Claudia Drake) ihn für Hollywood zurücklässt. Der Geschäftsmann Haskell (Edmund MacDonald), den Al beim Trampen trifft, ist ein schmieriger Perverser, sein Tod ein böser Witz. Tramperin Vera (Ann Savage), die Al in Haskells Wagen aufliest, ist das Gegenteil einer glamourösen Verführerin. Sie weiß, dass ihre Uhr abläuft, bevor ihr widerwilliger Partner-in-Crime seine überhaupt ticken hört. Der Hauptcharakter ist blind für die „Exit“-Schilder, die auf der Straße ins Verderben blinken. Masochistisch zelebriert er sein Unglück in Tiraden, die allesamt gestickt und gerahmt an die Wand gehören: „Das ist das Leben. Wohin du dich auch wendest, das Schicksal stellt dir ein Bein, um dich zu Fall zu bringen.“ Nicht Verbrechen, der Staat oder das System ist das Übel, es ist das Leben selbst. Aus dieser Perspektive ist das Ende fast eine Erlösung.

Fazit

In der pragmatischen Story des oscarnominierten Martin Goldsmith gibt es keine Ideale, keinen Zusammenhalt und keine Gerechtigkeit. Ausgleichenden Eigenschaften fehlen in der Welt der unglückseligen Charaktere. Das ungeschliffene Juwel ist wohl der atmosphärischste aller Noirs und zweifellos der realistischste.

Kritik: Lida Bach

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