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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In einer kleinen Stadt, irgendwo im Süden Europas, spielt das Wetter in diesem Sommer verrückt: Hitze, Eis und Kugelblitze verwirren die Bewohner, die Grenze zwischen Realität und Phantasie verschwimmt... Verursacher des Wetterchaos ist der Meteorologe Datho, der unschuldig einige Jahre im Gefängnis saß. Nun ist er endlich frei, doch die Rückkehr ins traute Heim gerät zum Fiasko: Seine schöne Frau Elene schickt sich an, mit dem kräftigen Zirkusgauner Zorab durchzubrennen und Dathos Kinder weigern sich, ihn als Vater anzuerkennen...

Kritik

Opa erzählt unglaubliche Geschichten, das Pferd gehört zur Familie und Vater kann Regenbögen herbeiwünschen. Auf einer Sense reitet man über den Nachthimmel bis zum Mond, der einen Tritt erhält und Gevatter Tod ist eine Gevatterin, die sich gern von irdischen Genüssen verführen lässt. Nana Djordjaze filmisches Sammelsurium sonderbarer Gestalten und unwirklicher Momente will ein modernes Märchen sein. Um das zu erreichen, marschiert die Inszenierung auch schon mal über die Charaktere hinweg und wirft die fragmentarische Handlung beiseite. Wirklich etwas anzufangen weiß die Regisseurin mit den zusammengewürfelten Elementen aus Fantasy, Familiendrama, Krimi und Kindergeschichte nicht. Die dramaturgische Zerfahrenheit sollen kuriose Momentaufnahmen kaschieren. Wenn das nicht mehr hilft, gibt es Effekte wie aus dem Zauberkasten. 

Großvater Georgi (Ramaz Chkhikvadze) erzählte den Enkelkindern ihr Vater Dato (Merab Nidize) sei ein Geheimagent. In Wahrheit saß Dato im Gefängnis, unschuldig, versteht sich. Die Schuldigen sind die anderen, etwa Datos Frau Elene (Anja Antonowicz). Sie hat sich inzwischen neu verliebt in einen Schausteller. Da wird die kindische Geschichte plötzlich ganz altväterlich. Eine Schlampe ist das! ...sagt der liebe gute Opa. So geht es ja nun nicht, dass sich einfach jemand verselbstständigt. Frauen müssen bei ihren Männern bleiben, Mütter bei ihren Kindern. Väter und Ehemänner sollen auch in den Hort der Familie, aber erst zum Schluss. Bis dahin dürfen sie sich ruhig das ein oder andere Schäferstündchen genehmigen. So tut es Dato mit der Gevatterin Tod. Ist aber alles zum Besten seiner Familie, denn sonst würde Frau Tod sich den Opa schnappen. Die Kinder, die das mitkriegen, können gleich Opas Menschenbild auf die Sensenfrau anwenden. Dato tröstet sich derweil mit Pilotin Lia (Chulpan Khamatova), die in dem Küstendorf landet. 

Wo Geld vom Himmel regnet und man nachts zum Mond reiten kann, sind Wunder nicht weit.  Hölzern und grobschlächtig erinnern die Figuren an Marionetten. Durch ihr Äußeres sind sie leicht als Charaktertypen zu erkennen, psychologische Tiefe fehlt ihnen indes. Wie alles in dem vom magischen Realismus umwehten Szenario wirken sie auf den ersten Blick sympathisch eigenwillig, auf den Zweiten jedoch exaltiert und vulgär. Hinter der aufgesetzten Leichtherzigkeit verbirgt sich sturer Reaktionismus. Die Moral ist von vorvorgestern, das Familienbild unerbittlich rigide und Ehefrauen auf Abwegen soll Mann sich mit aller Macht zurückholen. Was hier als zauberhaft und traumwandlerisch verkauft werden soll, ist ein notdürftig überzuckerter Haufen altbackener Wertvorstellungen. Inspiriert wurde Djordazje dazu angeblich durch einen Kugelblitz, wie er in der Handlung vorkommt: „Ich habe immer darüber nachgedacht, was ich mit diesem Kugelblitz in mir anfangen soll.“ Die Antwort auf die Frage ist der Film. Leider sind Kugelblitz keine Geistesblitze und augenscheinlich künstlerisch nicht erhellend.

Fazit

Das einzige Märchen, das die überspannte Mär zelebriert, ist ein kommerzielles. Absonderliche Figuren, possierliches Set-Design und wohldosierte Sentimentalität sind in der Kinofabel so sorgfältig kalkuliert wie in einer Mainstream-Komödie die Romantik. Die vor Logiklücken strotzende Story gleicht einem Gedicht ohne Poesie, dass dennoch eine philosophische Parabel von der ganz besonderen Sorte sein will.

Kritik: Lida Bach

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