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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In einer nicht allzu fernen Zukunft, inmitten einer technikverliebten Gesellschaft, ist künstliche Intelligenz allgegenwärtig. Auch für Rachel (Emilia Clarke) und Alvy (Chiwetel Ejiofor), die sich entschlossen haben, eine Familie zu gründen. Der Tech-Gigant Pegazus bietet dafür Paaren eine einzigartige Möglichkeit, ihre Schwangerschaft über eine abnehmbare künstliche Gebärmutter - oder Pod - zu teilen. Obwohl Alvy, ein Botaniker mit einer Vorliebe für die Natur, eine natürliche Schwangerschaft bevorzugt, lassen sie sich auf das Experiment ein. So beginnt Rachels und Alvys wilder Ritt zur Elternschaft in dieser schönen neuen Welt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

The uterus is a political issue. Probably the most political issue of all time“, verkündet Sophie Barthes (Cold Souls) in einem der verräterischen Momente, die zeigen, dass die Regisseurin sehr wohl um die gesellschaftspolitische Problematik weiß, die ihre snobistische Sci-Fi-Soap negiert, diffamiert und bagatellisiert. Unter der piekfeinen Pastell-Oberfläche gärt eine beklemmend düstere, destruktive Doktrin, deren filmische Verpackung ähnlich ausgefeilt sein will wie die der titelgebenden Brutkasten-Babys: Elite-Embryos, die statt im Mutterleib in einem der begehrten Pegasus-Pods heranwachsen.

Die Hightech-Gebärmutter minimiert für Mutter und Kind die Schwangerschafts- und Geburtsrisiken, die in Barthes unilateraler Bewertung der futuristischen Familienplanung indes nicht vorkommen. Der eiförmige Pod erscheint stattdessen als Tamagotchi-Toy gefährlich fortpflanzungsverdrossener Karrierefrauen wie Rachel (Emilia Clarke, Secret Invasion). Sie will während der ausgelagerten Schwangerschaft an ihrer Karriere feilen, obwohl Gatte Alvy (Chiwetel Ejiofor, Venom 3) lieber „auf natürlichem Wege ein Kind hätte und es sogar selber kriegen würde. Seine Aussage belegt hier nicht männliche Unkenntnis, sondern tugendhaften Traditionalismus.

Frauen haben weniger Kinder, weil es nicht bequem ist“, verkündet der Pegasus-Begründer. Dessen patriarchalisch verblendetes Weltbild bestätigt die antiklimaktische Handlung, während sie sich aufdrängende Kontroverse um Klassismus und Eugenik nie anpackt. Wozu auch, wenn Unter- und Arbeiterschicht in ihrem Weltbild offenbar nicht vorkommen? People of Color existieren einzig, um die soziologische Komplexität der Titel-Technologie zu verneinen. Eingesetzt wird dafür bezeichnenderweise eine woman of color mit dem gegenüber einer Weißen dreifachen Risiko eines schwangerschaftsbedingten Todes. 

Dass weltweit fast 800 Frauen täglich an Schwangerschaftskomplikationen sterbenden, die massive körperliche, psychologische und finanzielle Belastung, all das ist in der banalen Beziehungskomödie nicht relevant. Die verstaubte Gags über Smart Homes, programmiertes Psychotherapeuten, reaktionäre Spötteleien über Väter mit Pod-Baby-Backpack, in Anne-Geddes-Manier verkitschte Baby-Bilder und die vorhersehbare Läuterung der ohne ihre neun Monate Schwangerschaftsstress „emotional ausgehungerten“ Rachel passen in ihrer spießigen Borniertheit ironischerweise perfekt in den generischen Futurismus der inszenatorisch und ideologisch gleichsam konservativen Kopfgeburt.

Fazit

Die fortschrittsfeindliche Farce gleicht einem bizarren Update der christlich-konservativen Panik vor „Test-Tube Babies“. Die Protagonisten der an Witz und Wendungen armen Story sind mehr soziale Prototypen als Individuen, deren lebensferne Statement-Dialoge die biologistische Bias der didaktischen Inszenierung unterstreichen. Die von republikanischem Reaktionismus geprägte Perspektive verzerrt die Sorge um die physischem und psychischen Traumata einer Schwangerschaft zur emotional defizitären Distanzierung von einer vermeintlich naturgewollten Norm und die Minimierung durch systemische Diskriminierung verstärkte Risiken zur dystopischen Dekadenz. 

Kritik: Lida Bach

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