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Inhalt

You can’t spell Kung Fu without F and U.

Ein abgelegenes Dorf im feudalen China des 19. Jahrhunderts: rivalisierende Clans zwingen einen geheimnisvollen Fremden (RZA) seine besonderen Fertigkeiten in der Schmiedekunst einzusetzen, um ausgefallene Waffen anzufertigen. Als eines Tages der berüchtigte Jack Knife (Russell Crowe) im Dorf auftaucht, eskaliert die Situation. Eine große Ladung Gold führt zum offenen Konflikt zwischen den verfeindeten Gruppen, bei dem ebenfalls Madame Blossom (Lucy Liu) und ihre Freudenmädchen ein gehöriges Wort mitreden. Dem Schmied bleibt nun keine andere Wahl, als all sein Können einzusetzen, um sich und die Dorfbewohner gegen eine übermächtige Bedrohung zu verteidigen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

RZA, geboren als Robert Bobby Fitzgerald Diggs, und späterer Anführer des kultigen Wu-Tang Clan, ist schon seit seiner Kindheit ein begeisterter Fan von Kung-Fu-Filmen. Vor allem Wuxia- und auch Jidaigeki-Filme saugte er allesamt begeistert in sich auf. Nicht nur, dass er Fan dieser Filme war, sie prägten auch sein Leben und seine zukünftige Karriere maßgeblich mit: Als ich mich stärker damit zu befassen begann, ein Hip-Hop-Rapper zu werden, nahmen die Klangwelten und die Spiritualität der Filme immer größeren Einfluss auf meine Wahrnehmung. Als ich 1993 den Wu-Tang Clan entstehen ließ, waren es die Martial-Arts-Filme und das Genre, die mir eine Vorstellung gaben, wie ich mich ausdrücken sollte. Der Zusammenhalt, den sie schildern, die Loyalität, die Spiritualität – sowie die wüsten Kung-Fu-Keilereien – entsprachen ziemlich genau unserem Empfinden als Emcees und Produzenten. Und ich machte Alben, um das wiederzuspiegeln.

Doch RZA war nicht nur als Musiker aktiv, sondern schnupperte immer mehr in die Filmwelt selbst hinein. Als Schauspieler war er in diversen Nebenrollen zu sehen und schuf die Musik zu Filmen wie Ghost Dog: Der Weg des Samurai oder auch Kill Bill. Damit entstand seine Freundschaft zu Quentin Tarantino, der ihn auf Bitten des Rappers als Schüler aufnahm. Einen Monat lang konnte RZA am Set von Kill Bill vom Meister persönlich lernen und war hinterher fest entschlossen, seinen eigenen Film zu drehen.

Die kurze Einführung dieser Kritik verdeutlicht hoffentlich, mit welcher Hingabe RZA das Genre liebt und dass sein Debütfilm The Man with the Iron Fists wahrlich ein Herzensprojekt darstellt. RZA nahm nicht nur die Regie selbst in die Hand, auch spielt er in dem Film die Hauptrolle, ist für die Musik verantwortlich und schrieb zusammen mit Eli Roth (Cabin Fever, Hostel), den er durch Tarantino am Set zu Kill Bill kennenlernte, das Drehbuch. Mit viel Unterstützung und großer Starpower hat der Film nun nach langer Zeit das Licht der Welt erblickt. Doch hat RZA das Zeug, solch ein Projekt zu stemmen? Die Antwort hierauf lautet leider(!) eindeutig: Nein.

Groß war die Vorfreude, als der erste Trailer auftauchte und herrlich abgedrehten Spaß versprach. Doch Trailer sind Schweinehunde, ganz besonders der zu The Man with the Iron Fists, der dem Zuschauer so einiges vorgaukelte was leider nicht der Realität entspricht. The Man with the Iron Fists leidet vor allem ganz stark am schleppenden, nicht funktionierenden Erzählstil seiner ohnehin schon sehr simplen Story. Die Charaktere agieren völlig hölzern von Szene zu Szene, die ellenlangen, völlig banalen Dialoge sind absolut ermüdend und auch der ganze Zusammenschnitt des Films ist alles andere als geglückt. Möglicherweise liegt das auch daran, dass The Man with the Iron Fists ursprünglich vier Stunden lang war und RZA den Wunsch hegte, ihn als Zweiteiler zu veröffentlichen. Doch auf Anraten von Eli Roth wurde er auf 90 Minuten geschnitten. Das mag vielleicht den ein oder anderen unglücklichen Schnitt erklären, doch entschuldigt das noch lange nicht den stockenden Erzählfluß. Denn selbst wenn der Film nur noch eine Spielfilmdauer von 90 Minuten besitzt, fühlt er sich einfach quälend lang an. RZA mag zwar das Herz fürs Genre am rechten Fleck besitzen, doch der Mann ist eindeutig kein Geschichtenerzähler. Gelangweilt verfolgt man das bunte Treiben auf der Leinwand, doch packen kann es leider nie.

Hofft man zumindest, dass die Actionszenen einen Ausgleich schaffen, wird man auch in dieser Hinsicht enttäuscht. Nicht nur, dass die Action während des Films rar gesät ist, sie kann auch nicht mit ihren großen Vorbildern mithalten. Es handelt sich nunmal größtenteils um Schauspieler, nicht um Martial-Arts-Kämpfer, die an dem Film mitwirkten, so dass man die Qualität asiatischer Kampffilme keinesfalls erreichen kann. Dass es aber auch anders geht, zeigte beispielsweise Quentin Tarantino in seiner berühmten Restaurantszene aus Kill Bill, welche durch jede Menge origineller Einfälle glänzte und  durch eine gekonnten Inszenierung einfach Spaß machte und gut aussah. RZA versucht sich daran, Tarantino zu kopieren, doch bis auf den extrem hohen Gewaltpegel mit lieterweise spritzendem CGI-Blut vermisst man einfach ein geschicktes Händchen, das das Ganze auch gut auf die Leinwand rüberbringt. Die Ideen sind ganz klar vorhanden, das Setting passt, die Charaktere sind alle schön durchgeknallt, der Funke springt dennoch nicht über. Auch hier fallen die Schnitte wieder unglücklich aus.

Trotz namenhafter Darsteller wie Russell Crowe, der mit RZA eng befreundet ist und rein aus freundschaftlichen Dienst heraus in dem Film agiert, oder auch Lucy Liu, bleiben die Charaktere des Films vollkommen blass und uninteressant. Das zu schaffen ist schon eine unglaubliche Leistung, immerhin haben sie alle genügend Screentime zur Verfügung und sind visuell absolut auffallend durch ihren schrägen Stil. Schuld daran ist allerdings das Drehbuch, das ihnen einfach nicht erlaubt, auch inhaltlich aufzufallen, sei es durch ein wenig Charaktertiefe, cooler Dialoge oder zumindest interessanter Handlungen. Sie bleiben dem Zuschauer einfach vollkommen egal – so ziemlich das schlimmste, was einem Film passieren kann. Russell Crowe bleibt lediglich als Säufer in Erinnerung, obwohl er von allen Darstellern die größte Rolle besitzt, Lucy Liu spielt die gleiche Rolle wie zuvor in Kill Bill, allerdings deutlich unauffälliger und blasser. In weiteren Nebenrollen tauchen noch etliche weitere Stars auf. Wrestler Dave Bautista stampft als Metallmensch durch den Film (warum er diese Fähigkeit besitzt, wird nie erklärt), Jamie Chung darf als Prostituierte zumindest optisch gefallen, Pam Grier erhält einen unnötigen fünf Sekunden Cameo, und hier und da tauchen auch manch asiatische Stars wie Daniel Wu, Rick Yune oder Chung Le auf. Die Hauptfigur, die dem Film seinen Titel verleiht, wird von RZA selbst gespielt. Jegliche Logik einmal ausgeblendet, was denn ein Farbiger überhaupt im alten China zu suchen hätte und dass RZA auch viel zu modern für das Setting wirkt, ist es schon etwas verwunderlich, warum RZA seine eigene Titelrolle derart uninteressant gestaltet. Erwartet man einen coolen Helden, wird man auch hier bitter enttäuscht, denn der Schmied hat während des Films nicht viel zu melden und gelangt erst zum Schluß mit seinen Iron Fists ins Rampenlicht. Ein Held, den man schnell wieder vergisst.

RZA greift so ziemlich jedes Merkmal und jedes Klischee des Genres auf, was seine enge Verbundenheit wiederspiegelt. Ob umherspritzendes Blut, abgetrennte Gliedmaßen, umherfliegende Charaktere, badende Prostituierte oder schier unbesiegbare Gegner, die Liste ließe sich noch lange fortführen. Der Film ist eine Hommage an die goldene Ära der Shawn Brothers, doch nützt einem Handwerker zur Vollrichtung einer Aufgabe selbst das beste Werkzeug nichts, wenn er nur zwei linke Hände besitzt.

Fazit

An originellen Ideen und zahlreichen verneigenden Anspielungen auf das Martial-Arts-Genre mangelt es RZA keinesfalls, doch scheitert er kläglich an einer stimmigen Umsetzung all dessen. "The Man with the Iron Fists" entpuppt sich somit als enttäuschende und qualvoll zu ertragende Kinotortur ohne Unterhaltungswert. Was großartig hätte werden können hat sein Ziel leider doch weit verfehlt. Fans von hippen Martial-Arts-Einlagen werden dennoch ihren Spaß haben.

Kritik: Sebastian Stumbek

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