{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die „Guillotines“ ist die verdeckt operierende Todesschwadron des Kaisers Yong Zheng. Sie bekommen den Geheimauftrag alle Staatsfeinde aufzuspüren und zu beseitigen. Doch schon bald merkt die Truppe der größten Kämpfer des Reiches, dass sie von mehreren Mächten benutzt wird, um sie gegeneinander auszuspielen. In ihrem „letzten“ großen Auftrag müssen die „Guillotines“ (unter anderem Ethan Juan)an mehreren Fronten gleichzeitig operieren und dabei herausfinden, wer ihre wirklichen Feinde sind...

Kritik

"The Guillotines" ist leider ein Paradebeispiel dafür, wie leichtfertig in Deutschland mit dem Marketing bei asiatischen Produktionen umgegangen wird: So besticht das Cover mit dem Wortlaut "Remake des Klassikers "Flying Guillotines" von 1976" sowie "spektakulären Kampfsequenzen". Nun, wo letzteres zumindest in Ansätzen der Wahrheit entspricht, entpuppt sich ersteres schnell als Mogelpackung. Zwar ist "Flying Guillotines" ein Klassiker der Martial-Arts-Kunst der 70er Jahre und gerade durch die Einführung der spektakulären Guillotine als Waffe längst Kult, doch der neue Film von Regisseur Wai-keung Lau ("Infernal Affairs - Die achte Hölle") ist alles andere als ein Remake oder gar ein Action-Feuerwerk, welches uns der kleine Text so gerne weismachen möchte. Viel eher ist "The Guillotines" (OT: "Xue di zi") ein ambitioniertes Drama, welches versucht zwischen Freundschaft, Verrat, Umbruch sowie einem gesellschaftlichen Wandel hin und her zu wechseln. Ein Film, der mit einer ständigen inneren Zerrissenheit zu kämpfen hat: Und zwar derer, was es denn eigentlich erzählen möchte.

Denn der Auftakt von "The Guillotines" verspricht in der Tat ein Martial-Arts-Action-Epos, das ganz in der Tradition eben jener trashigen 70er Jahre Produktionen steht und somit vollkommen auf brachiale wie brutale Action setzt. Da fliegen Köpfe, schwirren Guillotinen durch die Luft und werden in krisseligen Bildern Kämpfer präsentiert, die ordentlich Action versprechen. Jedoch ist Regisseur Wai-keung Lau viel eher für seine Figurenkonstellationen bekannt, die im Laufe der Handlung nicht nur Spannung versprechen, sondern auch viele Wendungen, die einen als Zuschauer gerne den Atem rauben. Wo allerdings "Infernal Affairs" sein unbestrittenes Meisterwerk ist, entpuppt sich "The Guillotines" als teilweise blasses historisches Epos. Dies liegt vor allem an der fehlenden Charaktertiefe. Während zwischen dem Kämpfer Leng und dem Rebell Wolf eine ständige Rivalität entsteht sowie gar ein purer Hass (der später auch in einem passenden Finale mündet), gibt es Abseits davon nur Abziehbilder von Figuren, die allesamt uninteressant bleiben (wodurch ihr Ableben nur eine Notiz wird). Was bei einem Action-Feuerwerk zu verkraften gewesen wäre, erweist sich bei einem solch gewagten Drama als fatal. Denn da ist es dann egal wie visuell prächtig die trostlose Welt der  Guillotines erscheint, wie gefährlich (wie schon bei "1911" gibt es auch hier Elemente des Terrorismus) sie ist, wie sehr die Gesellschaft im Umbruch scheint (inklusive Kanonen sowie weiteren technischen Know-how). Was bleibt ist einzig ein 112 Minuten langes Schauspiel, dessen Ende bereits nach 20 Minuten abzusehen ist.

Dennoch versucht Regisseur Wai-keung Lau durch gewagte Thesen zu überzeugen: So soll Kaiser Qianlong durch seinen Freund auf seine schließlich ruhige Politik (das Goldene Zeitalter) gebracht worden sein. Ein Wechsel von Gewalt hin zum Frieden. Für Fans chinesischer Geschichte eine interessante Perspektive, für die restlichen Zuschauer zu subtil versteckt. Und letztlich können auch nicht die Action-Szenen in  "The Guillotines" überzeugen, die scheinbar einzig gedreht worden sind, um das 3D zu rechtfertigen. Dies zusammen mit offensichtlichen Fehlern (Luntenschlossgewehre im Dauerfeuer), ergeben einen Film, der leider nichts von dem hat, was er eigentlich verspricht.

Fazit

Trotz Produzent Peter Chan ("Wu Xia"), einem hohem Budget, mit den fliegenden Guillotines eine interessante Waffe sowie Wai-keung Lau als Regisseur, entpuppt sich "The Guillotines" als vollkommener Reinfall. Wer gerne ein packendes historisches Drama mit interessantem Figurenspiel sehen möchte, sollte daher lieber zu "Warlords" oder "White Vengeance" greifen.

Kritik: Thomas Repenning

Wird geladen...

×