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Inhalt

Für Saar (Susan Visser) und Johan (Barry Atsma) sollte es eigentlich die letzte Rettung ihrer Ehe sein: Doch als sie schließlich nach Argentinien reisen, im Gepäck auch eine Videokamera ihrer gemeinsamen Tochter Rose, entpuppt sich der Trip recht schnell als Katastrophe. Denn die kurzzeitig aufflammenden Erinnerungen an eher glücklichere Tage, werden schnell durch neue unangenehme Geständnisse getrübt. Und so reisen bereits beide kurze Zeit später mit der Ernüchterung einer bevorstehenden Scheidung wieder ab. Als sie schließlich jedoch unfreiwillige Zeugen eines Mordes, ausgeführt von korrupten Polizisten, werden, entwickelt sich ihre Heimreise schnell zu einem Alptraum. Es folgt eine unerbittliche Hetzjagd durch das nächtliche Buenos Aires, welche beide schnell an ihre Grenzen führt…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Auch wenn es der erste Trailer gerne vermitteln mochte: "Taped" ist in erster Linie kein Actionfilm. Im Gegenteil, denn das Indie-Projekt des niederländischen Regisseurs Diederik Van Rooijen ist vielmehr ein feinfühliges wie temporeiches Drama, welches uns ein Pärchen offenbart, das nicht nur mit starken Eheproblemen zu kämpfen hat, sondern später gar um ihr gemeinsames Leben. Und hier liegt dann auch der Clou: Denn während uns "Taped" zu Beginn ein frohes, etwas distanziertes, dafür aber harmonisches Ehepaar präsentiert, gibt es bereits nach wenigen Minuten die ersten emotionalen Ausbrüche. Arbeit, Nichtbeachtung, die gemeinsame Tochter, Stress sowie eine fehlende Kommunikation haben Saar und Johan über die Jahre hinweg auseinander getrieben. Und als die Versöhnung folgen soll, gibt es mit den Geständnissen gegenseitiger Seitensprünge das plötzliche Ende. Doch für Regisseur Diederik Van Rooijen ist dies erst der feinfühlige Auftakt sowie Aufbau von starken Charakteren, die uns noch weitere atemberaubende wie spannende 80 Minuten beschäftigen werden. Denn nachdem der Mord von beiden beobachtet wird, folgt eine Hetzjagd, die beide schnell vor die Entscheidung bringt: Werden wir weiterhin zusammen kämpfen? Ist uns unser gemeinsames Leben dennoch wichtig? Natürlich ist es eine Extremsituation, natürlich werden beide gleichermaßen verfolgt, doch die Entwicklung die beide in der Nacht durch machen werden (auch durch kleinere Videoschnipsel in Form von intimen Geständnissen), bringt uns ihrer immer noch vorhanden Liebe ein starkes Stück näher.

"Taped" ist hierbei ein Film, der vor allem von seinen realistischen wie authentischen Bildern lebt und uns so auf eine bewegende, unangenehme wie manchmal gar grausame Reise nimmt. Zwar setzt Regisseur Diederik Van Rooijen teils etwas zu stark auf eine Wackelkamera (das Ärgernis unserer heutigen Filmgeneration), doch durch den einsamen, seelenlosen wie stets sehr kühlen Blick auf Buenos Aires, wird die Jagd zu einem visuellen Ereignis, welches die Spannung hoch treibt. Und wenn später die korrupten Polizisten ohne Folgen durch die Straßen schießen, gar im Krankenhaus Ärzte den Mund verbieten sowie zu Vergewaltigung greifen, entsteht im Zuschauer eine Wut, die das Geschehen teils unerträglich macht. Alleine daher ist "Taped" ein unangenehmer Film, der gerade durch seinen ungeschönten Blick zu gefallen weiß (der perfekt von Susan Visser und Barry Atsma dramatisch untermalt wird). Dennoch gibt es Grund zur Kritik: Denn während die Optik der Stadt durchaus gelungen eingefangen wird, muss sich die Hetzjagd dennoch die Frage gefallen lassen, warum die komplette Stadt so feindlich und leer agiert. Greift ein beherzter Passant dennoch ein, wird er sogleich niedergeschossen oder verjagt. Dies mag als Stilmittel funktionieren, wirkt bei einer 13 Millionen Einwohner Stadt dann aber doch etwas an der Realität vorbei. Gleiches gilt für das durchaus interessante Finale, welches klar auf ein Happy End setzt. Wo zuvor Gewalt, starke Emotionen sowie die Kraft der Liebe im Vordergrund standen, folgt so ein Ende, welches gleichsam von Hollywood hätte inszeniert sein können. Dies ist schade, da hätte "Taped" durchaus mehr Mut gebrauchen können.

Fazit

"Taped" ist ein ungemein fesselndes Drama mit Action-Einlagen, welches vor allem von seinem kühlen Blick auf Buenos Aires lebt sowie dem Ehepaar Saar und Johan, das vor ihrer schwersten Aufgabe steht. Regisseur Diederik Van Rooijen offenbart so  einen treibenden, unangenehmen wie intensiven Film, der jedoch leider an vielen Stellen nicht weit genug geht. Dennoch gibt es Erlebnis, welches man nicht so schnell vergisst.

Kritik: Thomas Repenning

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