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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Es ist verrückt: Wir sehen die schwindenden Regenwälder und Gletscher, wissen um die Endlichkeit der Natur und sind dennoch wie besessen vom Wirtschaftswachstum. Warum treiben wir das Wachstum immer weiter, obwohl wir wissen, dass man auf unserem endlichen Planeten nicht unendlich wachsen kann?

Kritik

Sein wir ehrlich, wir stehen am Abgrund. Das System des Kapitalismus hat uns prachtvolle Städte, schöne Häuser und volle Konten beschwert. Wobei „uns“ natürlich so nicht ganz stimmt. Es sind einige, die von ihm profitieren und ihn bis zum Maximum ausnutzen. Dass dies nicht gut enden kann, sehen wir in so vielen Bereichen und dennoch breitet sich der Kapitalismus weiter aus. Schon Karl Marx war sich sicher, dass dieses gesellschaftliche wie wirtschaftliche Modell nur zum Kollaps führen kann.

Der Dokumentarfilmer Florian Opitz (Speed - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit) unterlegt Marx Meinungen und Ansichten nun mit seinem neuen Film System Error. Aufgeteilt in Kapiteln, die immer noch einem Marx-Zitat eingeleitet werden, wirft er einen Blick auf diejenigen, die im Kapitalismus die Nutznießer sind. Er lässt Top-Manager, Wall-Street-Banker, Firmenchef und andere Big Player of the Game als Talking Heads vor seine Kamera treten und was diese zu sagen haben kann einem durchaus sauer aufstoßen.

So beschwert sich ein südamerikanischer Firmenchef, der mit seinem Unternehmen einer der größten Soja-Hersteller der Welt ist, dass es ihm verboten wurde, die noch übrigen 25% des Regenwaldes des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso für seine Felder abzuholzen. Welche Auswirkungen dies auf die Flora und Fauna, das Klima und ganz allgemein die Zukunft hat, ist ihm dabei herzlich egal. Hauptsache mehr Profit.

Mehr Profit, dieses Ziel verfolgen fast alle der Befragten. Hin und wieder interviewt Opitz aber auch Experten, die sich kritisch mit dem Kapitalismus auseinandersetze. Diese Stimmen wären aber eigentlich gar nicht notwendig gewesen. Wer wie bei den oben erwähnten Statements nicht erkennt, dass Kapitalismus nicht unbedingt ein Freund der Zukunft ist, dem scheint nicht mehr zu helfen.

Im Gegensatz zu polemischen Dokumentarfilmern, wie dem US-Amerikaner Michael Moore (Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte), bleibt Opitz bei seinem Film sachlich wie förmlich. Er lässt seine Gesprächspartner ganz ruhig reden. Er unterbricht sie nicht, er setzt sie keinen Vorwürfen aus. Da ist es umso erschreckender, was diese letztlich vor der Kamera preisgeben. Natürlich sind das keine neuen Erkenntnisse und Ansichten, aber in ihrer teils bürokratisch vorgetragene Art können sie durchaus Gänsehaut auslösen.

Fazit

"System Error" vertraut auf Sachlichkeit und offenbart gerade dadurch die schwerwiegende Absurdität eines Wirtschaftsmodells, dass nur Wachstum kennt. Eine packende wie durchaus pessimistisch stimmende Doku, deren Wichtigkeit wir vermutlich erst dann erkennen und zu schätzen wissen, wenn es zu spät ist.

Kritik: Sebastian Groß

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