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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Weil ihrer Heimatstadt die zum Überleben in der sechsten Dimension notwendige Energiekugel abhanden gekommen ist, kommt Supermans Cousine Kara auf die Erde, wo sich die Kugel nun im Besitz der Hexe Selena befindet. Eigentlich auf der Erde mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, begibt sich Supergirl Kara als Schülerin Linda Lee in ein Mädcheninternat. Schon bald gerät sie auch mit Selena aneinander, als diese den attraktiven Gärtner Ethan mit einem Zaubertrank in sich verliebt machen will und aus Versehen Kara/Linda das Objekt seiner Begierde wird.

Kritik

Im Jahre 1978 eroberte Superman die Kinoleinwände und wurde nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern konnte auch die Kritiker weitestgehend überzeugen. Die Fortsetzung aus dem Jahre 1980 lies die Kinokassen erneut klingen und deshalb verwundert es nicht, dass sogleich der 3. Teil grünes Licht bekam. Wenn man nun dabei ist eine erfolgreiche Filmreihe zu begründen, dann kann man gleich ein ganzes Franchise daraus machen und weitere Superheldenfilme produzieren. Was Marvel und DC heute mal mehr, mal weniger erfolgreich umsetzen, hatte das Vater-Sohn-Produzentenduo Alexander und Ilya Salkind in den frühen 80er Jahren vor. Mit den Rechten an Superman erwarb man zugleich die Rechte an Supergirl und da war es naheliegend den Goldesel weiter zu melken. Mit einer weiblichen Heldin könnte eigentlich auch nichts schiefgehen, denn mit Wonder Woman hatte man Ende der 70er Jahre doch bereits eine durchaus beliebte Superheldin im TV etabliert. Tatsächlich kam es anders als gedacht und der Hype um Superman war mit dem katastrophalen Ergebnis von Superman III – Der stählerne Blitz schnell abgeebbt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Supergirl jedoch schon in der Produktion.

Dass Supergirl letztendlich ein finanzieller Misserfolg wurde und sowohl von Zuschauern und Kritikern abgestraft wurde, lag weniger an einer Übersättigung des Genres, wie man es heutzutage erlebt, als vielmehr an der schlechten Umsetzung des Films. Das Drehbuch ist absolut wirr, einige Figuren sind nicht mehr als Karikaturen und der Film scheint nie zu wissen, welches Genre er bedienen will. Doch von Anfang an. Kara Zor-El (Helen Slater, Das Geheimnis meines Erfolges), Cousine eines gewissen Kal-El, besser bekannt als Superman, lebt mit den restlichen Überlebenden vom Planeten Krypton in Argo City, einer Stadt im Inner Space. Wie sie und die anderen die Explosion Kryptons überlebt haben, bleibt rätselhaft, aber zur Rettung des Films, darf man hier gern die Comicvorlage heranziehen, die an dieser Stelle ebenfalls ungenau und widersprüchlich ist. Entscheidender ist jedoch, dass Kara wie ein Kleinkind wirkt, obwohl sie doch zumindest im Teenageralter sein sollte. So spielt sie kindlich naiv, wie eine Dreijährige mit dem Omegahedron, einer der beiden wichtigen Energiequellen ihrer Heimat, die die ganze Stadt überhaupt am Leben hält. Warum sie damit spielt? Das ist eine gute Frage. Zaltar (Peter O'Toole, Lawrence von Arabien), ein Künstler und Freizeitphilosoph, der davon träumt eines Tages auf der Erde zu leben, hat sich die kleine Kugel „geliehen“ um damit Kunstwerke zu erschaffen und weil die kleine Kara so neugierig guckt, durfte sie natürlich damit spielen.

Das klingt bereits sehr abstrus, aber man kann das natürlich noch steigern. Irgendwie schafft es die kleine Kugel dann zu entkommen und reißt ein Loch in die aus Klarsichtfolie bestehenden Außenhaut der Stadt. Zaltar soll nun dafür bestraft werden, was die kleine Kara dazu bewegt, auf eigene Faust nach der Wunderkugel zu suchen. Mit ihrem Raumschiff landet sie schließlich auf der Erde und wie aus dem Nichts steckt sie bereits in ihrem Superheldinnenkostüm, das natürlich an den Kostüm ihres so berühmten Cousins erinnert, und fliegt sich ihrer plötzlichen Superkräfte bewusst, sogleich aus einem See empor in den Himmel. Wo das Kostüm herkam und wie sie Kenntnis von ihren Fähigkeiten erhielt, ist eine weitere Frage, die einfach unaufgelöst bleibt. Von nun an entwickeln sich zwei Handlungsstränge, die lange nicht zusammen passen wollen. Kara begibt sich in eine Mädchenschule und will sich unter die Einheimischen mischen. Mit schwarzer Perücke ausgestattet, gibt sie sich als Cousine von Clark Kent aus und freundet sich sogleich mit der Schwester (Maureen Teefy, Grease 2) von dessen Angebeteter Lois Lane an. Wie sich herausstellt, ist Linda Lee, wie sie sich jetzt nennt, hochbegabt, was so gar nicht zu ihrem ersten Auftritt in Argo City passt. Dennoch entwickelt sich eine ganz passable Coming-of-Age-Geschichte, die zwar nicht wahnsinnig tiefgründig ist, aber ein paar witzige Ideen hervorbringt, wenn Kara/ Linda ihre Kräfte entdeckt und sich mit den Schulrowdys oder Kleinganoven anlegt.

Der Omegahedron wird derweil von Selena (Faye Dunaway, Network), einer Hexe, gefunden. Da fällt doch die kleine Kugel einfach so in Essen und stört das romantische Picknick mit heißgeliebten Nigel (Peter Cook, Die Braut des Prinzen), der ebenfalls ein Hexer ist und passenderweise Lehrer an der Schule von Kara. Irgendwie muss der Verdienst ja aufgebessert werden, wenn man ansonsten recht untalentiert ist. Selena weiß natürlich sofort, die Kraft des Omegahedrons zu nutzen und will die Weltherrschaft an sich reißen. Was auch sonst! Während sie sich in ihr wunderschönes Heim in der Geisterbahn eines heruntergekommenen und verlassenen Jahrmarkts zurückzieht, um ihren Plan in die Tat umzusetzen, kommt ihr der Gedanke, dass sie einen neuen Love Interest braucht und nutzt ihre neuen Fähigkeiten um sich einen Mann (Hart Bochner, Stirb langsam) durch einen mächtigen Liebeszauber gefügig zu machen. Natürlich geht das gründlich schief, denn Selena ist nicht sonderlich talentiert. Das wirkt alles derart lächerlich, als wollte man eigentlich eine Parodie drehen, doch die Macher des Films meinten es tatsächlich ernst. Die Figuren von Nigel, Selena und auch Zaltar sind derart überdreht, dass sie einfach nicht ernst zu nehmen sind. Sie sind Karikaturen ihrer selbst und Faye Dunaway und Peter O'Toole wurden zu Recht für die Goldene Himbeere nominiert. Eigentlich schade, dass sie die Auszeichnung nicht erhalten haben, denn verdient wäre es in jedem Fall gewesen.

Supergirl rettet den armen Mann aus den Fängen von Selena, während diese die halbe Stadt zerstört, in dem ein herrenloser Bagger Jagd auf den ausgebüxten Gärtner macht. Die Zerstörungsorgie ist an sich gut inszeniert, doch ergibt sie im Gesamtkontext keinen Sinn. Die gute Selena hat wohl zwischenzeitlich ihre Ambitionen vergessen und das Liebesglück vorangestellt. Doch unser Supergirl hat alles im Griff. Nun hat sie aber den ganzen Zorn der guten Selena auf sich gezogen und das Ganze nimmt ab da immer merkwürdigere Züge an, bis es zum finalen Kampf zwischen Supergirl und Selena kommt. Trotz doch so einiger bemerkenswerter Fähigkeiten nutzt die Heldin ihre Kräfte recht sparsam, was erneut eine herbe Enttäuschung ist. Superheldenfilme sind selten besonders logisch, doch was bei Supergirl geboten wird, toppt doch so einiges. Dabei erweckt noch nicht einmal die Schurkin den Eindruck, als sei sie ein ernstzunehmender Gegner, denn sie wirkt eher wie Hexe, die sich aus einem Gruselfilmchen wie Hexen hexen verirrt hat. Weder strahlt sie Macht aus, noch scheint sie wirklich zu wissen, was sie will. Einziger Lichtblick des Films ist Supergirl-Darstellerin Helen Slater, die durchaus zeigt, dass sie Talent hat und mit einem besseren Drehbuch eine gute Performance abgeliefert hätte. Und um zum Abschluss noch etwas Positives hervorzuheben, dürfen auch die Special Effects gelobt werden, die für die 80er Jahre angemessen sind und sich nicht hinter den Effekten der Superman-Filme verstecken müssen.

Fazit

Mit dem Ziel angetreten in die Fußstapfen (und die Erfolge) des großen Cousins „Superman“ zu treten, verfehlt „Supergirl“ dieses Ziel meilenweit. Der Film kann sich allenfalls mit „Superman III“ messen, vor allem im Bereich der negativen Kritiken und der finanziellen Verluste. Vieles in diesem Film ist nicht stimmig. Die Handlung ist zu diffus und unlogisch, die Charaktere nicht ausgearbeitet und die Darsteller zu überdreht. Die Superschurkin vom Jahrmarkt ist dabei der Höhepunkt der Absurdität. Als wäre sie aus einer Kindergruselgeschichte entsprungen, ist sie weder furchteinflößend noch ist sie ansatzweise ernstzunehmen. Helen Slater als Supergirl ist in ihrer ersten großen Rolle zwar bemüht, kann diesen Film, der irgendwo zwischen Superhelden-, Coming-of-Age-, Gruselfilm und Teenieromanze mit Fantasytouch herum irrlichtert, allein keinesfalls retten. Zwar kein kompletter Totalausfall, aber doch eine herbe Enttäuschung.

Kritik: Andy Mieland

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