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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Erzählt wird die Geschichte der zärtlichen Annäherung zweier junger Menschen und ihrer persönlichen Familiendramen: der introvertierte Kaito kommt nicht über die Trennung seiner Eltern hinweg. Seine Freundin Kyoko muss sich mit dem nahenden Tod ihrer schwer kranken Mutter auseinandersetzen. Es geht in diesem Film um den ewigen Konflikt zwischen Tradition und Moderne in Japan, aber auch um die ganz großen Themen und Zyklen des Lebens: Leben, Liebe, Tod und Wiedergeburt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die japanische Regisseurin Naomi Kawase ("Genpin") ist ein bekanntes Gesicht auf den großen Filmfestivals dieser Welt. Seit ihrem Spielfilmdebut „Moe no Suzaku“ (1996) konnte sie einige der renommiertesten Preise mit ihren Dokumentar- und Spielfilmen gewinnen und wurde 2013 in die Festivaljury von Cannes berufen. Dort lief ihr jünsger Film 2014 auch im Wettbewerb, konnte aber die von der Regisseurin selbst aufgestellten Hoffnungen auf eine Goldene Palme nicht erfüllen. Der Preis damals ging an das türkische Drama „Winterschlaf“, doch auch „Still the Water“ weiß zu überzeugen.

Das Meer ist rau, dort auf den südlichen Inseln Japans. Das Meer ist gefährlich, wie überall, doch auch eine Eigenheit, nur dort zu finden, umgibt die tosende Brandung. „Still the Water“ beginnt mit dem Tod. Ein tätowierter Mann liegt bäuchlings in der Brandung, nackt. Ein Unfall? Ein Mord? Fragen, die sich die kleine Dorfgemeinschaft stellt, doch niemand scheint eine Antwort zu wissen, auch nicht die Polizei. Der 16-jährige Kaito, er fand die Leiche, schweigt lieber, allgemein ist er eher der zurückhaltende Charakter. Direkt aus dem Epizentrum Japans stammend, scheint er sich im Süden des Inselstaates einfach nicht einleben zu können. Hinzu kommen noch Probleme mit seiner Mutter, die entweder arbeitet oder sich mit Männern trifft, auch sie kommt auf ihre eigenen Art und Weise nicht mit der Trennung von Kaitos Vater und dem Umzug zurecht.

Probleme existentieller Natur hat die gleichaltrige Kyoko, deren Mutter langsam an einem Tumor stirbt. Hinzu kommen noch die üblichen Identitätsprobleme, die ein solches Alter oft in sich birgt, Fragen nach Sinn und Unsinn des Lebens, sowie die erste Liebe. Genügend Stoff, um eine berührende Coming-of-Age Geschichte zu stricken. Doch Kawase wäre nicht Kawase, wenn der Jugendgeschichte nicht auch Naturmystik/-metaphorik gegenüberstünden. Wasser ist hier das alles umschließende Element. Ein Element, welches immer wieder handlungsunterbrechend eingesetzt wird, so oft, dass man sich in den Fluten zu verlieren sieht.

Kawase selbst nannte ihren Film selbst „ohne Zweifel ein Meisterwerk.“ Dieser gewisse Hang zum Narzissmus lässt sich auch in „Still the Water“ festmachen. Zu oft verliert er sich in ausufernden Bildkompositionen, die zwar schön fürs Auge sind, sonst aber keinen Mehrwert bilden und der zu erzählenden Geschichte wenig dienlich sind. Weniger kann manchmal mehr sein. Zu leicht drängt sich der sonst für Oscars verwendete Begriff des „Bait“ auf. Doch es käme Kawases Werk, besonders aber der Leistung der beiden Jungdarsteller Nijiro Murakami und Jun Yoshinaga, sowie Kyokos schwerkranker Mutter Isa (Miyuki Matsuda) in keinster Weise gerecht, den Film für seine Award-Ambitionen abzustrafen. „Still the Water“ ist ein über weite Strecken überzeugendes Jugenddrama, toll bebildert und gespielt. Der Vorwurf der Übermystifizierung steht und bleibt aber im Raum.

Fazit

Es muss nicht immer Preise regnen, um einen guten Film auszumachen. Andersrum ist auch nicht jeder ausgezeichnete Film wirklich sehenswert. Im Falle von „Still the Water“ wurden die Ambitionen mit der Flut davongetragen, zurück bleibt ein kleines Drama rund um die Liebe, das Leben, den Tod und die Familie.

Kritik: Magnus Knoll

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