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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Schweizer Louis Palmer hatte einen langgehegten Traum: Schon als Kind hatte er sich ein Solarfahrzeug gezeichnet, mit dem man ganz ohne herkömmlichen Treibstoff einmal um die ganze Erde reisen könnte. Nun, nach unzähligen Jahren, konnte der Lehrer im Jahre 2007 endlich mit einer riesigen Unterstützung seine Tour beginnen und verwirklichte so seinen einstigen Kindheitstraum. Was folgte war eine große Medienberichterstattung, unzählige besuchte Orte, viele Schulauftritte, Interviews, Prominente Unterstützung, fantastische Bilder und vor allem eine Aussage – Solarenergie funktioniert. Denn Palmers selbst gebautes Solartaxi ist der hinlängliche Beweis dafür, dass die Energie der Sonne jegliche Grenzen der Mobilität sprengen kann. Einzig mit der Kraft des Lichts, reist Palmer so einmal um den Globus um zu zeigen, dass es zum einen Wert ist an seinen Träumen festzuhalten, und vor allem auch, dass der Schutz der Umwelt keine höchstkomplexe Thematik sein muss, sondern bereits mit kleinen aber wichtigen Schritten beginnt…

Kritik

Dass indes diese Odyssee über den Planeten auch dokumentarisch festgehalten wird, neben der teils großen Berichterstattung, dafür sorgte Newcomer Erik Schmitt, der zu jeder Zeit die Reise von Louis Palmer begleitet und so schlussendlich eine Dokumentation produzierte, die neben der großen Kernaussage des Umweltschutzes auch fantastische Bilder sowie eindringliche emotionale Höhepunkte offenbart. Angesichts einer Laufzeit von knapp 76 Minuten und einer eigentlichen Reise von über 18 Monaten mit insgesamt über 53 000 gefahrenen Kilometern, bleibt allerdings auch einiges auf der Strecke. Jedoch begeht Schmitt nicht den Fehler, sich nur auf wesentliches zu konzentrieren und so die Bildergewalt hinter einer solchen Reise zu vergessen. Im Gegenteil, denn gerade wenn Palmer die bekannten Gefilde Europas verlässt, gibt es eine überraschende Bilderflut, die merklich Lust auf mehr macht. Doch worum es insgesamt geht ist klar: Solarenergie. So wird nicht nur der Bau des eigentlichen Gefährtes kurz erläutert (welches durch Sponsoren sowie einer Menge Hilfe entsteht), sondern auch die Fahrt selbst, steht stets im Fokus des eigentlichen Gedankens des Umweltschutzes. Zwar kommt die Odyssee nicht ganz ohne herkömmliche Treibstoffe aus (unter anderem Ozeanüberquerung sowie eine kleine gefährliche Fahrt durch Indien), doch das Ziel behält Louis Palmer, der im Off seinen Kommentar spricht, immer im Blick. Was zum Schluss bleibt ist ein voller Erfolg, der nun mit der Dokumentation Solartaxi einen krönenden Abschluss bekommt.

Der Film selbst, der selbstverständlich in umweltschonender Verpackung geliefert wird, ist allerdings von seiner Art her, eher für den normalen Schulgebrauch oder für unsere jüngere Generation geeignet. Kritische Töne oder gar Bilder von riesiger Umweltverschmutzung, die Palmer bestimmt auf seiner Reise (vor allem in China) wohl auch sehen konnte, gibt es nicht. Dafür aber eine lockere Stimmung sowie fröhliche Musik. Überhaupt bleibt Solartaxi von seinem Ton her stets heiter. Alles ist möglich, alles ist veränderbar. Diese Einstellung mag zwar löblich sein, doch gerade angesichts Polizeieskorten in einigen Ländern (unter anderem Syrien sowie China), Lippenbekenntnissen von Politikern sowie zwei besuchten Klimakonferenzen auf denen quasi nichts erzielt werden konnte, wird das Bild merklich getrübt. Einzig Australien bekommt eine eher kritische Betrachtung spendiert, denn gerade dort scheint Solarkraft überhaupt kein Thema zu sein. Denn Politik sowie die monopolisierten Medien haben durchaus ein Interesse daran, dass Kohle Hauptenergielieferant Nummer eins auf der großen Insel bleibt. Während so Louis Palmer über 40 Länder besuchte, die mit kleineren Statistiken über CO² Verbrauch eingeführt werden, gibt es aber schon eine positive Trendwende zu beobachten. Selbst in den USA war scheinbar das Medieninteresse groß und die Menschen vor Ort machen sich Gedanken über Solarenergie sowie den Umweltschutz. Letztlich bleibt es aber nur eine Mission von vielen, die Palmer unternimmt. Doch wie er es im Film selbst Ausdrückt – Die Welt ein bisschen besser machen – dies fängt nun mal auch im Kleinen an.

Von den gezeigten Bildern her, bleibt Regisseur Erik Schmitt routiniert. Der Blick ruht stets auf dem, zugegebener maßen, spektakulären wie auffälligem Solartaxi und viele kleinere technische Spielereien machen die Fahrt spannender. Zwar wären ein paar mehr kleinere kulturelle Geschichten in den Ländern interessanter gewesen, dafür kommen aber viele Menschen zu Wort, die sich über das Thema Solarkraft äußern können. So auch beispielsweise Hollywood-Stars, wobei hier vor allem der Auftritt von Larry Hagman (Dallas) als kleiner Ironie-Einschub gewertet werden kann. Die Wirkung wird indes von der gezeigten Atmosphäre jedoch nicht verfehlt, denn gerade wenn Palmer seine letzten Meter beschreitet und nach insgesamt 53451 gefahrenen Kilometern seine Heimat erreicht und mit jubelnden Applaus begrüßt wird, kann Smitt hier deutlich Emotionen auf den Zuschauer übertragen. Die Welt ein wenig besser machen, alleine für dieses Motiv, kann man sich diese kleine Dokumentation gerne einmal ansehen.

Fazit

"Solartaxi" ist die Verwirklichung eines Kindheitstraumes, der den Schweizer Louis Palmer einmal spektakulär um die ganze Welt reisen lies. Und dies (fast) nur mit der Kraft der Sonne. Die Aussagekraft dahinter ist groß: Solarenergie ist die Zukunft, die Antwort auf viele unserer aktuellen Probleme. Jedoch bleibt eine kritische Sichtweise zurück und auch der allzu fröhliche Ton könnte falsche Hoffnungen wecken, denn noch ist das Ziel lange nicht erreicht. Für Fans solcher emotionalen Odysseen sei ein Blick jedoch wärmstens empfohlen.

Kritik: Thomas Repenning

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