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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Jungschriftsteller Calvin (Paul Dano) landete gleich zu Beginn seiner Karriere einen phänomenalen Erfolg, leidet aber seitdem unter einer Schreibblockade und einem ziemlich lustlosen Liebesleben – bis er eine zündende Idee hat und Ruby Sparks erfindet, eine junge Frau, die ihn inspiriert und zu neuen literarischen Höhen treibt. Die fiktive Schöne (Zoe Kazan) belebt jedoch nicht nur Calvins Kreativität wieder, sondern erweckt auch sich selbst zum Leben und sitzt plötzlich bei ihm auf der Couch. Mit der nun echten Beziehung zu seiner einstigen Fantasie-Freundin konfrontiert, muss Calvin entscheiden, ob er die Love Story schreiben will oder sie einfach auf sich zukommen lässt…

Kritik

Bis zum Jahre 2006 war das Ehepaar Jonathan Dayton und Valerie Faris der Filmwelt kaum bekannt, obwohl sie sich mit Musikvideos bereits einen Namen gemacht hatten. So inszenierten sie unter anderem mit Bravur und großem Erfolg (z.B. Auszeichnungen bei den MTV Video Music Awards) einige Videoclips für R.E.M., die Red Hot Chili Peppers und The Smashing Pumpkins und waren auch mit Clips für Apple, Volkswagen und Mercedes in der Werbebranche angesagt. Als 2006 dann mit „Little Miss Sunshine“ ihr Spielfilmdebüt auf dem Sundance Film Festival Premiere feierte, waren sich Zuschauer und Kritiker einig, zum einen einen grandiosen Film und zum anderen den Beginn einer vielsprechenden Karrierelaufbahn gesehen zu haben. Doch statt diesen Start zu nutzen und sich neuen Projekten zu widmen, verschwanden Dayton und Faris für sechs Jahre wieder von der Bühne, um – eigenen Angaben zufolge – für ein neues Vorhaben bereit zu sein. Mit „Ruby Sparks“ meldet sich das Duo eindrucksvoll zurück, lässt aber den bis ins letzte Detail ausgefeilten Charme ihres Erstlingswerks vermissen.

Ein Mann schafft durch das Verfassen eines Buches eine Frau, die den Wünschen und Anliegen des Autors unterworfen ist, ohne es gar zu bemerken. So gesehen könnte das Drehbuch von Zoe Kazan (u.a. aus Josh Radnors „Happythankyoumoreplease“), die gleichzeitig auch die Hauptrolle der Ruby übernimmt, auch einem anderen, erwachsenen Sujet zugeordnet werden und auch Feministinnen hätten ihre helle Freude an einer harschen Kritik dessen. Doch „Ruby Sparks“ ist weit mehr, als die bloße Abhandlung eines Unterwerfungsthemas. Es geht um eine Liebesgeschichte zwischen der scheinbar naiven, unkomplizierten Ruby und dem notorischen Autor Calvin (Paul Dano), der durch sein erstes Buch schon in der Highschool berühmt wurde und seither durch den Druck und dem Beziehungsende mit seiner letzten Freundin in psychiatrischer Behandlung ist. Als er nun endlich eine Frau nach seinen Wünschen formen kann, fühlt er sich am Ziel seiner unrealistischen Beziehungsvorstellungen angekommen. Doch getreu dem Motto „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ muss er bald merken, dass er eine Frau – und sei sie noch so erfunden – nicht so einfach beeinflussen kann.

Der Film „Ruby Sparks“ gewinnt seine Stärke zum einen aus der wunderbaren Geschichte, die Zoe Kazan aus eigenen Stücken entworfen hat, und zum anderen aus den wunderbaren Darstellern, allen voran Kazan selbst, die Ruby in persona zu sein scheint, und Dano, dessen Talent schon in „Little Miss Sunshine“ und „There Will Be Blood“ offenbart wurde. Dano mimt den Autor mit dem Hang zum Wahnsinn, was Beziehungsangelegenheiten betrifft, hervorragend und spielt damit nur seiner Kollegin und Freundin Kazan zusätzlich in die Hände, deren Unschuldsmiene mit Danos steigendem, humorvollem Kontrollwahn an Potenzial zunimmt. Damit erreicht der Film dann eine wunderbare, witzige Ebene, die allerdings, so dürfte der Zuschauer schnell bemerken, irgendwann auch in einem totalen Fiasko enden muss. Dabei vermischen sich schließlich Tragik und Humor auf gelungene Weise, sodass die Parteiergreifung für einen der beiden Beteiligten schwierig erscheint.

Dennoch verliert sich die Geschichte tatsächlich in ihrem Hauptstrang und schenkt den Nebenhandlungen kaum Beachtung. So verfliegt das Potenzial an Tiefgründigkeit, welches sich zum Beispiel aus der Situation bei Calvins Eltern – Antonio Banderas und Annette Bening – ergäbe, fast beiläufig. Der Film steuert damit zwar zielgerichtet auf seinen Höhepunkt zu, verpasst es aber, den aufschlussreichen Momenten genug Raum zu geben, um den Figuren eine gehaltvollere Geschichte als der oberflächlichen zuzuschreiben. Nichtsdestotrotz grenzt sich „Ruby Sparks“ durch seine schlichte, aber umso charmantere Art von den großen Hollywood-Produktionen ab und darf dadurch zurecht als eine gelungene Ideenumsetzung betrachtet werden.

Fazit

„Ruby Sparks“ ist ein einfacher Film über die Tücken der alltäglichen Beziehung, die in eine Story um einen Autor und seine zur realen Person gewordene Hauptfigur verpackt wurden. Die Geschichte bietet durchaus Möglichkeiten zur tiefgründigeren Figurenbehandlung, vermeidet diese aber und setzt dagegen auf die dennoch funktionierende Harmonie zwischen ihren Darstellern Paul Dano und Zoe Kazan.

Kritik: Philipp Schleinig

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