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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Schon vor den Toren seiner Heimatstadt muss der heimgekehrte Bürgerkriegsveteran Ringo feststellen, dass sich einiges geändert hat. Großgrundbesitzer Esteban Fuentes und sein Sohn Paco haben die Stadt unter ihre Kontrolle gebracht und terrorisieren die Einwohner. Ringo wurde von ihnen für tot erklärt, damit Paco Ringos Frau heiraten und den Besitz der Familie Brown übernehmen kann. Getarnt als mexikanischer Arbeiter schleicht sich Ringo in die Stadt und beginnt seinen Rachefeldzug gegen die Fuentes-Bande.

Kritik

Für Quentin Tarantino zählt Ringo kommt zurück (alternativ auch Gnade spricht Gott - Amen mein Colt, OT: Il ritorno di Ringo) zu seinen zwanzig besten Italowestern überhaupt. Und dies ist wenig verwunderlich: Zwar ist die angebliche Fortsetzung von Eine Pistole für Ringo – die keine ist – im Kern regelrecht klassische Genre-Kost, jedoch erzeugt Regisseur und Autor Duccio Tessari (Friß oder stirb, Zorro) eine einmalige Atmosphäre, die zusammen mit seiner der Odyssee angelehnten Geschichte zu überzeugen weiß. Der Cast ist indes ebenfalls erstklassig und bietet zudem viele bekannte Gesichter aus Eine Pistole für Ringo, der ebenfalls schon von Duccio Tessari auf die Leinwand gebracht wurde. Dies sorgt zwar für Verwirrungen, als eigenständiges Werk funktioniert der Kampf um Gerechtigkeit aber prächtig. Dies liegt vornehmlich an Giuliano Gemma, der einmal mehr den undurchsichtigen wie vielschichtigen Ringo verkörpern kann und waffenstarr gegen seine Gegner zu Feld zieht. Allerdings ist Ringo kommt zurück kein typischer brachialer Italowestern seiner Zeit. Viel mehr setzt der Film auf eine durchdachte Melancholie mit psychologischem Einschlag. Die Rache ist hier viel schwerwiegender und langsamer – dafür aber auch kraftvoller.

Dies macht sich schon in den ersten Minuten der Erzählung bemerkbar: Während Ringo vollkommen desillusioniert aber auch voller Hoffnung vom Bürgerkrieg zurückkehrt (wie einst Odysseus), muss er nicht nur erfahren, dass seine Heimatstadt Verwahrlosung, Gewalt und grausamer Kriminalität zum Opfer gefallen ist, sondern auch das seine Familie getötet wurde. Einzig seine Frau ist noch am Leben. Hier scheint zuerst Verrat und Rache das eigentliche Thema zu sein, jedoch durchwandert Ringo schnell seine eigenen menschlichen Abgründe (grandios von Giuliano Gemma gespielt), nur um dann nur noch ein Ziel zu kennen: Blut für Blut. Eine politische Dimension nimmt Duccio Tessari hierbei mit bedacht aus dem Spiel, was aber dafür sorgt, dass oftmals nur Charakterklischees übrigbleiben. Und dennoch: Gerade die Stadt wird zum fulminant spannenden wie psychologischen Showdown, der seitjeher im Genre zu begeistern weiß. Nämlich dann, wenn der Held alleine gegen einen viel zu übermächtigen Despoten ziehen muss und Angst sich in den Gliedern der Menschen festgesetzt hat. Dies wirkt in Ringo kommt zurück durch seine gut platzierten Charaktere als melodramatischer Katalysator für die Geschichte. Am Ende müssen alle zu den Waffen greifen: Der alkoholsüchtige Sheriff ebenso wie der stadteigene Florist. Einzig die Frauen bleiben im Hintergrund als zu rettende Objekte oder gar emotionale Wracks zurück – schade.

Seine klaren Stärken hat der Film also immer dann, wenn die Kamera ganz dicht bei Ringo bleibt und er sein eigenes Gesetz nach vorne treibt: Gerechtigkeit wird in der Anarchie mit Blut geschrieben und auch in Ringo kommt zurück gibt es davon reichlich. Allerdings hält Regisseur Duccio Tessari die Action zu großen Teil im Hintergrund. Erst am Ende – wenn alle Figuren sich gefunden haben und wie in der Ilias der eigene Boden rot gefärbt wird – gibt es ausufernde Action, die sowohl Duelle beinhaltet, als auch Explosionen, eine Gatling und jede Menge Tod. Die Inszenierung die uns Duccio Tessari hierbei offenbart ist eindringlich und gut platziert, aber zuweilen auch überzogen und melodramatisch. Dies wirkt sich aber kaum auf das Gesamtgefühl des Filmes aus, da es Ennio Morricone mit seiner fantastischen Musik gelingt, jederzeit den Zuschauer in der Geschichte zu halten. Besonders Il ritorno di Ringo bleibt im Gedächtnis hängen und wird zum Symbol von Freiheit und dem Kampf gegen jegliche Form der Unterdrückung. Alleine dafür ist Ringo kommt zurück einen Blick wert.

Fazit

"Ringo kommt zurück" entpuppt sich als Westernadaption der berühmten Odysseus-Geschichte, wodurch der eigentliche Racheplot noch kraftvoller wirkt. Mit Giuliano Gemma hervorragend besetzt, gibt es einen psychologischen wir brachialen Kampf gegen Feigheit, Unterdrückung und Gewalt, was am Ende schließlich in einem ebenso spektakulären wie blutigen Finale endet. Ein einzigartiger wie atmosphärischer Western und ein wahres Kleinod.

Kritik: Thomas Repenning

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