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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der 30-jährige Ricky ist gerade aus der Haft entlassen worden und kämpft nun mit den schwierigen Realitäten des Lebens nach der Inhaftierung und der Komplexität, die es mit sich bringt, als Erwachsener zum ersten Mal unabhängig zu werden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

“So You had as much time in as you had out”, resümiert in Rashad Fretts einfühlsamen Charakterbilds eine Schicksalsgenossin (Andrene Ward-Hammond, English Teacher) die deprimierende Lebensrealität des jungen Titelcharakters. Ricardo alias Ricky (eine Entdeckung: Stephan James, The Piano Lesson) wirkt zugleich seltsam kindlich und abgeklärt für seine dreißig Jahre, von denen er die Hälfte hinter Gittern verbracht hat. Er ist nicht unschuldig, doch die Härte seiner Strafe verdeutlicht dennoch bedrückend den inhärenten Rassismus des US-amerikanischen Rechtssystems. 

Dessen verheerende Auswirkungen auf jeden Aspekt des Lebens des verschlossenen Protagonisten steht im präzise austarierten Fokus der berührenden Melange aus Sozialdrama und Charakterstudie. Rickys Ahnungslosigkeit von zeitgemäßen Verwaltungsprozessen, seiner ungelenken Interaktion mit weiblichen Bekanntschaften und dem unerfahrenen Umgang mit moderner Technologie illustrieren auf tragikomische Weise seine Entfremdung, nicht nur von der Welt „draußen“, sondern seiner eigenen Menschenwürde. Die Inhaftierten dahingehend zu konditionieren, ist Zweck der Haft, erklärt der Leiter Rickys Selbsthilfegruppe.

Trotz dezenter Anklänge sanfter Situationskomik, die der harschen Thematik einen leichteren Touch und der unprätentiösen Handlung Schwung geben, erinnert der Regisseur und Co-Drehbuchautor beständig an die Tragik Rickys Schicksals, das stellvertretend für das Zehntausender Schwarzer US-Bürger*innen steht. Der Kampf des desillusionierten Hauptcharakters ist ein mehrfacher, gegen die Widrigkeiten eines auf Rache statt auf Rehabilitation ausgelegten Vollstreckungsapparats, schier unüberwindbare sozialökonomische Hindernisse und die eigene Kapitulation. Jeder Hoffnungsschimmer bleibt im Schatten düsteren Realismus.

Fazit

Mit seinem sensiblen Langfilm-Debüt schafft Rashad Frett ein Gefängnisdrama der anderen Art. Im Schlaglicht dessen vom persönlichen Hintergrund und den eigenen Erfahrungen des Regisseurs geprägten Handlung steht nicht das äußere, sondern das innere Gefängnis. Sich daraus zu befreien wird zu einem aufreibenden, von ständigen Rückschlägen bedrohten Prozess für den tief traumatisierten Titelcharakter. Von Stephan James mit ebensoviele Zurückhaltung wie Intensität verkörpert, bündelt seine fesselnde Geschichte politische Relevanz und cineastische Kraft. 

Kritik: Lida Bach

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