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Inhalt

Manchmal haben Männer ein kleines bisschen Haue gern. Takafumi Katayama ein bisschen öfter. Deshalb schließt er mit dem Club mit dem vielsagenden Namen "Bondage" einen Vertrag: Ein Jahr lang suchen ihn verschiedene Mitarbeiterinnen des Clubs auf und züchtigen ihn – in aller Öffentlichkeit. Verhängnisvolle Klausel: Ein Ausstieg ist nicht möglich. So lässt sich Takafumi freudig auf die Folter spannen, was sich die Damen alles für ihn ausdenken. Schon bald schlagen sie mit aller Strenge über die Stränge.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wohl nur selten kann ein Kritiker wahrlich von sich zu behaupten, dass er einen Film nicht verstanden hat: Nun, was uns Regisseur Hitoshi Matsumoto („Saya-zamurai“, „Shinboru“) mit seinem bizarren, surrealen wie gleichsam höchst komplexen SM-Fetisch-Drama „R100“ vorsetzt, ist allerdings schlichtweg unfassbar. Natürlich könnte der geneigte Zuschauer gleich mehrfach verschiedene Interpretationen für das illustre Treiben auf der Leinwand finden: Angefangen von Gesellschaftskritik, hin zum durchbrechen des Konservatismus über einen leicht anregenden Softporno mit merkwürdigen Ansatz. Doch all dies würde dem Film in keinster Weise gerecht werden. Ist es doch eher die verquere Mischung aus all diesen Elemente, die uns Matsumoto zumuten möchte. Und eine Zumutung ist es in jeglicher Hinsicht. Denn der Geschichte des biederen Takafumi Katayama zu folgen ist nicht einfach. Vor allem, wenn dann noch ein Film im Film folgt.

Klingt verwirrend? Nun, „R100“ will dies auch sein: Egal ob perverse wie höchst verstörende SM-Momente (Höhepunkt wohl hierbei eine bizarre Szene die in einem Spuckfest mit spontanen Selbstmord – oder auch Unfall endet), hochgradig trashige Action-Einlagen, oder das schlichte Leben von Takafumi Katayama, der eigentlich nur aus seinen Konventionen ausbrechen möchte. Das wäre alles wohl noch halbwegs verkraftbar, wenn uns Regisseur und Autor Hitoshi Matsumoto nicht auch noch eine Meta-Ebene aufdrücken würde. Denn obgleich der Film bereits höchst bizarr sowie unkonventionell inszeniert ist (teils mit harten Übergängen und noch härteren skurrilen Szenen), gibt es immer wieder Unterbrechungen, welche das Filmteam (hinter dem Film), bei der Präsentation des Filmes offenbart. Wo hier wie der Zuschauer angesprochen werden soll, ist somit nicht immer ganz klar. Zugegeben, manche der Dialoge sind humorvoll und treffend, manche der SM-Szenen interessant wie belustigend und auch diverse dramatische Momente packend. Doch als Gesamtkonzept scheitert „R100“ gänzlich.

Schließlich folgt im Abgang dann auch noch das wohl lächerlichste Finale aller Zeiten: Nicht nur, dass der „Bondage“ Club eine CEO in Form einer Walküre präsentiert, auch das Granaten-Fest am Ende ist in aller höchster Form verstörend. Was soll die Aussage sein? Will uns „R100“ den Spiegel der klassischen verstockten Gesellschaft vorwerfen? Will uns Regisseur Hitoshi Matsumoto den Fetisch näher bringen oder ihn sogar diffamieren? Möchte die Action uns beeindrucken oder die Meta-Ebene eine philosophische Diskussion auslösen? Was bleibt ist höchstens die ernüchternde Feststellung, dass hier 100 Minuten eines Lebens gestohlen wurden. Es wird gelacht, gespuckt, geweint, geschlagen und gestorben. Und dies nicht nur im Film selbst…

Fazit

Für mich ist „R100“ der bizarrste Film, den ich bislang in meinem Leben sehen „durfte“. Hier wird zwar ein interessant Gesamtkonzept voller verrückter wie trashiger Ideen offenbart, doch das Kunstwerk will sich nicht so richtig authentisch anfühlen. Die Meta-Elemente wirken fehl am Platz, der Softporno-Fetisch Ansatz nicht zu Ende gedacht und auch Takafumi Katayama ist keine Figur, mit der man gerne mitleidet (oder sich freut). Und wenn am Ende gar Fetish-Ninjas in den Krieg ziehen, ist dieser Kritiker schlussendlich vollkommen draußen.

Kritik: Thomas Repenning

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