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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mit nichts als seinem Sattel und seinem kostbaren Gewehr landet der amerikanische Scharfschütze Matthew Quigley (Selleck) in Australien. Er glaubt, er sei engagiert worden, um Wildhunde zu jagen, doch tatsächlich mutet man ihm einen Mordauftrag zu. Er soll Aborigines, australische Ureinwohner, vom Land des Rinderbarons Marston (Alan Rickman) 'eliminieren'. Als Quigley ablehnt, wird er rasch vom Jäger zum Gejagten. Zum tödlichen Kampf gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber gezwungen, beweist Quigley, dass niemand einen echten Westernhelden unterkriegen kann. Niemand, außer vielleicht der geheimnisvollen Schönen (Laura San Giacomo), die an seiner Seite reitet und sein Herz erobert.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Deutsche Filmtitel-Interpretationen sind häufig unglücklich bis komplett daneben, manchmal stellen sie sogar in ihrer holperigen „Übersetzung“ eine glatte Lüge dar. Matthew Quigley (Tom Selleck, Magnum) ist keineswegs ein Australier. Ein waschechter Cowboy, der rüber machte. Von der neuen in die nicht mehr ganz so neue, aber auch echt spät entdeckte Welt voller „resozialisierter“ Sträflinge, kolonialisierender Unterdrückung und somit eine Spiegelung amerikanischer Verhältnisse, da müsste sich er stolze Schnauzbartträger mit seinem extrem langläufigen, großkalibrigen Scharfschützengewehr doch wie zuhause fühlen. Stattdessen rebelliert der offiziell als Dingo-Killer engagierte Yankee sofort gegen seinen neuen Brötchengeber (im Schurken-Modus wie gewohnt klasse: Alan Rickman, Dogma), als dieser den wahren Grund für die Stellenausschreibung für den wohl besten Lang-Distanz-Sniper enthüllt: Die lästigen Aborigines abknallen, die wie die wilden Indianer gar nicht wissen, wie man vernünftig ein Land bewirtschaftet und in Besitz nimmt. Weg gehören die, denn die zivilisierende Herrenrasse (die bei dieser Argumentation auf den Boden des eigenen Speisesaals rotzt) muss seinen Erziehungs- und Eroberungsauftrag schließlich erfüllen. Dumm nur, wenn der beste Scharschütze der Welt ein Gewissen hat und zum schlimmsten Feind mutiert.

Zu prachtvollen Landschaftsimpressionen bedient Regisseur Simon Wincer (inszenierte zuvor u.a. mit Harlequin einen Geheimtipp des Ozploitation-Films) zunächst bereits 1990 leicht in die Jahre gekommene Motive aus klassischem US-Western, aufgewecktem Abenteuerfilm und ansatzweise sogar charmanter Screwball-Comedy, was dem Ganzen einen durchaus altmodischen, aber nicht unpassenden Anstrich gibt. Wunderbar fotografiert und zunächst recht harmonisch-schwungvoll erzählt, entblößt sich die Intention zur Realitäts-orientierte Rassismus- und Gesellschafts-Metapher dahingehend als relativ schlicht ausformuliert. Sehr bedacht auf einen massenkompatiblen Unterhaltungswert bedient der Film Klischees manchmal zu selbstverständlich, verlässt sich (zurecht) auf seine perfekt besetzten Hauptdarsteller und möchte nicht zur sehr in die an sich bedrückende Materie um Versklavung und rassistisch motivierten Genozid eintauchen. Ist da lieber plakativ als subtil, einem höheren Anspruch wird sich somit verwehrt. Was nicht als respekt- oder verantwortungslos dem Thema gegenüber missverstanden sollte. Einfach gedacht, aber ordentlich gemacht.

Im Grunde ist Quigley, der Australier ganz klassische Hollywood-Western-Unterhaltung, nur mit einem leicht exotischen Schauplatz. Mit Kängurus in freier Wildbahn und Ochsen satt Pferden vor den Kutschen. Natürlich mit einem raubeinigen, aber durch und durch moralisch einwandfreien Helden, der früher vermutlich von einem John Wayne (Rio Bravo) oder James Stewart (Meuterei am Schlangenfluss) verkörpert worden wäre. Da geht es mal locker zu, allerdings braucht es auch ernster Töne um alle benötigten Facetten abzulichten. Und da wir nicht mehr zu den Zeiten des als unbedenklich geduldeten John Ford-Rassismus leben, sind die Eingeborenen keine besoffenen, primitiven Schlächter, sondern die Opfer kapitalistisch-gieriger Bleichgesichter. In seiner Balance ist der Film relativ ausgewogen, wagt nicht wirklich etwas, kann aber problemlos als sehr solides, gut arangiertes Popcorn-Kino bezeichnet werden.

Fazit

Konservativer, aber handwerklich sauberer, augenzwinkernd gespielter Ausi-Western, mit Humor, Action, ernsten Zwischentönen und natürlich einer Prise Romantik. Prächtig bebildert und von Basil Poledouris mit dem typischen Auf-ins-Große-Abenteuer-Score passend vertont. Liebhaber klassischer Hollywood-Kost dürften sich dabei gut aufgehoben fühlen.

Kritik: Jacko Kunze

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