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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Kid verfolgt einen großen Traum: der große Durchbruch im Musikgeschäft. Der aus prekären Verhältnissen stammende Musiker versucht, sich mit seiner Band The Revolution in der Nachtclubszene von Minneapolis gegen andere Gruppen durchzusetzen, während er gleichzeitig seine Beziehung zur Sängerin Apollonia in den Griff kriegen muss. Mit wachsendem Ruhm wird der Kampf mit seinen inneren Dämonen jedoch eine noch größere Herausforderung …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

I never meant to cause you any sorrow
Inever meant to cause you any pain
I only wanted one time to seeyou laughing
I only want to see you laughing
In the purple rain

Mit dieser Liedzeile beginnt einer der bekanntesten Hits, von Prince (Under the Cherry Moon), der zugleich seinen internationalen Durchbruch bedeutete. Zu seinem Durchbruch hat ihm jedoch nicht nur allein die eingängige Melodie verholfen, sondern gleichermaßen der im Jahre 1984 erschienene Film Purple Rain, der ebenfalls ein kommerzieller Erfolg war. Allein in den USA spielte der Film mehr als 68 Millionen Dollar ein. Für einen Musikfilm eine beachtliche Leistung, vor allem wen man bedenkt, dass der Hauptdarsteller und Künstler Prince bis dahin keine Schauspielerfahrungen hatte und in den USA mit Little Red Corvette nur einen Top 10-Hit erzielen konnte. Die Idee zum Film lieferte Prince auch gleich selbst, der seine Produzenten mit der Forderung nach einer Hauptrolle in einem Studiofilm unter Druck setzte und dies zur Bedingung für den Abschluss eines neuen Vertrages machte. Weil aber kein Filmstudio den Film produzieren wollte, sprangen seine Musikproduzenten ein und engagierten mit William Blinn (Starsky und Hutch) ein Drehbuchautor, der mit der Serie Fame einige Erfolge feierte. Blinns Version schaffte es zwar später nicht auf die Leinwand, da sie Regisseur Albert Magnoli (Geballte Fäuste) zu düster fand, dennoch war es die Grundlage für den Film.

Purple Rain ist ein halbbiografisches Werk, mit dem sich Prince mit der Beziehung seiner Eltern und zu seinen Eltern auseinandersetzt. Das gelingt erstaunlich gut und sogar recht tiefgründig. Zugleich beleuchtet der Film den Kampf mit den eigenen Dämonen und die Angst, so zu werden, wie der eigene Vater. Obwohl es sich immer noch um einen Musikfilm handelt, in dem Prince viele seiner Songs darbieten kann, schafft es der Film zugleich ein ernstzunehmendes Drama zu sein, das sich respektvoll mit dem Thema häusliche Gewalt beschäftigt. Gerade zu Beginn des Films kann man davon noch nicht ausgehen, auch wenn erste Anhaltspunkte der Thematik zu erkennen sind. Im Vordergrund steht hier tatsächlich noch die musikalische Karriere des Protagonisten Kid, gespielt von Prince, der den Durchbruch schaffen will, indem er allabendlich im Musikklub First Avenue auf der Bühne steht. Hier lernt er die aufstrebende Künstlerin Apollonia Love (Apollonia Kotero, Ministry of Vengeance) kennen, der er nach etwas zögern unter die Arme greift und in die er sich bald verliebt. Purple Rain ist also nicht nur eine Aneinanderreihung von Songs oder eine Art Konzertfilm, sondern tatsächlich ein ernster, tragischer und gesellschaftskritischer Film.

Dennoch hat der Film einige Momente, die etwas skurril wirken, nämlich immer dann, wenn das Setting oder einzelne Requisiten außerhalb des Klubs in Lila getaucht werden. Dies gilt vor allem für das Motorrad von Kid, das aussieht, als stamme es aus einem Überraschungsei. Der Flirt zwischen Apollonia und Kid wirkt ebenfalls recht kindisch nach dem Motto, was sich neckt, das liebt sich, benimmt sich insbesondere Kid noch sehr unreif. Etwas zu lang sind ferner die musikalischen Darbietungen von Prince und den anderen Künstlern, wie Morris Day (Graffiti Bridge), die ihre Stücke teils in voller Länge wiedergeben. Und doch ist das Ganze im Gesamtkonzept des Films dann im Ergebnis stimmig. Nach außen wirkt Kid durch seine extravagante Kleidung äußerst extrovertiert und man könnte meinen, dass er genau weiß, was er will. Tatsächlich ist er doch sehr verletzlich, ängstlich, nach innen gekehrt, jemand der seinen Platz im Leben sucht und deshalb unsicher ist. Im Laufe des Films zeigt sich dies immer mehr und man erkennt dadurch das schauspielerische Talent von Prince, der authentisch rüberkommt und die Bandbreite der Emotionen seiner Figur vermitteln kann. Zu Beginn des Films überwiegt hier tatsächlich die Skepsis, ob Prince nicht nur ein weiterer schauspielernder Musiker ist, der lieber auf der Bühne geblieben wäre, aber Prince belehrt einen schnell eines besseren. Natürlich ist die Performance bei weitem nicht oscarreif, aber doch sehr überzeugend. Apropos Oscar: den hat Prince tatsächlich bekommen, und zwar für die beste Filmmusik und das völlig zurecht, denn diese ist absolut passend und stimmungsvoll arrangiert und mit den Welthits Purple Rain und When Doves Cry versehen.

Fazit

„Purple Rain“ hat seine Schwächen und ist ganz klar ein Film, mit dem sich Prince selbst inszenierte und in dem er seine eigene Musik feierte. Tatsächlich hat der Film dann aber deutlich mehr zu bieten, als man im ersten Moment zu erkennen glaubt. „Purple Rain“ ist eben nicht nur ein klassischer Musik- oder gar Konzertfilm, sondern zugleich Drama mit einer tragischen Geschichte und einer verletzlichen Seele, die lernt die Dämonen zu bekämpfen. Prince performt hier nicht nur seine Songs in Höchstform, sondern liefert eine überzeugende authentische schauspielerische Leistung ab, weshalb der Film nicht nur für seine Fans empfehlenswert ist.

Kritik: Andy Mieland

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