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Inhalt

Die Menschheit arbeitet gerade fieberhaft an der Erforschung des Weltalls, als die eine Warnung von dort erhalten. Eine außerirische Macht fordert sie auf, alle Bemühungen in diese Richtung unverzüglich einzustellen. Entgegen allen Drohungen wird eine weitere Mission unter dem Kommando von Dr. Van Ponder gestartet, die allerdings von innen heraus sabotiert wird.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Untätig ist mal was anderes: obwohl Roger Corman (Die wilden Engel) erst knapp drei Jahre zuvor sein Regiedebüt gegeben hatte, war War of the Satellites bereits sein 18. Film! Die Formel dafür war denkbar einfach. Mit extrem wenig Geld in kürzester Zeit so effektiv wie möglich arbeiten. Die Idee für diesen Film kam Corman durch den erfolgreichen Start des Sputnik-Satelliten der Sowjetunion im Jahr 1957. Er hatte nicht einmal eine Geschichte im Kopf, als er bei seinem damaligen Haus- und Hofstudio Allied Artists um 80.000 $ bat, um einen Science Fiction Film mit dieser groben Thematik zu verwirklichen. Da er in Sachen Lukrativität damals schon vertrauenswürdig war, bekam er trotzdem grünes Licht und das gewünschte Budget. Am Ende kostet sein in nur 8 Tagen gedrehtes Projekt sogar nur 70.000 $ und spielte – wie gewohnt – die Kosten samt rentabler Gewinnspanne als gängiges Drive-Inn Midnight Movie locker wieder ein.

Die (im Eilverfahren) angefertigte Story trifft dabei perfekt den damaligen Zeitgeist, wobei der Wettstreit zwischen Ost und West in Bezug auf die „Eroberung des Weltraums“ dabei gar keine Rolle spielt. Vielmehr schlägt War of the Satellites in die Kerbe des paranoid-subversiven Invasoren-Science Fiction Kinos der 50er Jahre. Von Das Ding aus einer anderen Welt, über Invasion vom Mars, bis zu Die Dämonischen oder auch die HAMMER-Filme wie Schock, Feinde aus dem Nichts und XX unbekannt. Sie alle spiegelten mit der Idee von Außerirdischen, die sich mehr oder weniger unter uns (oder gar in uns) verstecken die Angst vor der Infiltration feindlicher Mächte, die in der Realität natürlich ganz akut durch den noch ziemlich heißen Kalten Krieg tagtäglich geschürt wurden. Dabei standen selbstverständlich keine vergleichbaren Mittel zur Verfügung und natürlich sieht man das auch an alle Ecken und Enden. Bei den Special Effects werden ganz simple Miniaturmodelle verwendet und die Kulissen des Raumschiffs, in dem praktisch die gesamte zweite Hälfte spielt, ist genau genommen nur eine, die ständig umgeräumt und lediglich aus anderen Winkeln gefilmt wurde. Das ist mehr als offensichtlich, dennoch stört dieser Aspekt überhaupt nicht. Zumindest, wenn einem klar ist auf was man sich hier einlässt und wie ein Roger Corman unter solchen Umständen (in denen er sich eigentlich immer bewegte) eben agiert. Und das ringt einem als Filmfan mal wieder gehörigen Respekt ab.

Roger Corman ist vielleicht der unterschätzteste Filmemacher aller Zeiten. Bestimmt einer, der oft zu Unrecht belächelt oder gar ausgelacht wurde, denn was er hier unter welchen Bedingungen abliefert, es abermals erstaunlich. Das ist ein gerade mal 60minütiger Autokino-Double-Feature-Heuler, in einer Woche und mit winzigem Budget gedreht (gerade für einen Film, der im Weltall spielt). Dem man alle zwangsweisen Kompromisse in Sachen Zeit und Geld sofort ansieht, der dennoch prima unterhalten kann und zudem einige gute Ideen beinhaltet. Darüber hinaus getragen von einem bemühten und charismatischen Cast. Speziell Western-Veteran Richard Devon (Zähl bis drei und bete) ist bestechend als intergalaktischer „Doppel-Agent“, dazu die im Anschluss für The Wasp Woman direkt weiterverpflichtete Susan Cabot und natürlich Corman-Spezie Dick Miller (Gremlins – Kleine Monster), der praktisch schon zum Repertoire gehört. Der Film ist alles andere als fehlerfrei und das relativ unspektakuläre Ende ist aufgrund des bis dahin interessanten Aufbaus sogar als ziemlich enttäuschend einzustufen, aber sei es drum: es ist mal wieder ein Beweis für diese Euphorie, das Talent und die unbändige Liebe zum Kino, die Roger Corman’s Regiearbeiten (fast) alle auszeichneten. Das kann man kaum nicht mögen.

Kurioser Fakt am Rande: für die deutsche Kinoauswertung im Jahr 1963 beauftragte der Verleih den für die Synchronisation verantwortlichen Regisseur Ingo Hermes zusätzliche Szenen zu drehen, um auf die übliche Länge in der Nähe der 80 Minuten Marke zu kommen. So entstand eine 15minütige längere Fassung, die unter dem Titel Planet der toten Seelen verbreitet wurde. Die zusätzlichen Szenen – alle mit deutschen Darstellern - spielen in den ersten 20 Minuten und bieten eine neue Anfangssequenz sowie eine alternative Entdeckung der außerirdischen Botschaft. Diese Fassung ist deutlich weniger zu empfehlen, da sie den Erzählfluss zu Beginn extrem ausbremst und für die Alternativ-Szene einer der witzigsten Momente der Originalfassung geopfert werden musste. Obwohl sie recht geschickt in das vorhandene Material eingefügt wurden, das muss man schon anerkennen. Wenn man es nicht weiß, würde man kaum einen Unterschied sehen. Außer, dass die dortige Raumschiffkulisse noch spartanischer ist. Jede Telefonzelle sieht futuristischer aus als das. Wer die Wahl hat, sollte zwingend zur kompakten US-Fassung greifen, die inzwischen auch hierzulande die gängige Version ist.

Fazit

Was soll man sagen: es ist ein echter Corman. Billig, hurtig, voller Kompromisse und natürlich keine echte Alternative zu den ganz großen Genre-Klassikern. Aber mal wieder so charmant, gewitzt und effektiv inszeniert, das macht einfach Spaß. Corman ist Kino, mit Leib und Seele. So was wird immer besser sein als sinnloses Effektgewitter, an das man sich nach zwei Wochen schon gar nicht mehr erinnern kann.

Kritik: Jacko Kunze

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