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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Zak und Marie sind Teil und Produkte einer Gesellschaft, in der die eine der Sieger ist, weil sie auf dem Frequenz-Spektrum über dem Hochpunkt liegt und der andere der Verlierer ist, weil er im Minusbereich verortet wird. Verbringen die beiden Zeit miteinander, passieren seltsame Dinge in ihrer Umwelt. Die Liebe jedoch bringt sie zum Nachforschen, wieso, warum und ob sich all das nicht ändern ließe.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein Apfel rollt auf sie zu. Ihre Beine sind so gerade wie ein Lineal, die Strümpfe so glatt und sauber wie ein frischgesaugter Teppich. Sie hebt den Apfel auf, dreht sich und findet seinen Besitzer. Mit einem Ruck prangert ein Grinsen in ihrem Gesicht. Kein Lächeln, ein Grinsen, das ebenso mechanisch wieder ausgelöscht wird, wie es erschienen ist. Marie ist nach den Standards, die in ihrem Leben gelten, nichts weniger als ein perfektes Wesen. Sie ist mit einem immensen Intellekt ausgestattet, der ihr hilft, jede logisch verfügbare Information aufzunehmen und nach Belieben wiederzugeben. Das geht jedoch damit einher, dass sie nahezu keine Emotionen besitzt. Sie lächelt nur, weil sie weiß, dass man in solch einer Situation lächelt. Sie lächelt bewusst, sie steuert es gedanklich. Die Emotionalität, die Kindheit und die Freiheit von Marie werden der Wissenschaft geopfert. Einer Wissenschaft, die auf einem Prinzip der Klassifikation und des Wertunterschiedes des Menschen beruht. Sie hat eine Frequenz von über 100, ergo ist sie mehr wert als Zak, der sogar im Minus-Bereich liegt. Wissen ist nicht nur Macht, Wissen bestimmt das Schicksal.

Zugegeben, die Ausgangssituation eignet sich nicht nur für einen Trailer, in dem ein Mann mit tiefer Stimme „In einer Welt…“ haucht, sondern auch für allerlei Tiefgang, Philosophie und Forschungen am eigenen Wesen. Wenn es doch nur so wäre. Denn die Probleme kündigen sich ziemlich früh an, sodass man ein wenig hofft, dass sie später nicht eintreffen mögen - und dann tun sie es. Der Film spielt in der Zukunft, bedient sich jedoch Handlungselementen aus Romanzen und Thrillern, verbindet die verschiedenen Teile jedoch nicht, sondern baut sie etwas ungestüm aufeinander, sodass das Endergebnis keine elegante Fusion, aber ein ungelenkes Tohuwabohu wird. Fisher verpasst von Anfang an die Chance, sein Publikum bei der Hand zu nehmen und ihm diese seine Welt zu zeigen, was elementar gewesen wäre, damit man den weiteren Verstrickungen der Personen freiwillig folgen mag. So verkommt der Großteil der Laufzeit leider zum kalten Gelaber, das, durch die zusätzliche Einteilung in (parallel laufende) Kapitel auch noch mit einigen Wiederholungen auf die Nerven gehen kann.

So interessant die Prämisse auch klingen mag, man darf nicht zu sehr von dem Startpunkt eines Filmes begeistert sein, denn wenn dem so ist, dann will man nicht weg und dreht sich dramaturgisch im Kreis. Und das geschieht hier, sodass der Film mit der Zeit nur noch auf den schon bekannten Situationen und Punkten herumreitet, womit versucht wird, den ziemlich flachen Tiefgang zu kaschieren. Schmerzlich bewusst wird eben dies dann, wenn der Film aufhört, um den heißen Brei herumzureden und den Nagel auf den Kopf treffen möchte. „Aber nein, jeder kann spielen. Du brauchst nur Herz.“ oder „Du musst nicht schlau oder schön sein, nur Herz haben.“ und „Lass dir von niemandem einreden, dass du etwas nicht kannst.“. Das ist ja alles schön und gut, aber solche Mogli-Weisheiten (jene, die aus dem Dschungelbuch stammen und für Kleinkinder von Bedeutung sein könnten) können nun wirklich nicht aus dem Sitz reißen, sondern münden in einem müden Schulterzucken.

Fazit

Der Film bringt das seltsame Kunststück fertig, dass er einerseits zu sehr auf seinen Ausgangspunkt und auf irrelevante Kleinigkeiten fokussiert ist. Dramaturgie, Drive und Dramatik bleiben dabei leider auf der Strecke. Bei „Frequencies“ handelt es sich um einen Streifen, der in seiner reinen Form neuartig und erleichternd ruhig wirkt und auch deshalb einige Seelen zufriedenstellen wird. Aber die Tatsache, dass unter dem Strich nach all dem 100-minütigem(!) Aufriss dann Binsenweisheiten stehen, die in jedem dritten Glückskeks auffindbar sind, trübt das Erlebnis dann doch zu einem hohen Grad.

Kritik: Levin Günther

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