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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Brummelkopf Bernd freut sich auf ein ruhiges Wochenende am See mit seinem Bruder Peter und seinem besten Freund Klaus. Als Peter jedoch Murat, ein unangefochtener Frauenheld, mitnehmen will, gerät die erhoffte Harmonie ins Wanken. Bernd kann den Mann, der Klaus' Tochter das Herz gebrochen hat, partout nicht ausstehen! Erst als Klaus ihm erzählt, dass er Murat eine ordentliche Lektion erteilen will, gibt dieser nach. Doch die gute Stimmung will sich einfach nicht einstellen. In der Hütte angekommen, geht Bernd erstmal trotzig angeln - Fische können ja nicht reden... Dann trifft Bernd Klaus versehentlich mit einer Badeschaukel am Kopf, woraufhin dieser ohnmächtig im See landet. Ohne zu zögern springt Murat hinterher. Für sein beherztes Eingreifen ist Bernd ihm dankbar und endlich bereit, sich auch mit der ungewollten Reisebegleitung auf die freie Zeit einzulassen, bis... ja bis Klaus am nächsten Morgen aufwacht und seinen Hund Rudi vermisst. Blöd nur, dass Rudi schon vor zwei Jahren gestorben ist. Um Klaus zu schonen, begeben sie sich gemeinsam mit der schönen Sophie auf die Suche nach dem geliebten Vierbeiner. Während Murat dabei ist sein Herz zu verlieren, geraten die Freunde immer tiefer in ihr eigenes Lügennetz...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der moderne humorvolle deutsche Film zeichnet sich hauptsächlich durch Familientauglichkeit, Schlamassel und immergleiche Typen aus. Nicht schon wieder Rudi! geht da in eine ähnliche Richtung, vermag jedoch vor allem auf der Zielgeraden mit leichten Umwegen zu überzeugen. Das Konstrukt des Films ist dabei relativ schnell errichtet. Drei Herrschaften in den späten Mitten der 40er fahren traditionell zu ihrem Haus am See. In plärrendem Regen treffen sich die Männer auf einer Straße, praktisch, dass beiden auf gegenüberliegenden Straßenseiten wohnen, o muss Bernd (Matthias Brenner) nur von einer Seite zur nächsten Hetzen und klingeln. Ein klar akzentuiertes Hundekot-Verbotsschild nimmt dabei lange einen wichtigen Platz in diesem vorsichtig eingerichteten Bildausschnitt ein - Hunde haben hier nichts zu suchen, gleichzeitig weiß man schon nun, dass aus dem ruhigen Wochenende mit Sicherheit nichts wird.

Das liegt nicht nur daran, dass Bernds Bruder auf einmal den jüngeren Schönling Murat mitbringt, auf den niemand so richtig gut zu sprechen ist - abgesehen von Bernds Bruder und Murat selbst. Der größte Grund, weshalb der Urlaub nicht wie jedes Jahr sonst auch verläuft, ist, dass Klaus (Oliver Marlo) nach einem leichten Schlag auf den Kopf verwirrt zu sein scheint. Er kann sich an nichts erinnern, er kocht auf einmal für die anderen und dann ist er auch noch andauernd auf der Suche nach seinem längst verstorbenen Hund Rudi. Der Titel des Films ist also kein direkter Ausruf in Richtung Rudi, sondern einer über die Tatsache, dass Rudi erneut in die Diskussion einfließt. Daher das fehlende Komma. Das sind allerlei Vorkommnisse und Änderungen, mit denen die Gruppe um die drei Männer und der Rudi-Ersatz (Murat) erst einmal fertig werden müssen. Murat, der glänzende Frauenheld, die Knallcharge, der Nervtölpel, der Nulpengünther vom Dienst.

Interessant macht den Film aber nicht die grummelige Gruppendynamik des Films, auch vermögen Regie und Spiel nur selten Akzente zu setzen. Viel mehr lohnt sich der Film in Hinsicht darauf, wie die drei Männer mit Klaus’ Vergesslichkeit umgehen, mit seiner augenscheinlichen Demenz. Ein Wort, dass die anderen sich hüten auszusprechen. Hier finden sich überaus angenehme Momente, die man durchaus anerkennend hinnehmen darf. Das Finale der brodelnden Stimmung in dem Ferienhaus am See nämlich ist eine der ruhigsten Szenen des ganzen Films - niemand brüllt, niemand schreit, niemand keift, niemand knallt Türen; es ist, nach allem was passiert ist, immer noch eine Geschichte zwischen Erwachsenen. Und zum zweiten ist es überaus angenehm, wie gemächlich und behutsam mit der überaus schwierigen Thematik umgegangen wird. Davon können sich andere Filme des deutschen Films mit gleichem Inhalt überaus drei, vier, fünf, sechs Scheiben von abschneiden.

Zwar mag es im Mittelteil vorkommen, dass durch diese Ruhe im Umgang mit dem Inhalt teilweise Redundanzen aufkeimen und die Klarheit des ganzen etwas leidet, dennoch macht das Finale des Films etwas überaus wichtiges deutlich - eine Tatsache, die so universal ist, dass man sich eigentlich nur ertappt fühlen kann. Wer Bekannte hat, die an einer schweren Krankheit leiden, der weiß in etwa, wie die Figuren um Klaus sich hier fühlen. Der weiß um ihre Unsicherheit, um die Abwägung zwischen Wahrheit und Pietät, zwischen Ignoranz und Einmischung, Stolz und Trauer. Sollte man die Situation ansprechen? Und wenn ja, wie macht man das? Hat mich das überhaupt etwas anzugehen oder maße ich mir zu viel zu, wenn ich mir einbilde zu wissen, was nun passieren sollte? Darf man traurig sein oder ist das die Rolle, die einzig für den Betroffenen vorbestimmt ist? Eine allgemeingültige Antwort wird es nicht geben. Und selbst wenn man eine Antwort für sich und die Situation gefunden hat, wird es Momente geben, wo diese wertlos erscheint. In derartigen Momenten ist Angst okay. Spaß auch.

Fazit

Nicht schon wieder Rudi! ist ein Film, der zwar mit einem Durchhänger im Mittelteil daherkommt, aber zum Ende hin so einigen anderen deutschen Filmen zeigt, wie man eine ernsthafte Thematik respektvoll behandelt. Auf den letzten Metern werden sowohl Krankheit als auch Reaktion der Angehörigen angemessen und zufriedenstellend behandelt, was vor allem dem Drehbuch zu danken ist. „Ich hab keine Angst, du hast welche.“, sagt Klaus zu seinem allerbesten Freund und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Manchmal ist es rührend, wie viel Mut ein Mensch aufbringen kann, wenn er in einer Situation landet, die für alle anderen dem nackten Grauen gleicht.

Kritik: Levin Günther

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