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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Edvard Munch (1863-1944) gilt als der Vater des modernen Expressionismus. Zu Lebzeiten häufig missverstanden und mit seiner ersten Ausstellung in Berlin skandalös gescheitert, sind seine Eigenart und Technik heute weltweit anerkannt. Unter seinen über 1700 Gemälden finden sich weltbekannte Werke wie Melancholie (1892), Vampir (1893), Madonna (1894) und Der Schrei (1893). Letzterer gehört zu den wohl bekanntesten und teuersten Gemälden der Welt und wurde 2012 auf einer Auktion für sagenhafte 120 Millionen US-Dollar versteigert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der abstrakte Ansatz, der Norwegens ikonischen Maler durch vier in Stil, Story und Schauspielbesetzung demonstrativ diskrepanten Segmenten darzustellen, ist nicht nur ein ungelenker Versuch, expressionistischer als der berühmten Expressionist, wortwörtlich mehr Munch als Munch, zu sein. Den verflochtenen Verlauf und die symbolhafte Struktur der von vier verschiedenen Drehbuchschreibenden verfassten Episoden macht Henrik Martin Dahlsbakken (The Cave) zum kinematischen Gleichnis des zerrissenen Wesens des Titelcharakters und mehr noch zur dankbaren Rechtfertigung der dramaturgischen Unebenheiten des psychologisierenden Persönlichkeitsprismas. 

Selbiges vergräbt unter der eigenen experimentellen Exaltiertheit paradoxerweise den Charakter des prominenten Protagonisten, der einmal als unglücklich verliebter 21-Jähriger (Alfred Ekker Strande) nach einem Paris-Aufenthalt mit seiner skandinavischen Heimat fremdelt, knapp zehn Jahre später als aufstrebender Künstler (Mattis Herman Nyquist, Ein Sturm zu Weihnachten)in Berlin mit Strindberg (Lisa Carlehed, Befruchtet) konversiert und mit der Absage seiner Ausstellung hadert. Mit 45 Jahren sitzt der Alkohol und neurotischen Episoden verfallene Maler (Ola G. Furuseth, Battle Freestyle) im Sanatorium.

Im letzte (Lebens)Abschnitt schließlich fürchtet der greise Maler (Anne Krigsvoll, Uro) kurz vor seinem Tod unter der Nazi-Besetzung um seine Werke. Innovativer als die darstellerische Diversifikation des Hauptcharakters in den in Tempo und Stimmung kontrastierenden Handlungssträngen sind deren atmosphärische Analogien zu seinen Stilphasen. Deren Übersetzung in Szenenbilder und Gemütsverfassungen ist zwar nicht frei von Klischees, die historische Fakten ignorieren, aber wie der Verzicht auf biografische Belehrungen ein erfrischender Bruch mit narrativer Konformität

Fazit

Was Henrik Martin Dahlsbakkens cineastische Collage mit Edvard Munch verbindet, sind weniger die plakativ „schizophrene“ Struktur als die erratische Eigenwilligkeit. Diese stellt nach expressionistischem Prinzip die emotionale Ebene über die äußerliche Form. Jene ist mal geisterhafter Impressionismus, mal banges Chiaroscuro zwischen alkoholisiertem Delirium und Depression, modernistische Seelenlandschaft oder eremitische Enklave. Die in schauspielerischer und dramaturgischer Qualität changierenden Facetten nähern sich gerade in ihrer Unvereinbarkeit der unter kreativen Konzepten begrabenen Künstlerpersönlichkeit.

Kritik: Lida Bach

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