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Inhalt

Der Erzbischof Desmond Tutu und Seine Heiligkeit der Dalai Lama trafen sich insgesamt nur etwa sechsmal, trotzdem entwickelte sich zwischen ihnen eine ungewöhnlich starke Freundschaft. Mission: Joy erzählt von einer Woche, die die beiden im Frühjahr 2015 gemeinsam verbrachten, vereint in ihrem Bestreben, die Freude auf der Welt zu verbreiten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Wenn Menschen beschließen, frei zu sein, wird sie nichts davon abhalten, frei zu werden.“

Erzbischof Desmond Tutu

„Aufrichtige Freude liegt darin, anderen zu helfen. Jeder Einzelne muss für inneren Frieden und Freude sorgen.“

Dalai Lama

Unterschiedlicher hätten die beiden Freunde nicht sein können. Während der Dalai Lama in einem Palast in Asien groß wurde, kam Desmond Tutu aus einem südafrikanischen Township. Trotz der großen Entfernung in jeglicher Hinsicht kreuzten sich ihre Wege mehrmals, weil sie in sich gegenseitig sofort ihren schelmischen Bruder im Geiste gefunden haben. Es ist pure Freude den beiden zuzusehen, wie sie gemeinsam lachen, wie zwei kleine verspielte Jungs. Dabei ist es gar nicht selbstverständlich, dass sie nach wie vor so viel Freude und Liebe für andere Menschen empfinden, weil sie beide schwierige Aufgaben in ihrem Leben zu meistern hatten, aus denen sie jedoch stärker als je zuvor hervorgegangen sind. In dieser Doku wird ihre Geschichte anhand von historische Archivaufnahmen und Zeichentrick-Reenactment erzählt.  

Der Dalai Lama führt sein Volk aus dem Exil heraus an, weil er nach einem chinesischen Bombenangriff keine andere Wahl hatte, als seine Heimat Tibet zu verlassen. Mit 24 Jahren verlor er seine Heimat, doch trotz allem sah er seinen Flüchtlingsstatus als eine Chance an und als eine Möglichkeit die eigene Welt zu ändern. Ein tibetisches Sprichwort besagt: „Wo du geliebt wirst, ist dein Zuhause.“ Der Dalai Lama ging in die große weite Welt hinaus und versprühte Freude und Liebe und genau die gleichen Gefühle bekam er zurück. Wenn man seine Mimik und Gestik sieht, könnte man nie auf die Idee kommen, dass er schon über achtzig Jahre alt ist, weil man sofort seinen jungen Geist erkennt. Er ist nach wie vor ein neugieriger Mensch, der in jeder Kleinigkeit einen Grund zur Freude findet. Es ist eine große Gabe, die Welt mit Kinderaugen zu sehen und die meisten Erwachsenen verlieren diese Gabe leider mit der Zeit, dabei ist die Fähigkeit in allem etwas Schönes zu sehen, erhaltenswert und die Quelle des puren Glücks.

Auch Desmond Tutu erlebte harte Zeiten, nicht nur innerhalb seiner eigenen Familie, sondern auch innerhalb seines Heimatlandes. Die Apartheid ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte Südafrikas und Desmond Tutu war maßgeblich am Sturz des Apartheid-Regimes beteiligt und leitete nach der Abschaffung der Apartheid die Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) des Landes, die unter anderem dem Zweck diente, die grausamen Taten, die im Namen der Rassentrennung begangen wurden, zu verzeihen. Wenn man mehr über Desmond Tutu und seine entscheidende Rolle in der südafrikanischen Geschichte erfahren möchte, empfiehlt sich der Thriller The Forgiven. Dieser Film basiert teilweise auf wahren Ereignissen und beleuchtet die wichtige Rolle von Desmond Tutu im Hinblick auf die Aufarbeitung der Straftaten, die während des Apartheid-Regimes gegen die schwarze südafrikanische Bevölkerung begangen wurden.

„Vergebung und Heilung sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer gerechten und mitfühlenden Gesellschaft, für die so viele gelitten und ihr Leben gelassen haben.
  Die TRC war ein Anfang, nicht das Ende.

Die beiden Freunde Desmond Tutu und Dalai Lama unterhalten sich über Freude trotz aller Widrigkeiten des Lebens. Sie wirken glücklich und ausgelassen und ihr fröhliches Lachen ist ansteckend. Sie scherzen miteinander und verstehen sich ohne Worte.

„Unglücklicherweise ist er Christ“, sagt Dalai Lama und lacht.

„Unglücklicherweise ist er Buddhist“, kontert Desmond Tutu fröhlich.

Das Wundervolle ist nicht nur die tiefe Freundschaft, die die beiden verbindet, sondern auch der gegenseitige Respekt für die Religion des jeweils anderen. Keiner von den beiden versucht den anderen davon zu überzeugen, dass seine Religion die einzig Richtige ist. Die beiden geistigen Führer zeigen sogar ihre wahre geistige Größe, indem sie mit Freude die religiösen Bräuche des anderen mitmachen. Diese Toleranz für Menschen anderen Glaubens ist gerade in der heutigen Zeit unfassbar wichtig, weil Toleranz der Schlüssel für mehr Verständnis für seine Mitmenschen ist.

Diejenigen, die das breite glückliche Grinsen auf dem Gesicht des Dalai Lama gesehen haben, fragen sich, wie schafft er es nur immer so zufrieden und im Reinen mit sich selbst und der Welt auszusehen. Die Antwort ist ganz einfach, mit Meditation und Gebeten. Sobald das Gespräch zwischen den beiden Freunden auf ernste und traurige Dinge gelenkt wurde, sah man den Dalai Lama beten. Die Atheisten haben häufig Schwierigkeiten damit, zu glauben, dass die Gebete oder Meditationen den Menschen helfen können, gerade deshalb ist es großartig, dass die Dokumentation nicht nur die weisen Gespräche zwischen den beiden geistigen Führern zeigt, sondern auch wissenschaftliche Experimente, mit deren Hilfe man durch das Messen der Gehirnimpulse nachweisen konnte, dass die Mönche, die täglich mehrere Stunden am Stück meditieren, schmerzunempfindlicher sind als die Kontrollgruppe, die noch nie meditiert hat.

Auch wenn manche diese Erkenntnis noch nicht für sich erlangt haben, die Religion und Wissenschaft schließen sich auf keinen Fall aus. Kaum einer weiß, dass der Dalai Lama großes Interesse an der Wissenschaft zeigt. In der sehenswerten Doku Der Dalai Lama und die Wissenschaft bekommt man großartige Einblicke in die Dialoge des Dalai Lamas mit der Welt der Wissenschaft in fünf Forschungsbereichen: der Kosmologie, der Quantenphysik, der Kognitionswissenschaft, der Neurowissenschaft und der Molekularbiologie und Genetik. Der Dalai Lama schafft dadurch ein besseres Bewusstsein für die Nähe der spirituellen und der empirisch forschenden menschlichen Natur. Für alle, die es eher wissenschaftlicher mögen, ist die Doku Dalai Lama und die Wissenschaft gut geeignet, um zu begreifen, dass so manche wissenschaftlichen Erkenntnisse gar nicht so weit von der spirituellen Seite der Medaille entfernt sind.

Mission: Joy setzt den Schwerpunkt allerdings nicht auf die Wissenschaft, sondern auf die Spiritualität und Freude. Wer sich mit seiner eigenen Menschlichkeit verbindet, findet Freude und wahres Glück. Unter Menschlichkeit versteht man Mitgefühl, Verständnis und Vergebung gegenüber anderen Menschen. Unabhängig davon, wie viel Leid einem angetan wurde, man sollte verzeihen können, dabei ist Vergebung auf keinem Fall ein Zeichen der Schwäche, sondern der eigenen Stärke und man vergibt anderen, damit man selbst ein gesünderes, zufriedenes und besseres Leben führen kann.

„Quelle des zufriedenen Lebens liegt in uns selbst“

Dalai Lama.

Fazit

Niemand braucht eine Erlaubnis, um glücklich oder frei zu sein, weil alle Zutaten für ein erfülltes Leben bereits in der menschlichen Natur liegen. Doch nicht jeder weiß es und gerade deshalb ist es so wichtig, sich die Doku über diese beiden großartigen geistigen Führer anzusehen, die während ihres ganzen Lebens darin bestrebt waren, die Menschen glücklicher zu machen. Ihre Gespräche sind voller Weisheiten über das Leben und ihre Worte sind erfüllt von gegenseitigem Respekt und Liebe. "Mission: Joy" vermittelt pure Lebensfreude und erinnert daran, wie wichtig es ist zu vergeben und trotz Leid die Fähigkeit zur Freude zu behalten.  

Kritik: Yuliya Mieland

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