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Quelle: themoviedb.org
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Trailer

Inhalt

Grundgütig, wohl erzogen und stets höflich wirkt Miss Meadows auf den ersten Blick. Doch die unscheinbare Aushilfslehrerin mutiert nachts zum selbst ernannten Racheengel: Menschen, die Böses tun, werden skrupellos von ihr gerichtet. Kein Wunder also, dass sie nicht nur jeden Tag in ihre adretten Steppschuhe schlüpft, sondern auch die kleine, frisch polierte Pistole stets griffbereit in der Handtasche verstaut. Kompliziert wird es allerdings, als das zuckersüße Herzchen und der Kleinstadt-Sheriff sich näherkommen. Denn Fragen über ihre Vergangenheit weicht Miss Meadows bevorzugt aus, wodurch der Gesetzeshüter allmählich misstrauisch wird…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Gar nicht mal soooo uninteressant, was Karen Leigh Hopkins mit ihrem Debütfilm „Miss Meadows – Rache ist süß“ an den Tag gelegt hat. Wir bekommen eine Menage aus quirliger „Mary Poppins“-Besonnenheit und galliger 90s-Groteske, die bisweilen am Kino des Quentin Tarantino („Reservoir Dogs“) und Guy Ritchie („Bube, Dame, König, grAs“) geschult scheint. So beginnt „Miss Meadows – Rache ist süß“ damit, die titelgebende Protagonistin (gespielt von Katie Holmes, „Batman Begins“) auf ihrem Weg nach Hause zu begleiten. Um sie herum spannt sich ein waschechtes amerikanisches Suburbia auf, wo das Leben wie normiert scheint und jeder Rasenhalm auf die gleiche Höhe geschnitten wurde. Miss Meadows spaziert eine Allee hinunter, Rehe und auch ein Eichhörnchen passieren ihren Weg und als sie gerade zum lockeren Stepptanz angesetzt hat, begegnet ihr ein schmierig-dickbäuchiger Kerl aus seinem Van mit ordinären Befehlen – Das heimelige Idyll wird gebrochen.

Allerdings lässt sich Miss Meadows nicht unterkriegen, sondern zückt aus ihrer Handtasche eine winzige Pistole, um den Schweinereien ein jähes Ende zu setzen. Dass sie, nachdem sie den Mann erschossen hat, unbekümmert und frohen Mutes weiter die Straße entlang tänzelt, wirkt natürlich auf eine amüsante Art und Weise absurd, öffnet dem Zuschauer aber auch gleich die Pforten dahingehend, Miss Meadows zu hinterfragen. Und Karen Leigh Hopkins, die zuvor als Drehbuchautorin tätig war, zum Beispiel für die Komödie „Von Frau zu Frau“, versucht, aus Miss Meadows eine ambivalente Figur zu formen, um den Film selbst einen höheren Bedeutungsstand einzuräumen: Nicht das alleinig Makabere soll „Miss Meadows – Rache ist süß“ dominieren, sondern vielmehr der satirische Hintergedanke, der sich wie eine Schleife um den Film wickelt und immer enger gezogen wird, bis das Lachen folgerichtig im Halse stecken bleibt. Schade ist nur, dass „Miss Meadows – Rache ist süß“ die verschiedenen tonalen Taktungen nicht unter Kontrolle bekommt.

In der verschlafenen Kleinstadt nimmt Miss Meadows das Gesetz gerne mal selbst in die Hand und pustet um, was ihr ein Dorn im Auge ist: „Die Wahrheit ist nicht illegal“, so ihr Kredo. Allerdings denkt „Miss Meadows – Rache ist süß“ nicht so weit, als dass er erkennt, dass die Wahrheit – und damit auch was sie aussagt - nicht immer zu bekräftigten ist. Das lässt sich daran festmachen, dass „Miss Meadows“ am tagespolitischen Geschehen um die Rehabilitation von Straftätern rührt, dabei jedoch nur auf die Sünden der Verbrecher, anstatt auf den Menschen, der sich eine zweite Chance verdient hat, blickt. Irritierend reaktionär geht „Miss Meadows – Rache ist süß“ seinen Weg und sucht angestrengt nach dramaturgischen Zuspitzungen, um wenigstens auf den letzten Metern noch eine gewisse Emotionalität zu evozieren. Dass „Miss Meadows – Rache ist süß“ am Ende nicht unbedingt wie ein losgelöster, runder Spielfilm, sondern der staksige Pilot einer neuen Serie wirkt, lässt sich auf die fehlende narrative Feinjustierung zurückführen.

Fazit

Nicht gänzlich uninteressant, aber leider reichlich bescheiden umgesetzt: Was als galligeead Satire gedacht war, versandet recht schnell in einem heillosen Durcheinander. „Miss Meadows – Rache ist süß“ ist zu reaktionär und ohne das nötige Feingefühl angegangen, als dass der Film wirklich in der Lage wäre, die Rehabilitation von Straftätern geistreich zu kommentieren.

Kritik: Pascal Reis

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