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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Im Oktober 2019 begannen in den Straßen der chilenischen Hauptstadt die Proteste der unterdrückten Bevölkerung, die nach monatelangen Straßenkämpfen schließlich ein Verfassungsvotum erreichte. Eine Doku über die Hoffnung auf einen Neubeginn und soziale Gerechtigkeit.

Kritik

Die Erinnerung wird sie stark machen, sagt eine der Aktivistinnen, die in Patricio Guzmáns Revolutions-Reportage die titelgebende Vision mit ihren Worten und Taten formen: ein Chile, das der Jugend eine Perspektive bietet und den Alten Sicherheit, das Bildung und Gesundheitsversorgung nicht nur den Reichen zugänglich macht, ein Chile frei von Korruption und systemischer Diskriminierung. Dieses Chile für alle ist kein neuer Traum, sondern ein alter, an dessen Aufkeimen sich der Regisseur noch gut erinnert.

Die einleitende Rückschau zu Allendes Wahlsieg, den Guzmán als junger Filmemacher dokumentierte, ist eine realistische Reflexion und Relativierung der hochfliegenden Hoffnungen, von denen die Inszenierung getragen ist. Damals wurde der ersehnte soziale Wandel abrupt erstickt durch Pinochets Terror, der auch Guzmán traf. Das Gefängnis, in dem der einst einsaß, dient heute als Wahllokal - unter anderem für die Abstimmung über eine neue Verfassung, an der die Träume der Nation hängen und für die lange gekämpft wurde.

Die Bilder der im Oktober 2019 aufflammenden blutigen Straßenschlachten, die Dutzende der vorwiegend jungen Demonstrant*innen das Leben kosteten und bei denen Hunderte durch Polizeigeschosse ein Auge verloren, gingen damals um die Welt. Den beklemmend vertrauten Szenen systematischer Polizeigewalt gegen Zivilisten gibt die konzise Chronik einen konkreten sozialpolitischen Kontext. Jener macht nicht nur die Verzweiflung der Bevölkerung verständlich, sondern untermauert die visuell und verbal beschworene Parallele zur Vergangenheit, die sich endlich erfüllen könnte - oder wiederholen.

Fazit

Nach der Aufarbeitung der historischen Verbrechen der Diktatur widmet sich Patricio Guzmán den jüngsten Ereignissen der Geschichte seines Heimatlandes. Dessen Chance auf eine bessere Zukunft erscheint weiblich. In markantem Kontrast zur bisher von alten Männern geformten Regierung sowie den zahllosen Dokus, die Politik und Geschichte als von Männern gemacht darstellen, überlässt der Regisseur Frauen verschiedener Altersgruppen und Gesellschaftsschichten das Wort. Ob dem das gleiche Gehör geschenkt wird, bleibt offen - genau wie die Realisierung des Fantasiestaats.

Kritik: Lida Bach

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