{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die beiden Müllmänner James St. James (Emilio Estevez aus „The Breakfast Club“) und Carl Taylor (CharlieTwo and a Half MenSheen) genießen ihr Dasein als Mitt-Zwanziger-Singles in vollen Zügen. Neben ausgedehnten Surf-Sessions während ihrer Dienstzeit, infantilen Streitereien mit Kollegen und diversen Zerstörungsorgien rund um die Müllsammelplätze ihrer Route, träumen die Beiden von einem eigenen Surf-Shop. Als sie jedoch eines Morgens die Leiche des Stadtverordneten Jack Berger (Darrell Larson), den Carl am Vorabend mit einem Luftdruckgewehr verletzt hat, in einem Fass vorfinden, treten ihre Träume in den Hintergrund. Gemeinsam mit dem Vietnam-Veteranen Louis Fedders (Keith David aus „Pitch Black“), einem entführten Pizzaboten (Dean Cameron) und der hübschen Susan Wilkins (Leslie Hope aus „24“) machen sie sich auf, das Rätsel hinter dem Mord zu lösen und ganz nebenbei einen Giftmüllentsorgungsskandal aufzudecken.

Kritik

Zwei Müllmänner gegen den Rest der Welt

In den 90er Jahren durften sich unzählige thematisch ausgesprochen skurril anmutende Produktionen über ein Kino-Release freuen, die Anno 2014 wohl nur eine beschränkte Videothekenauswertung zu erwarten hätten. Das mag einerseits an den enorm gestiegenen Produktionskosten aktueller Kinofilme und einer nahezu komplett auf Risikominimierung fokussierten US-Film-Wirtschaft liegen. Andererseits kann man diesen Umstand sicherlich auch auf die, im Gegensatz zu den 80ern und 90ern, doch deutlich veränderten Sehgewohnheiten des Publikums zurückführen. Denn Dank Internet und Co. wird jeder potentielle Kinogänger rund um die Uhr kostenneutral mit allerlei mehr oder weniger qualitativ hochwertigem Filmmaterial beschossen, sodass in kostenpflichtige Vorstellungen generell höhere Erwartungen gesetzt werden. Das wiederum ist mit Sicherheit nicht gänzlich negativ zu beurteilen, da es den ein oder anderen geistigen Dünnpfiff vor zu großer Aufmerksamkeit bewahrt.

Doch egal von welcher Seite man es betrachten möchte, ist die Möglichkeit, dass es ein Film über zwei asozial auftretende Müllmänner, die einen finsteren Mordkomplott aufdecken und sich dabei dümmer anstellen als die Polizei erlaubt, in die US-Kinos der Gegenwart schaffen könnte, ausgesprochen gering.

Doch 1990 tickten die Uhren bekanntlich noch anders und ein bekannter Name am Skript war oft schon Grund genug einem Streifen grünes Licht zu erteilen, wodurch auch dem zweiten Regieprojekt von Emilio Estevez - nach dem 1986er Crime-Drama „Wisdom“ mit Demi Moore - nichts mehr im Weg stand. Neben der Regiearbeit zeichnet sich der älteste Sohn von Schauspiellegende Martin Sheen auch für das Drehbuch verantwortlich und übernimmt eine der beiden tragenden Hauptrollen an der Seite seines Bruders Charlie Sheen. In weiteren Rollen gibt es eine 25jährige Leslie Hope aka Teri Bauer und einen äußerst abgedreht auftretenden Keith David zu bestaunen. Gemeinsam plagen sich die Vier durch einen wirren Mix aus Machoposse, Gangsterkomödie, Milieustudie und Actiongroteske, der von einer unglaubwürdigen Romanze umschlossen wird.

Wie so viele andere - längst in Vergessenheit geratene - (Action-)Komödien dieser Zeit stolpert das Drehbuch von „Men at Work“ von einem schlecht getimten Gag zum nächsten hirnverbrannten Dialog, ohne dabei auch nur den geringsten Anflug von Nachvollziehbarkeit zu heucheln. Von strunzdummen Killern über selbstverliebte Machos bis hin zu überzeichneten Oberfieslingen und ins Lächerliche gezogenen Polizisten wird die gesamte Klischeepalette aufgeboten. Was in anderen ähnlich gestrickten Produktionen dieser Schaffensperiode - durch die rosarote Nostalgiebrille betrachtet - durchaus zu unterhalten vermag, scheitert im Falle von „Men at Work“ dank einer charmelosen, weitgehend actionfreien Inszenierung auf der ganzen Linie. Wären da nicht die durchaus gut besetzten Hauptdarsteller, der Reggae-mäßige Soundtrack mit Einlagen von UB40 und Sly and Robbie und der ein oder andere anarchische Ausspruch, müsste man den Film als Totalausfall verbuchen. Unter diesen Gesichtspunkten betrachtet, kann man die kommerziell durchwegs erfolgreiche Komödie - mehr als 16 Millionen Dollar Einspielergebnis - jedoch getrost auf dem stetig anwachsenden nicht bereut, aber auch nicht genossen Stapel ablegen und sich danach anderen, weit unterhaltsameren Klassikern der jüngeren Vergangenheit zuwenden.

Fazit

Men at Work“ ist eine mäßig unterhaltsame 90er Jahre Klamotte mit zwei sympathischen Antihelden als Protagonisten und einigen netten Slapstick-Einlagen, die jedoch alle - im Laufe der knapp 90minütigen Laufzeit - bis zum Erbrechen wiederholt und somit zielsicher in den Sand gesetzt werden. Selten dämliche Dialoge und drucklose Actionszenen gepaart mit einem unzusammenhängenden und teilweise nervtötend langweiligen Story-Konstrukt, setzen dem Ganzen die Krone auf.

Kritik: Christoph Uitz

Wird geladen...

×