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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine afghanische Jugendliche, die als Immigrantin in Iran lebt, kämpft für ihren Traum, professionelle Muay-Thai-Boxerin zu werden, und gegen die soziale Ungerechtigkeit und Gewalt, die ihr außerhalb des Rings begegnen.

Kritik

Der Kampfsport, den die junge Titelfigur Sarvnaz Alambeigis semi-dokumentarischen Spielfilms betreibt, ist in dem zwischen Dokumentarismus und Halbfiktion driftenden Sozialdrama nicht nur ein Ventil für ihre schwelende Wut, sondern eine ambivalente Allegorie ihrer Lebenssituation. Diese ist für die als afghanische Geflüchtete mit ihren Eltern und den Geschwistern im Iran lebende Jugendliche ein ständiger Kampf. Um einen der wenigen Jobs, bei denen ihre Bewerbungschancen als Frau schlecht stehen, um eine Zukunft im Kampfsport und gegen Unterdrückung.  

Letzte begegnet der mit bewundernswerter Hartnäckigkeit auftretenden Protagonistin überall: professionell, privat und politisch. In einer frühen Szene klettert sie auf den Zaun einer Fabrik beim vergeblichen Versuch, dort einen Job zu bekommen. Auf ihrer anderen Arbeitsstelle in einer Pilzzucht steht sie als einzige Arbeiterin buchstäblich abseits der Männer. Das Vorrücken der Taliban in Afghanistan erstickt ihre verzweifelte Hoffnung auf eine Rückkehr und selbst ihr Muay Thai Trainer gebietet ihr absoluten Gehorsam gegenüber ihrem gewalttätigen Vater. 

Dessen Misshandlungen sind die beklemmendsten, aber auch fragwürdigsten Momente und verweisen auf die inhärente Problematik des Doku-Dramas, das seine Weltpremiere bei Berlinale Generation feiert. Die Misshandlungen, die auch Maydegols Mutter und Geschwister treffen, vermittelt einzig die Tonspur. Ob die verstörende Geräuschkulisse echt ist, nachgestellt oder komplett fiktiv, bleibt unklar. Gleiches gilt für Fotos ihrer zusammengeschlagenen Mutter und Maydegol zugefügte Verletzungen. Die gezielte Vermischung von Fiktion und Realität untergräbt mit der Authentizität auch die humanistische Message. 

Fazit

Die Kennzeichnung Sarvnaz Alambeigis dritten Langfilms als „dokumentarische Form“ verwischt insbesondere hinsichtlich der kindlichen Zielgruppe auf zweifelhafte Weise die Grenze zwischen Fakten und Inszenierung. Während ein Teil der Szenen klar als gestellt erkennbar sind, scheinen einige drastische Details das nicht. Soll man Maydegol für ihre glaubwürdige Darstellung loben? Oder für die mutige Darstellung ihrer brutalen Geschichte? Deren filmische Verarbeitung hinterlässt trotz unverkennbarer handwerklicher Kompetenz einen unangenehme Ungewissheit - nicht nur bezüglich des Schicksals seiner Figur.

Kritik: Lida Bach

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