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Quelle: themoviedb.org
Big marco poster copyright busch media group

Inhalt

Marco wächst als Adoptivsohn in einer Verbrecherfamilie auf. Sein blinder Bruder Victor wird ermordet, woraufhin Marco sich auf einen gnadenlosen Rachefeldzug gegen jene begibt, die seine Familie zerstört haben. Was als persönliche Tragödie beginnt, eskaliert in eine Spirale aus Gewalt, die keine Rückkehr mehr zulässt.

Teil des Programms vom 39. Fantasy Filmfest

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Brutal

Mit Marco liefert Haneef Adeni einen ausgesprochen kompromisslosen Actionthriller, der in seiner Radikalität sowohl fasziniert als auch verstört. Die Figur des Marco, gespielt von Unni Mukundan, steht im Zentrum einer Rachegeschichte, die sich stilistisch und visuell weit vom gewohnten (westlichen) Mainstream-Kino absetzt. Adeni treibt das Konzept einer Gewaltoper auf die Spitze: Die Bilder sind stylisch, die Musik pumpend und die Kamera sucht das Extreme, das Blutbad, und verweigert dem Zuschauer dadurch bewusst jede Form von Abstand.

Der Film fährt im selben Fahrwasser wie Timo Tjahjantos The Night Comes for Us oder Nikhil Nagesh Bhats Kill. Die Story ist simpel, beinahe stupide – im Grunde nicht mehr als eine Rahmenhandlung, um ultrabrutale Actionszenen aneinanderzureihen. Mit 2 Stunden 25 Minuten Laufzeit ist Marco jedoch außergewöhnlich lang für eine Actionproduktion ohne kohärenten Storyansatz. Was zu Beginn noch elektrisiert – jede Bewegung scheint in Zeitlupe zu erfolgen, begleitet von treibender Musik und einer stilisierten Videoclip-Ästhetik – nutzt sich mit der Zeit ab. Die zahlreichen Massaker wirken irgendwann ermüdend, besonders dann, wenn Held und Bösewicht sich aus nicht nachvollziehbaren Gründen mehrfach am Leben lassen, nur um die nächste Welle des Blutvergießens anzustoßen. Die Grenze zur (Selbst-)Parodie liegt über weite Strecken nur einen Atemzug entfernt.

Die Kampfszenen sind stark choreographiert, dynamisch und visuell kraftvoll umgesetzt. Doch der massive Einsatz digitaler Bluteffekte trübt den Eindruck – klassisches Kunstblut hätte die Härte authentischer wirken lassen. Optisch wie musikalisch wirkt der Film für westliche Sehgewohnheiten ungewohnt: Szenen erscheinen wie lose aneinandergereihte Clips, eher eigenständige Kurz-Kampffilme als Teile einer durchgängigen Handlung. Das funktioniert zu Beginn hervorragend und entfaltet einen fast rauschhaften Sog. Solange sich die Gewalt auf Gangster gegen Gangster beschränkt, bleibt der Film als grell inszenierte Schlachtplatte sogar unterhaltsam.

Doch in den letzten 30 Minuten kippt Adenis Ansatz vollends. Wenn Kinder erhängt, mit Fässern erschlagen oder totgeprügelt werden, wenn Frauen verstümmelt und Schwangere bis ins Extrem misshandelt werden, überschreitet Marco endgültig die Schwelle vom brutalen Actionfilm hin zur Zumutung. Ab hier verliert der Film jede Leichtigkeit, jede Form von ironischer Überzeichnung – und damit auch den Spaßfaktor.

Fazit

Am Ende bleibt ein widersprüchlicher Eindruck. Auf der einen Seite überzeugt Unni Mukundan in der Hauptrolle, die Inszenierung hat Kraft, und der treibende Score verleiht dem Film eine energetische Oberfläche. Auf der anderen Seite stehen eine überlange Laufzeit, digitales Blut und monotone Wiederholungen immer gleicher Brutalitätsspitzen, die in einen Schlussakt münden, der schlicht zu viel des Guten ist. Marco ist damit sowohl faszinierendes Genreexperiment als auch ermüdendes Gewaltgewitter – ein Film, der polarisiert und niemanden gleichgültig zurücklässt.

Kritik: Christoph Uitz

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