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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der junge Kazim muss sich in einem brutalen Konflikt bewähren, als seine jüngere Schwester Zahra in die Fänge einer gewalttätigen Rotlicht-Gang gerät. Seit einem tragischen Vorfall vor fast zwanzig Jahren fühlt Kazim sich für Zahra verantwortlich. Damals zerrüttete der aus Mali stammende Vater Baba die Familie. Der streng gläubige Baba liebt seine Frau und Kinder, aber seine tyrannische Selbstgerechtigkeit und sein Leichtsinn wurden ihm zum Verhängnis. Durch hohe Spielschulden geriet er in Konflikt mit einem Clan-Boss, was zu einer fatalen Eskalation mit tragischen Konsequenzen führte. Kazim rutschte später als junger Mann ins kleinkriminelle Milieu ab. Zu seinem Vater verweigert er jeglichen Kontakt. Als jedoch Zahra Hilfe benötigt, stellt sich für Kazim die Herausforderung, wie weit er gehen muss, um seine Schwester zu beschützen, und ob er seine Familie wieder zusammenführen will.

Kritik

Malak – Mein Gesetz ist die Familie erzählt die Geschichte von Kazim, einem Jungen mit schwarzafrikanischen Wurzeln aus einem streng muslimischen Elternhaus. Zumindest sein Vater Baba (Lewis Lovely Asamoah, der jüngere Bruder des ehemaligen Fußballnationalspielers Gerald Asamoah) predigt den Glauben mit harter Hand bei ihm, seiner Mutter und den Geschwistern Malak und Zhara. Doch all das ist nur scheinheiliges Getue; ein Vorwand das eigene Elend hinter einer Mauer aus häuslicher Gewalt und rigoroser, doppelmoralischer Härte zu verbergen. Seine Spielsucht hat die eh schon am Existenzminimum lebende Familie bei Rotlicht-Buchmachern hoch verschuldet und besonders der ängstliche und eher sensible Kazim leidet unter dem harten Regiment seines Vaters. Sein älterer Bruder Malak ist sowas wie sein Beschützer. Bis zu einem schicksalhaften Vorfall, der alle endgültig in den Abgrund stürzen lässt. Als junger Mann ist Kazim (nun gespielt von Bunga Lopez) selbst vollends auf die schiefe Bahn geraten, wird jedoch selbst zum tragischen Schutz- und Racheengel für seine Schwester (Carla Snow), die ihr Geld inzwischen auf dem Straßenstrich verdienen muss.

Beim persönlichen Kinodebüt bleibt der Hannoveraner Regisseur und Drehbuchautor Timo Hinkelmann seiner Heimatstadt treu und dreht ein Familiendrama im Kleinkriminellen-Milieu direkt vor der eigenen Haustür. Als stadtkundigem Zuschauer werden einem einige unverkennbare Ecken der niedersächsischen Landeshauptstadt (und näherer Umgebung) unweigerlich ins Augen springen. Das ist natürlich nicht nur dem Willen um Authentizität geschuldet, denn letztendende ist es schlicht auch eine Kostenfrage. Aus diesen beiden Blickwinkeln lässt sich auch der Rest dieser kleinen Independent-Produktion betrachten. Mit seinen unverbrauchten Gesichtern direkt aus dem Leben wirkt der Film natürlich realistisch, die zahlreichen Laiendarsteller stoßen bei den leider oftmals hölzern vorgetragenen Dialogen aus der Genre-Fibel allerdings auch an ihre persönlichen Grenzen. Das darf man ihnen kaum zum Vorwurf machen und einige Entdeckungen können mitunter ausgemacht werden. Speziell Lewis Lovely Asamoah könnte einem noch häufiger über den Weg laufen, nicht nur wegen des prominenten Familiennamens. Timo Hinkelmann gelingt handwerklich im Rahmen der Möglichkeiten ein ansprechend düsteres Krimidrama, dem inhaltlich aber nichts Neues oder besonders Auffälliges einfällt. Viele Klischees und Standards werden immerhin souverän und bemüht bedient, was den Film nie langatmig, uninteressant oder lieblos erscheinen lässt, schlussendlich aber kaum über den stabilen Durchschnitt hinaushebt.

Was Malak – Mein Gesetz ist die Familie trotz der kritischen Punkte absolut positiv angerechnet werden muss, ist das er sehr wohl differenziert zwischen echter, fundamentalistisch-religiöser Verblendung und gekränkten, frustrierten Männlichkeitsidealen in Kombination mit Verzweiflung und Perspektivlosigkeit, die eigentlich das Handeln von Familientyrann Baba ausmacht. Wie auch zwischendurch direkt erwähnt wird, verwendet er seinen Glauben nur als Waffe oder eher Schutzschild, um von dem eigenen Versagen abzulenken. Dies macht der Film nicht nur sehr deutlich klar und entdämonisiert an der richtigen Stelle ein Stückweit, er findet am Ende einen insgesamt versöhnlichen, aber nicht unnötig rührseligen Abschluss, der sich wirklich als sehr gelungen bezeichnen lässt. Vom Tonfall stimmt das Ganze, Song und Melodie sind nur sehr beliebig.

Fazit

Eine ordentliche Independent-Produktion aus Deutschland, die sehr bemüht ist, der inhaltlich aber zu wenig Eigenes einfällt. Somit nicht zwingend zu empfehlen, aber wenigstens als ganz schmalen Geheimtipp kann man „Malak – Das Gesetz ist die Familie“ vielleicht doch im Hinterkopf abspeichern.

Kritik: Jacko Kunze

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