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Quelle: themoviedb.org
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Trailer

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Inhalt

Wie kaum ein anderer Lebensraum birgt das Moor unzählige Geschichten: Seine Anziehungskraft und dunklen Mythen las­sen uns erschauern, die Pracht seiner Artenvielfalt staunen. In "Magie der Moore" lenkt der renommierte Naturfilmer Jan Haft den Blick auf eines unserer wichtigsten und schönsten Biotope . Im Wechsel der Tages­ und Jahreszeiten zeigt der Film einen Ort am Übergang zwischen Wasser und Erde, voller spannender Gegensätze . Neben Wölfen, die durch weiße Wollgras büschel ziehen, Kranichen, die im Bruchwald ihre Jungen füttern oder anmutig tanzenden Kreuzottern, erleben wir fleischfressende Sonnentau-Pflanzen und zierliche Moose, deren Sporen krachend explodieren . Ein filigranes Kunstwerk, das von der Natur in Jahrtausenden geschaffen wurde und das wir erst allmählich beginnen zu erforschen, zu verstehen - und zu bewahren.

Kritik

Tier- und Umweltdokumentationen sind ja ein Fall für sich. Es muss höher hinaus oder tiefer ins Meer hinab gehen. Die Tiere und Pflanzen müssen immer exotischer werden, denn anders ist der Zuschauer nicht zu ködern. Mit „Magie der Moore“ besinnt sich Jan Haft, der unter anderem schon für „Die Nordsee-Unser Meer“ zuständig war, auf ruhigere Töne. Statt immer heftigerer Extreme geht es ruhig zu. Ganze fünf Jahre lang wurde an rund 80 Drehorten in Deutschland, Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, der Slowakei und der Tschechischen Republik gedreht. Zusammen mit Kameramann Kay Ziesenhenne wurden knapp 250 Stunden Filmmaterial zusammengestellt, die für das fertige Produkt auf rund 90 Minuten heruntergekürzt wurden.

Da mutet es fast schon ein bisschen traurig an, dass so viel auf Zeitlupen gesetzt wird. Nicht dass eine gute Zeitlupe nicht eindrucksvoll wäre, doch neigt „Magie der Moore“ stellenweise zur Wiederholung. An anderer Stelle wird dann ausgiebig vom Zeitraffer Gebrauch gemacht, um beispielsweise den Einbruch und Verlauf der Nacht über dem Moor zu portraitieren. Das gefällt vermutlich nicht jedem, ist aber eine sinnvolle Nutzungsweise der technischen Möglichkeiten.

Wer sich vor allem auf Aufnahmen von Tieren gefreut hat dürfte ebenfalls ein wenig betrübt zurückgelassen werden. Doch wenn dann mal ein Wolf oder ein Elch ins Bild stolziert, dann wird er wirklich prächtig in Szene gesetzt. Auch die Bären, die am Rand der Moore leben und dort nach Wasser und Nahrung suchen sind eindrucksvoll und zeigen die Vielfalt der Moore. Richtig spannend wird es wenn es an die wirklich kleinen Lebewesen wie Insekten geht, die in einer unendlichen Vielzahl zwischen den Pflanzen umherhuschen. Dass man sich größtenteils darauf konzentriert die Tiere in friedlichen Situationen zu zeigen macht den Film sicher auch für jüngere Zuschauer und zartbesaitete Erwachsene sehr erträglich. So richtig auf die Jagd geht hier niemand, lieber futtern auch die Wölfe mal ein bisschen Aas. Ob das jetzt besonders naturgetreu ist sei mal dahin gestellt.

„Tatort“-Kommissar Axel Milberg konnte als Synchronsprecher gewonnen werden, und er spricht nicht nur über die Tiere und Pflanzen die man zu sehen bekommt, sondern erzählt auch viel wissenswertes zum Thema Moor und Umwelt allgemein. Leider verhält es sich aber auch hier wie mit den ständigen Zeitlupen: nach einer Weile setzt ein Ermüdungseffekt ein, denn Dinge werden wiederholt. Auch springt die Erzählweise munter hin und her, ein roter Faden scheint nicht vorhanden, oder sehr verschlängelt ausgelegt. Der unterschwellige Bildungsauftrag, den Haft sich hier selbst auferlegt zu haben scheint reißt außerdem immer wieder aus dem Geschehen heraus, auch wenn wirklich gute Informationen vermittelt werden. Bei einer Laufzeit von 90 Minuten ist fraglich, ob man aus all dem Material nicht lieber einen Mehrteiler für das Fernsehen hätte zusammenschneiden sollen. Sehenswert sind die wirklich schönen Aufnahmen nämlich auf jeden Fall. Da stört es auch nicht sonderlich dass gemeinsam mit der eigenwillig gewählten Musik stellenweise der Eindruck entsteht eine Reihe von Fotografien anzusehen.

Fazit

"Magie der Moore" bietet wunderschöne Bilder, die man sonst eher selten zu Gesicht bekommt. Eine vielfältige Pflanzenwelt mit zahlreichen tierischen Bewohnern wird behutsam erforscht und dem Zuschauer nähergebracht. Ein paar Wiederholungen weniger und etwas mehr Zurückhaltung in Sachen belehrender Ton wären schön gewesen. Bei all dem Material, welches gedreht wurde, kann man durchaus hoffen dass aus einem etwas zu langatmigen Kinofilm eine mehrteilige Dokumentation wird, die im Fernsehen wohl besser ankommen würde. Dennoch: wer sich für beeindruckende, ruhige Naturaufnahmen begeistern kann, der ist hier goldrichtig und dürfte seine Freude haben.

Kritik: Sandra Scholz

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