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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Romain ist im Drogenrausch auf dem Weg zu einer Party, als plötzlich eine Frau in seinen Wagen springt. Die Fremde ist völlig panisch, kann nicht sprechen und schneidet sich Minuten später die Kehle auf. Literweise Blut spritzt im Auto herum. Gerade so schafft es Romain noch unauffällig in die schicke Wohnung seines Vaters und unter die Dusche. Wie kommt er aus dieser Nummer wieder raus – ist das alles ein schlechter Trip? Als er in die Garage zurückkehrt, ist die Leiche verschwunden. Das Problem damit aber leider keineswegs: Romain beginnt, sich immer seltsamer zu fühlen… 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es war das Jahr 2006, als Regisseur David Moreau gemeinsam mit seinem damaligen Regiepartner im Genrekino auf sich aufmerksam machte. Ihr Film Them war ein Musterbeispiel für reduzierten, konzentrierten Terror: ein klaustrophobisches, nihilistisches Horrorerlebnis, das ein Paar in eine Nacht des Schreckens stürzte. Mit minimalistischer Eleganz und kompromissloser Spannung gelang es den beiden, sich in der Horrorszene einen Namen zu machen. Was folgte, war ein fast schon klassischer Werdegang. Them sollte  für den englischsprachigen Markt neu aufgelegt (es kam nie dazu), während Moreau und Palud mit The Eye (2008) selbst eine Neuverfilmung inszenierten. Doch danach wurde es still um Moreau. Zwar blieb er dem Film treu, doch wirkliches Aufsehen konnte er lange nicht mehr erregen. Erst jetzt, Jahre später, kehrt er mit MadS in den Fokus der Genrefans zurück – dieses Mal ohne Regiepartner, aber mit umso mehr inszenatorischem Ehrgeiz.

Schon im Vorfeld wurde MadS als „intensives Kinoerlebnis“ beworben (unter anderem von den Fantasy Filmfest White Nights), das sich durch „atemlose Kamerafahrten und eine bis ins letzte Detail ausgefeilte Tonspur“ auszeichne. Und tatsächlich, Moreau liefert hier einen formal außergewöhnlichen Beitrag zum Zombie-Genre: ein Film, der als organischer One-Take inszeniert ist und sich nicht nur der Konventionen des Genres voll bewusst ist, sondern sie im Verlauf seiner Geschichte mit bemerkenswerter Chuzpe dekonstruiert. 

Bereits die Darstellung der Infizierten weicht von gewohnten Genrestandards ab. Zwar mag dies zu einem gewissen Teil pragmatischen Zwängen geschuldet sein – spektakuläre Splattereffekte lassen sich innerhalb der engen formalen Vorgaben nur schwer realisieren –, doch die Konsequenz, mit der Moreau diese stilistische Entscheidung nutzt, verleiht dem Film eine einzigartige physische Präsenz. Die Infektion manifestiert sich nicht in den üblichen ekstatischen Gewaltakten, sondern in einer verstörenden Körperlichkeit: Zuckungen, unkontrolliertes Grollen, ein nervöses Flackern. Durch die Reduktion auf eine einzelne Perspektive entsteht eine fast unerträgliche Immersion – während sich das Chaos anscheinend ringsum unaufhaltsam entfaltet, bleibt die Kamera kompromisslos auf einer Person fixiert. Es ist ein filmisches Kammerspiel inmitten der aufkeimenden Apokalypse, ein klaustrophobisches Experiment, das Unruhe stiftet und den einen auf beunruhigende Weise in seinen Bann zieht.

Die Figuren selbst sind nur bedingt als emotionale Ankerpunkte geeignet. Sie hetzen durch die Nacht, streiten, konsumieren Drogen, taumeln ihrem unausweichlichen Schicksal entgegen. Moreau selbst sprach davon, die Idee sei ihm nach einem Alptraum gekommen – und genau dieses Traumhafte durchzieht den gesamten Film. MadS fühlt sich weniger wie eine konventionelle Erzählung an, sondern vielmehr wie eine vage Erinnerung an einen Fiebertraum, ein filmisches Fragment, das sich jeglicher klaren Verortung entzieht. Alles bleibt seltsam entrückt, schwebend, unnahbar. Wer nach einer stringenten Handlung oder nach Figuren sucht, mit denen man mitfiebern kann, wird hier wenig finden. Doch gerade dieser Mut zur Abstraktion macht den Film so faszinierend. Es ist das bewusste Fehlen narrativer Sicherheiten, das MadS zu einem irritierenden, mitunter frustrierenden, aber auch ungemein eindringlichen Erlebnis macht.

Am Ende bleibt eine paradoxe Erkenntnis: Die eigentliche Spannung resultiert weniger aus dem, was erzählt wird, als aus der Art und Weise, wie es inszeniert wurde. Die Frage, wie Moreau diese filmische Tour de Force technisch realisiert hat, ist beinahe fesselnder als das Geschehen selbst. Als atmosphärische Erfahrung entfaltet MadS eine mitreißende Wucht, als klassisches Unterhaltungsformat bleibt er jedoch eine Herausforderung. Wer sich jedoch auf das Wagnis einlässt, wer bereit ist, sich ohne feste Orientierungspunkte in diesen filmischen Strudel hineinziehen zu lassen, wird mit einem Kinoerlebnis belohnt, das weit über die Grenzen des Genres hinaus nachhallt. Doch Vorsicht: Der Kater nach diesem Rausch könnte nachhaltiger sein, als man zunächst vermutet.

Fazit

"MadS" ist ein sensorisch intensives Filmerlebnis, das mit formaler Raffinesse überzeugt, aber emotional auf Distanz bleibt. Regisseur Moreau erschafft einen faszinierenden, aber fordernden Albtraum, der mehr beeindruckt als mitreißt. Ein filmisches Wagnis, das man schätzen kann – aber nicht zwingend mögen muss.

Kritik: Sebastian Groß

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